Heftige Unwetter
Zwei Personen vom Autodach gerettet - Fahrzeuge gehen in Nürnbergs Unterführungen unter
16.5.2024, 22:05 UhrExtremer Starkregen, Hagelkörner mit mehreren Zentimetern Durchmesser und starker Wind - die Wetterverhältnisse sorgten am Donnerstagabend in manchen Teilen Nürnbergs für Ausnahmezustände. Fast 300 Einsätze meldete die Berufsfeuerwehr kurz vor 22 Uhr - etwa die Hälfte war zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen.
Die Unterführung der Heinemann-Brücke wurde überflutet, ein Auto steckte in den Wassermassen fest. Die Berufsfeuerwehr und die umliegenden Freiwilligen Feuerwehren mussten anrücken. Auch an anderen Stellen der Nordstadt bildete sich Hochwasser. Im Bereich der Äußeren Bayreuther Straße gerieten sechs Fahrzeuge in Seenot. Einige Autos standen sogar komplett unter Wasser. Alle Insassen konnten sich unverletzt befreien. Die Feuerwehr musste die Straßen für den Verkehr komplett sperren.
Am späten Abend waren diverse Straßenunterführungen noch immer nicht passierbar. Ein weiterer herausfordernder Einsatz läuft im Bereich der Technischen Hochschule Simon Ohm, dort ist eine große Tiefgarage über zwei Geschosse bis zum Erdgeschoss überflutet. Die Feuerwehr wird an dieser Einsatzstelle vom Technischen Hilfswerk (THW) Nürnberg mit leistungsstarken Pumpen unterstützt. Insgesamt sind keine verletzten Personen bekannt. Das Notaufkommen sei immens, weshalb die Integrierte Leitstelle personell aufgestockt werden musste.
Die kleine Unterführung in der Zerzabelshofstraße, die nach heftigen Regenfällen regelmäßig unter Wasser steht, war auch an diesem Abend wieder ein Einsatzort. Dort kam es zu dramatischeren Szenen: Zwei Personen mussten von ihrem Autodach von den Rettungstauchern der Berufsfeuerwehr geholt werden. Auch sie blieben unverletzt, heißt es von Seiten der Einsatzkräfte. Da auch die große Unterführung am Gleißhammer Bahnhof vollgelaufen war, kam es zu einer sonderbaren Situation und einem Großeinsatz in Gleißhammer.
In den Stadtteilen Schoppershof und Ziegelstein sorgte heftiger Hagel ebenso für einen unfreiwilligen Stopp. Die Trambahnen zwischen Mögeldorf und Tiergarten fuhren nicht mehr, das Wasser stand knöcheltief. Doch auch mehrere Buslinien sind noch immer betroffen. Darunter die Linien 70, 71, 72, 73 und 35. Die VAG teilt mit: "Aufgrund von nicht vorhersehbaren Störungen kommt es auf zahlreichen Linien im Stadtgebiet Nürnberg zu Beeinträchtigungen." Diese können bis 22 Uhr andauern.
Auf der Bundesstraße Richtung Erlangen herrschte Starkregen, woraufhin die Polizei den Verkehr abbremste, um Aquaplaning zu verhindern. Zeitweise waren sämtliche verfügbare Einsatzkräfte der Feuerwehr in der Region im Einsatz. Es wurden zahlreiche Keller, Tiefgaragen und Straßenunterführungen gerade im Nürnberger Stadtgebiet überschwemmt. Parallel dazu galt es diverse Alarme von Brandmeldeanlagen abzuarbeiten.
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