Staatsanwaltschaft äußert sich
Tödliche Polizeischüsse in Schoppershof: Das sind die finalen Ergebnisse der Ermittlungen
9.1.2025, 10:36 UhrAm 2. November wurde bei einem Polizeieinsatz in der Willibaldstraße in Schoppershof ein 51-jähriger Mann durch einen Polizeibeamten erschossen. Daraufhin hat die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth ein Ermittlungsverfahren gegen den Polizisten eingeleitet. Am Donnerstag teilte die Pressestelle der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth nun mit, dass das Ermittlungsverfahren gegen den Polizeibeamten eingestellt wurde: Die Schüsse seien durch Nothilfe gerechtfertigt gewesen.
In der am 9. Januar veröffentlichten Pressemitteilung schildert die Staatsanwaltschaft den Vorfall am 2. November wie folgt: Bei dem Polizeieinsatz seien aus einer Wohnung die Hilferufe einer Frau zu hören gewesen. Nachdem trotz Aufforderung der Polizisten die Tür nicht geöffnet worden sei, traten diese die Wohnungstüre ein. Im Schlafzimmer hätten die Beamten gesehen, dass der 51-Jährige einer auf dem Boden liegenden Frau ein großes Küchenmesser an den Hals hielt. Daraufhin soll es mehrfache Aufforderungen und eine Androhung, von der Schusswaffe Gebrauch zu machen, durch die Beamten gegeben haben. Der Mann hätte das Messer aber nicht abgelegt und stattdessen angekündigt, die Frau "mitzunehmen".
Die Beamten mussten dem Bericht der Staatsanwaltschaft nach von akuter Lebensgefahr ausgehen. Ein Polizeibeamter gab daraufhin drei Schüsse auf den Oberkörper des Mannes ab und tötete ihn dadurch. Die Frau blieb körperlich unversehrt.
Der geschilderte Ablauf des Tatgeschehens sei von den Polizeibeamten, der geschädigten Frau sowie Nachbarn übereinstimmend so geschildert worden. "Da der Polizeibeamte nach dem Ergebnis der Ermittlungen in Nothilfe zugunsten der bedrohten Frau und somit gerechtfertigt gehandelt hat, liegt kein strafbares Verhalten vor", heißt es von einer Sprecherin der Staatsanwaltschaft.
Der in Schoppershof erschossene 51-Jährige ist einer von 22 durch die Polizei getöteten Menschen 2024. Dies ist die höchste Zahl seit 25 Jahren und mehr als doppelt so viele Todesfälle wie 2023. Der Großteil der im vergangenen Jahr durch Polizeibeamte und Polizeibeamtinnen getöteten Personen befand sich in psychischen Ausnahmesituationen oder war wegen psychischer Erkrankungen in Behandlung. Auch der 51-Jährige aus Nürnberg war der Polizei zum Zeitpunkt des Einsatzes als psychisch auffällige Person bekannt.
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