Ernährung

Pflanzlicher Fleischersatz: Wie schmeckt eigentlich die Jackfruit?

Simone Madre

SEO-Redakteurin

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15.2.2023, 08:18 Uhr
So wächst die Jackfruit am Jackbaum.

© IMAGO/Salim So wächst die Jackfruit am Jackbaum.

In diesem Artikel:

Viele Menschen verzichten mittlerweile auf Fleisch oder reduzieren ihren Fleischkonsum im Alltag – sei es aus gesundheitlichen, moralischen oder ökologischen Gründen. Heutzutage gibt es eine Vielzahl an vegetarischen und veganen Produkten, die tierische Lebensmittel wie Fleisch, Fisch oder Milchprodukte ersetzen. Auch die Jackfruit hat sich als Fleischersatz etabliert. Im folgenden Artikel gibt es alle Informationen zu den Inhaltsstoffen und der Zubereitung sowie leckere Rezepte zum Nachmachen.

Die Jackfruit (deutsch "Jackfrucht") wächst am Jackfruchtbaum, einer Pflanzenart in der Familie der Maulbeergewächse. Andere Synonyme sind "Jacksfrucht", "Jakobsfrucht" oder "Jackbaumfrucht". Die Jackfruit gibt es in unterschiedlichen Größen, sie hat je nach Reifegrad eine gelblich-grüne bis gelblich-bräunliche Farbe.

Die reife Jackfruit besitzt einen süßen Geschmack und wird daher oftmals in Smoothies oder Desserts verwendet. Die unreifen Früchte werden in der südostasiatischen Küche ähnlich wie Gemüse in diversen Gerichten gekocht, gebraten oder eingelegt. Jackfruit gibt es aber auch als frittierte Chips, Trockenobst und eingelegt in Kokosblütensirup oder Ananassaft.

Seit einigen Jahren wird Jackfruit auch als veganer Fleischersatz exportiert, da die faserige Konsistenz der unreifen Frucht der Textur von Hähnchenfleisch ähnelt.

Der Jackfruchtbaum wird in allen tropischen Gebieten der Welt kultiviert. Ursprünglich stammt die Jackfruit aus Indien. Weitere typische Anbauländer sind Bangladesch, Indonesien, Thailand, Sri Lanka und Nepal.

Die Jackfruit ist eigentlich ein Fruchtverband: Viele einzelne Kerne mit Fruchtfleisch außenherum werden von Fasersträngen und einer Schale umhüllt.

Die Jackfruit ist eigentlich ein Fruchtverband: Viele einzelne Kerne mit Fruchtfleisch außenherum werden von Fasersträngen und einer Schale umhüllt. © IMAGO/Alla Machutt

Der Geschmack einer reifen Jackfruit wird wie eine Mischung aus Ananas, Mango und Banane beschrieben, weshalb sie ideal für Smoothies oder Nachspeisen geeignet ist. Die unreife Frucht ist nahezu geschmacksneutral, sodass sie je nach Wunsch mariniert werden kann. Gegart und gebraten erinnert der Geschmack aufgrund der Marinade an Fleisch.

Die Jackfruit enthält zahlreiche gesunde Nährstoffe. Jackfrüchte haben hohen Kalium und Magnesium-Gehalt (vergleichbar mit einer Kartoffel). Zudem enthält die Jackfruit wichtige Mineralstoffe, die insbesondere für Nerven- und Herzmuskelzellen von hoher Relevanz sind. Daher ist das gelbe Fruchtfleisch vor allem bei Sportlern sehr beliebt. Zusätzlich steckt Vitamin C in der Jackfruit, welches das Immunsystem stärkt und die Zellen vor freien Radikalen schützt.

Für Vegetarier und Veganer eignet sich die Jackfruit aufgrund des hohen Eisenanteils gut als Fleischersatzprodukt. 100 Gramm der unreifen Jackfruit enthalten etwa 0,8 mg Eisen, also etwa so viel wie die gleiche Menge Huhn. Das Fleisch der unreifen Frucht ist mit 40 kcal auf 100 Gramm sehr kalorienarm und daher optimal zum Abnehmen geeignet. Damit ist aber auch klar: Eine gute Proteinquelle ist die Jackfruit nicht. Stattdessen enthält sie viele Ballaststoffe, ist fettarm und glutenfrei.


Welche Lebensmittel hingegen ballaststoffarm sind, erfahren Sie in unserem Beitrag.


Durch das geschmacksneutrale Fruchtfleisch muss die Jackfruit zwar (genau wie Tofu) kräftig gewürzt werden, dafür nimmt das Fruchtfleisch den Geschmack von Gewürzen beim Marinieren sehr gut an. Beim Anbraten zerfällt das Fruchtfleisch ähnlich wie Fleisch und wird dadurch fast genauso faserig und zart. Demnach ähnelt Jackfruit von der Konsistenz sehr stark "richtigem" Fleisch vom Hähnchen oder Schwein.

Mit den passenden Gewürzen und einer leckeren Soße kommt Jackfruit aber nicht nur der Konsistenz, sondern auch dem Fleischgeschmack sehr nahe. Zudem ist Jackfruit glutenfrei und eignet sich daher auch für Menschen mit Glutenunverträglichkeiten (im Gegensatz zu Fleischersatzprodukten aus Seitan).

Jackfruit ist noch nicht in jedem Supermarkt erhältlich. Allerdings findet man Jackfruit mittlerweile in fast jedem Drogeriemarkt, in gut sortierten Supermärkten und online. Dort ist die Jackfruit oftmals schon fertig mariniert und muss nur für einige Minuten in der Pfanne erhitzt werden. Alternativ findet man Jackfruit in Dose oder Salzlake. Auch in Asia-Läden findet man das Fruchtfleisch als Tiefkühlware oder in Dosen für Desserts. Frisch findet man Jackfruit nur sehr selten in Deutschland.

Die besten Chancen, eine Jackfruit zu erwerben, hat man in Bioläden. Dann ist das Jackfruit-Fruchtfleisch meist ungewürzt und kann später in der Küche eine beliebige Geschmacksrichtung erhalten. Die Jackfruit ist in Stücke geschnitten, pasteurisiert und vorgedämpft. Somit kann man das Fruchtfleisch marinieren und - genau wie Fleisch - zubereiten. Jackfruit ist zudem im Bioladen, beispielsweise eingelegt in Salzlake, Zitronen- oder Limettensaft, erhältlich.

Jackfruit ist im Vergleich zu Tofuprodukten deutlich teurer. In der Regel sind Produkte aus Jackfruit rund 25 Prozent teurer als andere Fleischalternativen.

Zusätzlich gibt es noch diverse Jackfruit-Fertigprodukte wie:

Eine frische Jackfrucht in Deutschland zu finden, ist gar nicht so einfach. Zudem wiegt diese bis zu 40 Kilogramm und wird dadurch mitunter sehr teuer. Je größer die Jackfruit, desto länger konnte sie reifen. Eine frische Jackfruit sollte süßlich riechen und die Schale bei leichtem Druck nachgeben. Die Kerne sollten entfernt werden, danach kann man das Fruchtfleisch in Stückchen schneiden und die Schale entfernen.

Egal ob aus der Dose oder frisch, reife Jackfruit kann man pur, im Kuchen, in einem Obstsalat oder als Smoothie genießen.

Herzhafte unreife Jackfruit als Fleischersatz kann mit Öl und diversen Gewürzen (zum Beispiel Rauchsalz, Pfeffer, Chili, Knoblauch oder Curry) verfeinert werden. Das geschmacksneutrale Fruchtfleisch nimmt Marinaden wie beispielsweise Sojasoße, Teriyaki- oder BBQ-Marinaden sehr gut an. Am besten mariniert man die Jackfruit für einige Stunden oder über Nacht.

Im Folgenden gibt es zwei leckere Rezepte für Jackfruit-Gerichte, die sich optimal als Fleischersatz eignen.

Jackfruit Burger

Ein sehr beliebtes Gericht ist der Jackfruit-Burger. So funktioniert die Zubereitung:

Zutaten:

  • 200 g Jackfruit (z.B. in Lake)
  • 2 Knoblauchzehen
  • 3 EL Olivenöl
  • 1 EL Apfelessig
  • 2 EL Reissirup
  • 4 EL Tomatenmark
  • 4 EL Wasser
  • 1 Zwiebel
  • Paprika, Salz und Pfeffer
  • Salat
  • Tomaten
  • Vegane Mayonnaise
  • Brioche-Brötchen

Zubereitung:

  1. Zuerst wird das Fruchtfleisch abgespült. Danach wird der Knoblauch geschält, fein gehackt und mit Tomatenmark, Wasser, Öl, Reissirup, Essig und den Gewürzen vermengt.
  2. Nun wird die Soße auf die Jackfruit gegeben und beides gut vermengt. Das Ganze lässt man rund 15 Minuten ziehen.
  3. Währenddessen schneidet man die Zwiebel in Ringe.
  4. Nun wird ein Esslöffel Öl in einer beschichteten Pfanne erhitzt und die Zwiebelringe werden darin für ein bis zwei Minuten glasig gedünstet.
  5. Anschließend wird die marinierte Jackfruit hinzugegeben und unter starker Hitze fünf bis sechs Minuten angebraten.
  6. Nun werden die Burger-Brötchen aufgeschnitten, mit veganer Mayonnaise bestrichen und mit Salat, Jackfruit, Zwiebelringen und Tomaten belegt.
  7. Brötchen-Deckel drauf und genießen!

    Jackfruit-Gulasch

    Jackfruit eignet sich auch für die Zubereitung eines leckeren Gulasch-Gerichts.

    Das braucht man dafür:

    • 2 Dosen (ca. 560 g) Jackfruit in Salzlake
    • 2 Zwiebeln
    • 450 ml Wasser
    • 225 ml trockener Rotwein
    • 1 ½ EL Tomatenmark
    • 3 EL Olivenöl
    • 1 EL Kartoffelstärke
    • 3 EL kaltes Wasser
    • 1 TL Ahornsirup
    • Salz, Paprika, Pfeffer und gemahlener Kümmel

    So funktioniert es:

    1. Im ersten Schritt wird die Jackfruit abgetropft und mehrmals gut ausgespült. Danach tupft man die Stücke mit einem Papiertuch trocken.
    2. Die Jackfruit wird in mundgerechte Stücke geschnitten und zusammen mit Öl in einen Topf gegeben. Bei mittlerer Hitze wird die Jackfruit für fünf bis acht Minuten angebraten, bis die Stückchen eine leichte Kruste bekommen.
    3. Danach werden Zwiebeln hinzugegeben und mitgebraten, bis sie durchsichtig sind. Anschließend kommen Tomatenmark, Ahornsirup und die Gewürze hinzu und werden kurz angebraten.
    4. Das Ganze wird mit Wein abgelöscht und anschließend mit Wasser aufgefüllt. Das Gulasch wird für mindestens 1 ½ Stunden auf niedriger bis mittlerer Hitze geköchelt, sodass sich die Aromen vollständig entfalten können.
    5. Wer möchte, kann während des Kochvorgangs noch Wasser hinzugeben oder nachwürzen.
    6. Mit einer Gabel wird die Kartoffelstärke mit kaltem Wasser verrührt, bis die Flüssigkeit keine Klumpen mehr aufweist. Diese Mischung wird zum Gulasch gegeben, um die Soße anzudicken. Jetzt muss das Gulasch noch fünf Minuten weiter köcheln.

    Tipp: Wenn man das Gulasch einen Tag vorher zubereitet, schmeckt es sogar noch intensiver und besser.

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