Gemüse

Wie gesund ist Kohlrabi - und kann die Knolle Blähungen verursachen?

Elias Thiel

E-Mail zur Autorenseite

4.5.2024, 19:24 Uhr
Hier erfahren Sie, wie gesund Kohlrabi wirklich ist.

© IMAGO/Martin Wagner Hier erfahren Sie, wie gesund Kohlrabi wirklich ist.

In diesem Artikel:

Kohlrabi hat unzählige (teilweise lustige) Namen: Die weiße Knolle ist auch unter den Bezeichnungen "Oberkohlrabi", "Kohlrübe", "Oberrübe", "Rübkohl", "Stängelrübe" oder "Luftkohlrabi" bekannt.

Kohlrabi kann sowohl gekocht als auch roh verzehrt werden - und selbst die Blätter sind essbar. Doch wie gesund ist Kohlrabi wirklich?

Der Kohlrabi (Brassica oleracea var. Gongylodes) gehört zu den Zuchtformen des Gemüsekohls und wird hauptsächlich wegen seiner verdickten, oberirdischen Sprossachse angebaut, die gerne als Sprossknolle verzehrt wird. Neben der gebräuchlichen weiß-grünen Kohlrabi-Variante sind auch Sorten mit bläulichen oder rötlich-violetten Knollen erhältlich.

Kohlrabi ist ein typisch deutsches Gemüse. Der Name wurde sogar in andere Sprachen wie Englisch, Russisch und Japanisch übernommen. Obwohl sein genauer Ursprung und der Beginn der Kultivierung unbekannt sind, finden sich die ersten Aufzeichnungen über Kohlrabi im 16. Jahrhundert in europäischen Kräuterbüchern. Besonders populär wurde das Gemüse jedoch im 19. Jahrhundert.

Kohlrabi hat in der Regel einen milden, leicht nussigen Geschmack. Mit heller grüner Schale hat er einen sanften und leicht süßen Geschmack, während er mit lila Schale ein intensiveres Kohlaroma aufweist.

Die Kohlrabiknolle besteht größtenteils aus Wasser und ist nahezu fettfrei. Seine bereitgestellte Energie stammt hauptsächlich aus Kohlenhydraten und Proteinen.

Ein weiterer Vorzug des Gemüses liegt in dem reichen Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen begründet. Damit versorgt die Kohlrabi den Körper mit wichtigen Nährstoffen, wie Kalium, Calcium, Folsäure, Magnesium, Beta-Carotin, Vitamin C und Phosphat.

Beachtliche Mengen an Vitaminen und Mineralstoffen befinden sich vor allem in den Blättern der Kohlrabipflanze. Die Blätter enthalten doppelt so viel Vitamin C wie die Knolle.

Im Vergleich zu anderen Kohlsorten gilt der Kohlrabi als gut verträglich und leicht verdaulich. Der hohe Ballaststoffgehalt in Kohlrabi trägt zur Förderung der Verdauung und Darmgesundheit bei, da Ballaststoffe die Darmperistaltik anregen und Verstopfungen vorbeugen können. Darüber hinaus sorgen sie für ein anhaltendes Sättigungsgefühl.

Laut Bundeszentrale für Ernährung gilt Kohlrabi als wenig blähend.

Dennoch berichten einige Menschen von Blähungen nach dem Verzehr von Kohlrabi.

Diese werden auf verschiedene Faktoren zurückgeführt: Zum einen enthält Kohlrabi, genau wie andere Kohlsorten, eine hohe Menge an Ballaststoffen. Zusätzlich steckt in Kohlrabi eine große Menge des Kohlenhydrats Raffinose. Bei der Verdauung entstehen dann Gase wie Wasserstoff, Methangas und Kohlendioxid, die zu einem aufgeblähten Bauch führen können, ähnlich wie bei anderen Hülsenfrüchten.

Auch Bauchschmerzen können auftreten. Diese lassen oftmals erst wieder nach, wenn die Gase abgehen. Wenn man zu hastig isst, kann dies ebenfalls zu einem aufgeblähten Bauch führen. Daher sollte man sich Zeit nehmen und die einzelnen Bissen gründlich kauen.

Die Knollen sind vielseitig und schnell zubereitet. Diese kann man beispielsweise in einer klassischen Sahnesoße oder als cremige Suppe genießen. Um Kohlrabi zuzubereiten, gibt es mehrere Möglichkeiten:

  • Als Rohkost in Stifte schneiden
  • Roh im Salat
  • Gebraten oder gekocht mit heller Soße servieren
  • Gekocht als Beilage zu Fisch und Fleisch
  • Als Pommes
  • Frittiert als veganes Schnitzel
  • Gebraten in einer Gemüsepfanne
  • Als Kohlrabi-Suppe
  • Im Eintopf
  • Überbacken als Auflauf

Tipp: Auch die Blätter lassen sich zubereiten.

Auch roher Kohlrabi ist sehr gesund. Roh steckt der Kohlrabi voller Vitamine, die beim Kochen oftmals abgetötet werden. Deswegen lohnt es sich Kohlrabi auch roh zu essen.

Kohlrabi eignet sich nicht nur für eine gesunde, sondern auch für eine kalorienreduzierte Ernährung und daher natürlich zum Abnehmen. 100 g Kohlrabi enthalten gerade einmal 24 Kalorien.

Zudem ist die Knolle reich an Ballaststoffen, die den Blutzuckerspiegel stabil halten und für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl sorgen. Mit nur 5 g Kohlenhydrate pro 100 g Gemüse ist Kohlrabi auch sehr kohlenhydratarm.

Wenn man Kohlrabi nach der Ernte oder dem Kauf nur für einige Tage frisch halten möchte, bietet sich der Kühlschrank als Aufbewahrungsort an. Dabei sollte man die Blätter entfernen und die Knollen in ein feuchtes Tuch einwickeln, bevor man sie ins Gemüsefach legt.

Kohlrabi ist das ganze Jahr erhältlich. Die preisgünstigste Zeit, um Kohlrabi zu kaufen, erstreckt sich von Juni bis September. Die Hauptanbauregionen für Kohlrabi sind Deutschland, Österreich und die Schweiz. Zwischen November und April werden Kohlrabis auch aus Italien und Spanien importiert, um die Nachfrage auf dem deutschen Markt zu decken.

Verwandte Themen