Staatsanwaltschaft äußert sich

Weitere Details nach Leichenfund in Fürth: Hat Sohn seine Mutter getötet?

Johanna Mielich

Online-Redaktion

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5.9.2024, 13:54 Uhr
Auch Hunde kamen bei der Suche zum Einsatz: Am späten Dienstagabend konnte die Polizei den Verdächtigen in Erlangen vorläufig festnehmen.

© NEWS5 / Ferdinand Merzbach/NEWS5 Auch Hunde kamen bei der Suche zum Einsatz: Am späten Dienstagabend konnte die Polizei den Verdächtigen in Erlangen vorläufig festnehmen.

Das Tötungsdelikt, das sich am Dienstagnachmittag im Fürther Stadtteil Stadeln ereignet hat, wirft weiterhin viele Fragen auf. Inzwischen gibt es allerdings Gewissheit, was die Leiche betrifft. So konnte mittlerweile zweifelsfrei bestätigt werden, dass es sich bei der Getöteten um die 66-jährige Wohnungsinhaberin handelte, wie eine Nachfrage bei der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth am Donnerstag ergab.

Sohn geriet ins Visier

Noch am Dienstagabend konnten die Ermittler einen Verdächtigen in Erlangen festnehmen. "Erkenntnisse aus der Tatortarbeit und Umfeldermittlungen" hätten diesen ins Visier der Ermittler gerückt, erklärte Polizeisprecher Michael Konrad gegenüber der "Deutschen Presse-Agentur". Bei dem Mann handelt es sich um einen Angehörigen des Opfers. Zur Frage, in welchem Verhältnis dieser zu der Frau steht, äußerte sich die Polizei am Mittwoch nicht. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth gibt am Donnerstag Aufschluss in der Frage:

"Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand handelt es sich bei dem Beschuldigten um den 42-jährigen Sohn der Wohnungsinhaberin", erklärt Heike Klotzbücher Oberstaatsanwältin und Pressesprecherin. Dazu, ob der Mann mit der 66-Jährigen gemeinsam in der Wohnung lebte, könnten aber keine Angaben gemacht werden. Auch zum Tatablauf und einem möglichen Motiv, könne man sich noch nicht äußern. "Insoweit stehen die Ermittlungen noch ganz am Anfang", betont Klotzbücher.

Verdächtiger schweigt bislang

Ein Ermittlungsrichter hat für den Verdächtigem am Mittwochnachmittag die einstweilige Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus angeordnet. Grundlage dafür war eine "vorläufige psychiatrische Einschätzung".

Wie die Oberstaatsanwältin auf Nachfrage sagte, habe der Mann bislang kein Geständnis abgelegt. "Der Beschuldigte hat sich bei seiner Vorführung vor den Ermittlungsrichter nicht zum Tatvorwurf geäußert", heißt es. Zum jetzigen Zeitpunkt gelte für den Mann die Unschuldsvermutung, gleichzeitig stehe er unter dringendem Tatverdacht.

Anwohnerin entdeckte Blutspuren im Treppenhaus

Eine Anwohnerin hatte am Dienstagnachmittag Blutspuren im Treppenhaus des Mehrfamilienhauses in Fürth entdeckt und die Polizei gerufen. In der nahe gelegenen Wohnung konnten die Beamten die 66-Jährige schließlich nur noch tot auffinden. Ihr "Leichnam wies Verletzungen auf, die auf ein Tötungsdelikt schließen ließen", hieß es in einer Mitteilung der Polizei. Zur Tatwaffe und zu den Verletzungen machte die Oberstaatsanwältin "aus ermittlungstaktischen Gründen" vorerst aber keine Angaben.


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