Starke Knochen

Fit durch den Winter: Mythen und Fakten rund um das Sonnen-Vitamin D

28.11.2021, 08:10 Uhr

Zuallererst: Das Vitamin D ist genau genommen kein Vitamin, sondern ein Hormon: das sogenannte D- oder Sonnen-Hormon. Für unseren Körper, der das Hormon selbst produziert, erfüllt es enorm wichtige Funktionen. Es stärkt zum Beispiel das Skelett und schützt vor altersbedingtem Knochenschwund, der Osteoporose. Ist der Vitamin-D-Haushalt nicht ausreichend gedeckt, entsteht ein Mangel. Die Mangelerscheinungen sind vielfältig. Häufig sind wir müde, lustlos oder erleben eine depressive Verstimmung.

Solche Symptome treten vor allem in den Wintermonaten auf. Das hat damit zu tun, dass der Mensch für die körpereigene Produktion viel Sonnenlicht braucht – genau das ist in dem Breitengrad, in dem wir leben, ein Problem. Selbst wenn Sonne an einem grauen Novembertag mittags mal durchschlägt, erreichen die Strahlen nicht die Intensität, die wir bräuchten, um das Hormon zu produzieren. Über kurz oder lang kann ein Vitamin-D-Mangel sich sehr negativ auf die Gesundheit und das Wohlbefinden auswirken.

Bestimmte Lebensmittel beseitigen den Mangel

Genau wie der Mensch produzieren auch Tiere oder Pflanzen das Vitamin D. In tierischen oder pflanzlichen Produkten steckt also das wertvolle Sonnen-Hormon. Zu diesen Lebensmitteln zählen zum Beispiel: Lachse, Heringe, Makrelen, Pilze oder Eier. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) nennt Mengenangaben, die wir zu uns nehmen müssten, um eine fehlende Produktion komplett auszugleichen. Demnach müssten Kinder täglich etwa 100 Gramm Lachs essen. Erwachsene die doppelte Menge – also 200 Gramm. Oft verfügt der Körper aber über Vitamin-D-Reserven, sodass es reicht, den Vitamin-D-Haushalt durch die richtige Ernährung zu unterstützen.

Vitamin D, COVID-19, Krebserkrankungen und die Immunfunktion

Seit einigen Monaten wird die Wirkung von Vitamin D zur Vorbeugung einer COVID-Infektion beziehungsweise eines schweren Verlaufs diskutiert. Laut der DGE gibt es aktuell nicht genug Daten, die einen Zusammenhang bestätigen. Insofern sollte man bei der Empfehlung einer höheren Vitamin-D-Zufuhr, beispielsweise durch Vitamin-D-Präparate, sehr vorsichtig sein. Eine Überdosierung kann die Folge sein und ist wegen unerwünschter Nebenwirkungen dringend zu vermeiden, informiert die DGE.

Anders als im Fall einer COVID-Infektion gibt es Studienergebnisse, die belegen, dass durch eine Vitamin-D-Zufuhr die Wahrscheinlichkeit sinkt, an einer Krebserkrankung zu sterben. Dies gilt laut dem Deutschen Krebsforschungszentrum (dkfz) vor allem bei älteren Krebspatienten. Grundsätzlich sind sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einig darüber, dass genug Vitamin D positiv auf das Immunsystem wirkt.

Wichtig ist: Im Sommer schon so viel Sonne wie möglich tanken. Und in den Wintermonaten sollte zwischendurch immer mal wieder eine deftige Fischmahlzeit auf dem Teller landen.

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