Frittieren ohne Fett?

Tipps für die Heißluftfritteuse: Was kann rein - und was nicht?

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14.10.2024, 07:07 Uhr
Heißluftfritteusen eignen sich nicht nur für Pommes oder Kartoffelwedges, sondern für zahlreiche Gerichte, bei denen man Fett sparen möchte.

© PantherMedia / Leung Cho Pan Heißluftfritteusen eignen sich nicht nur für Pommes oder Kartoffelwedges, sondern für zahlreiche Gerichte, bei denen man Fett sparen möchte.

In diesem Artikel:

Die Heißluftfritteuse wird immer beliebter und immer mehr Menschen wollen zu Hause Lebensmittel frittieren. Wir beantworten deshalb die Fragen, ob eine Heißluftfritteuse wirklich sinnvoll ist, was man damit alles kochen kann und ob Gerichte aus der Heißluftfritteuse gesund sind. Außerdem werden die Vor- und Nachteile einer Heißluftfritteuse erklärt.

Eine Heißluftfritteuse funktioniert so: Im Gerät wird heiße Luft mit hoher Geschwindigkeit zirkuliert, ähnlich wie bei einem Umluftofen. Weil der Raum deutlich kleiner ist, arbeitet das Gerät effizienter. Die Temperatur kann zwischen 80 und 200 Grad eingestellt werden. Damit verkürzt sich die Garzeit und die Lebensmittel werden gleichmäßig gebräunt und knusprig.

Heißluftfritteusen (Airfryer) gibt es als Schubladen- oder Deckelmodelle, sodass Gerichte gleichzeitig zubereitet werden können. Einige Geräte verfügen über ein Sichtfenster, um den Garprozess zu überwachen. Ein Rührarm kann das Gargut regelmäßig wenden. Zudem gibt es diverses Zubehör. Thermometer helfen, die Temperatur zu überwachen. Auch Muffinformen oder Silikonmatten lassen sich mit dem Airfryer verwenden.

Vorteile:

  • Mit dem Gerät lassen sich eine Vielzahl an fettreichen Lebensmitteln fettärmer zubereiten – ohne sie zu frittieren. Dadurch spart man Fett und kann die Gerichte kalorienärmer genießen.
  • Das Frittieren ohne störende Gerüche und Spritzer. Selbst Gemüse wie Brokkoli, Paprika, Champignons, Zucchini oder Auberginen kann problemlos in die Heißluftfritteuse mit ein wenig Öl. Kartoffeln, Gebäck, Fisch und Fleisch ebenfalls. Das Gleiche gilt für Desserts und Gebäck. Die Gerichte werden entweder gebacken, gegrillt oder gedörrt. Übrigens: Falls Sie wissen möchten, wann Sie eine Kartoffel lieber entsorgen sollten, hilft dieser Artikel.
  • Das Aufwärmen von Resten passiert wegen der hohen Temperatur schnell. Die Speisen werden knusprig, sodass die Heißluftfritteuse in vielen Fällen die Mikrowelle ersetzen kann.

Nachteile:

  • Eine Heißluftfritteuse nimmt viel Platz in der Küche weg, da sie sicher und sichtbar auf der Arbeitsfläche stehen sollte.
  • Die Oberflächen des Gerätes können sehr heiß werden.
  • Eine Heißluftfritteuse könnte dazu verleiten, fettige Gerichte zuzubereiten (zum Beispiel Pommes, Chicken Nuggets oder Donuts). Aus der Heißluftfritteuse sind diese Gerichte zwar weniger fettig als aus der herkömmlichen Fritteuse, gesund sind sie dennoch nicht wirklich.
  • Pommes-Fans könnten von dem Ergebnis enttäuscht sein: Pommes zuzubereiten dauert in der Heißluftfritteuse deutlich länger (rund 20 Minuten) als in der konventionellen Fritteuse. Die Bräunung und Konsistenz können variieren.
  • Es wird wenig oder gar kein Fett verwendet. Fett ist aber ein wichtiger Geschmacksträger, der für Röststoffe sorgt und für die Verwertbarkeit fettlöslicher Vitamine in Gemüse relevant ist.
  • Bei Geräten ohne Rührarm müssen die Gerichte während des Garprozesses regelmäßig gewendet werden.

Die klassischen Rezepte im Airfryer sind Pommes (aus Kartoffeln oder Süßkartoffeln), Fischstäbchen, Hähnchen in jeder Form und vielseitiges Gemüse. Außergewöhnliche Gerichte lassen sich mit der Heißluftfritteuse ebenfalls zubereiten, etwa Frittata, gekochte Eier, geröstete Nüsse, Quiche, Reispapier-Dumplings, Scampi-Spieße, Ravioli und Bananenchips. Auch Veganer und Vegetarier profitieren von dem Gerät. Sie können Tofu, Falafel, veganes Omelett, French Toast oder Pancakes zubereiten. Außerdem eignet sich der Airfryer auch für den Trend "Meal Prepping".

Für Kuchenliebhaber gibt es ebenfalls gute Nachrichten. Mit der Heißluftfritteuse lässt sich auch backen (etwa Muffins, Kekse, Zimtschnecken oder Bananenbrot).

  • Wasserreiches Obst und Gemüse
    Wasserreiche Obst- und Gemüsesorten wie Wassermelone, Gurken, Salatgemüse, Grünkohl und Spinat sind nicht für die Heißluftfritteuse geeignet. Diese Gemüsearten werden in der Heißluftfritteuse matschig. Spinat und Grünkohl können durch den starken Luftstrom ins Heizelement geraten und dort verbrennen.
  • Toast und Brot
    Toast und andere leichte Brotscheiben können ebenfalls durch den starken Luftstrom ins Heizelement kommen und dort verbrennen.
  • Popcorn
    Heißluftfritteusen werden meist nicht heiß genug, um Popcorn perfekt zu rösten.
  • Fettige Lebensmittel
    Lebensmittel mit hohem Fettgehalt (etwa Rumpsteak, Speck oder Entrecôte) sollte nicht in der Heißluftfritteuse zubereitet werden. Das Fett im Fleisch kann in das Gerät tropfen und starke Rauchentwicklung oder einen Brand auslösen.
    Tipp: Wer einen Spritzschutzdeckel, einen Multifunktionskorb oder Snack-Deckel hat, kann fetthaltige Lebensmittel zubereiten, allerdings mit der notwendigen Vorsicht.
  • Käse
  • Flüssige Teige
    Flüssige Teige sind nicht geeignet. Fluffige Pfannkuchen können zubereitet werden, aber keine dünnen Crêpes.
  • Lebensmittel im Backteig
    Frisch zubereiteter Backteig auf Gemüse oder Fleisch gelingt im Airfryer nicht wie gewünscht. Der Teig wird nicht fest, sondern bleibt weich und klebrig.
  • Ölspray verwenden
  • Platz zwischen den Lebensmitteln lassen
  • Speisen regelmäßig wenden
  • Zeit und Temperatur anpassen

Außerdem wissenswert: Das sind die Symptome von einer Protein-Überdosis und das sollten Sie tun.

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