Lebensmittel haltbar machen

Pizzateig einfrieren und nach Bedarf wieder auftauen: Klappt das?

Elias Thiel

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3.7.2024, 08:43 Uhr
Pizza ist lecker, aber kann man sich auch seine eigene Tiefkühl-Pizza vorbereiten?

© IMAGO / Pond5 Images Pizza ist lecker, aber kann man sich auch seine eigene Tiefkühl-Pizza vorbereiten?

In diesem Artikel:

Wer beim Pizzateig die Haltbarkeit verlängern möchte oder zu viel vom Pizzateig gemacht hat, stellt sich zwangsläufig folgende Fragen: "Kann man fertigen Pizzateig einfrieren?" und "Wie kann man Pizzateig am besten aufbewahren?".

Das erfahren Sie in diesem Artikel. Außerdem geht es um die Haltbarkeit von Pizzateig und die besten Tipps zum schnellen Auftauen.

Pizzateig ist üblicherweise ein Hefeteig. Dieser muss nicht unbedingt wie im Rezept beschrieben verarbeitet werden, sondern kann auch zwischendrin für einige Zeit im Kühlschrank gelagert werden. Die Kälte verlangsamt dann die Arbeit der Hefebakterien. Je geringer die Hefemenge im Teig, desto länger kann man ihn kühl lagern, bevor man ihn ausrollt und backt. Die richtige Rezeptwahl ist also entscheidend, wenn man den Teig lange gehen lassen will. Wie man Hefeteig im Kühlschrank lagert, lesen Sie hier.

Es gibt aber auch Pizzateig-Rezepte mit Backpulver. Die sind eigentlich für eine schnelle Zubereitung gedacht, denn man spart sich hier das Gehenlassen. Hier ist die Aufbewahrung keine gute Idee, da das Backpulver seine Triebkraft verliert. Das gilt sowohl bei der Lagerung bei Zimmertemperatur als auch im Kühlschrank. Denn das Backpulver reagiert auf die Feuchtigkeit im Teig. Dies soll erst beim Backen passieren, damit Gasbläschen entstehen und den Teig auflockern, während er sich durch die Temperatur verfestigt. Entstehen die Bläschen schon im Kühlschrank, fällt er wieder in sich zusammen.

Man kann natürlich später weiteres Backpulver hinzufügen, aber die größere Menge merkt man in der Regel durch einen unangenehmen Geschmack des Teigs.

Wenn man viel Pizzateig mit Hefe vorbereitet und auf einmal sagen die Gäste ab, kann dann man ihn ohne Bedenken im Kühlschrank aufbewahren und erst am nächsten Tag backen. Dafür sollte der Pizzateig aber bestenfalls noch nicht aufgegangen sein.

Denn der Kühlschrank verlangsamt nur die weitere Arbeit der Hefebakterien. Ab einem gewissen Zeitpunkt geht der Teig nicht weiter auf, sondern sackt wieder in sich zusammen und der Geschmack wird eher säuerlich.

Will man Teig über Nacht im Kühlschrank lagern, sollte man ihn sorgfältig abdecken. Eine große Schüssel mit Deckel eignet sich gut dafür, damit der Teig Platz zum Wachsen hat. Alternativ kann man Frischhaltefolie, Wachspapier oder eine Tüte verwenden.

Ja, Hefeteig für Pizzen kann problemlos eingefroren werden. Laut dem Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) ist der Teig bei - 18 Grad ein bis zwei Monate haltbar.

Wenn der Teig bereits gegangen ist, bekommt er beim Auftauen allerdings eine schlechtere Konsistenz – er kann matschig werden und nach dem Backen möglicherweise hart oder zäh sein. Dennoch kann Pizzateig in der Regel für mehrere Monate eingefroren werden, wenn verschiedene Aspekte beachtet werden.

Damit der Pizzateig nicht matschig, hart oder zäh wird, sollte man die folgenden Punkte berücksichtigen.

1) Hefeteig vorher nicht gehen lassen

Wenn die Hefe im Teig wenig oder noch gar nicht gearbeitet hat, kann man ihn problemlos einfrieren. Beim Auftauen werden die Hefebakterien dann wieder richtig aktiv und lassen den Teig gehen.

2) Teig portionieren

Damit das Auftauen schneller geht und man nur die benötigte Teigmenge entnehmen muss, sollte man den Pizzateig vor dem Einfrieren portionieren. Für eine Pizza sind rund 300 Gramm ein guter Richtwert.

4) Teig flach drücken

Die Portionen kann man entweder als Kugeln oder als bereits ausgerollte Teiglinge einfrieren. Ein flacher Teig friert schneller ein und taut rascher auf als eine Kugel. Somit ist das sinnvoller, wenn man genug Platz im Gefrierschrank hat.

5) Luftdicht verschließen

Wer seinen selbstgemachten Pizzateig einfrieren möchte, sollte diesen luftdicht verschließen. Somit verhindert man Gefrierbrand. Wer Gefrierbeutel verwendet, sollte daher vorher die gesamte Luft aus dem Beutel drücken. Auch ein Pizzateig in Wachstüchern oder Frischhaltefolie sollte luftdicht verpackt sein.

6) Zeitnah einfrieren

Bestenfalls sollte man den frischen Hefeteig so schnell wie möglich einfrieren. So kann man unerwünschtes Treiben der Hefe und das Eindringen anderer Mikroorganismen verhindern

7) Teig mit Mehl bestreuen

Wenn der Teig nach dem Auftauen ein wenig feucht oder klebrig ist, bestreut man diesen einfach mit etwas Mehl.

So kann man mehrere Pizzaböden gleichzeitig einfrieren

Um mehrere Pizzaböden einzufrieren, kann man diese einfach mit Backpapier voneinander trennen.

Dabei bietet sich auch eine Kuchenform an. Dafür kann man einfach mehrere Portionen in der Größe der Springform ausrollen und diese, durch Backpapier getrennt, in die Form legen. Auf diese Weise hat man bereits den ausgerollten Pizzateig auf dem Backpapier und kann das später direkt zum Backen verwenden.

Man kann zwar auch bereits gegangen Pizzateig einfrieren, allerdings wird davon abgeraten. Der Grund ist ganz einfach: Der gegangene Teig wird nach dem Einfrieren und Auftauen ein wenig klebrig und matschig. Wenn der Teig bereits aufgegangen ist und die Hefe ihre Arbeit abgeschlossen hat, sollte man ihn direkt verwenden. Das Einfrieren verlangsamt die Arbeit der Hefe zwar, stoppt diese aber nicht ganz. Daher sollte man – wenn dies möglich ist – den Hefeteig einfrieren, bevor dieser aufgeht.

Alternativ kann man sich mit dem gegangenen Teig auch eine Tiefkühlpizza vorbereiten. Wie das geht, lesen Sie im letzten Abschnitt.

Gefrorener Pizzateig lässt sich am besten im Kühlschrank auftauen. Dafür nimmt man den Pizzateig einfach aus dem Tiefkühlfach und lässt ihn für einige Stunden aufbauen. Am besten geht es über Nacht. Dadurch erhält der Teig die Möglichkeit, erneut aufzugehen. Sobald man den Teig braucht, kann man diesen wie gewohnt formen und weiterverarbeiten. Eine eingefrorene Hefeteig-Kugel kann auch bei Zimmertemperatur in einer Schüssel aufgetaut werden.

Flach ausgerollter Pizzateig erweist sich hier als besonders praktisch, da er besonders schnell auftaut und man das Kneten und Ausrollen überspringen kann. Wenn es mal schnell gehen muss, kann man das Gehenlassen im Kühlschrank jedoch überspringen und die Pizza direkt belegen. Dann wird sie allerdings ein wenig krosser und weniger locker.

Ja, auch das ist möglich - und eine Alternative zum Einfrieren des rohen Teigs. Allerdings ist das Selbermachen einer Tiefkühlpizza mit etwas mehr Aufwand verbunden. Man bestreicht den Teig lediglich mit Tomatensauce und backt ihn dann für etwa fünf Minuten im Ofen, bis der Rand gerad beginnt, braun zu werden. Anschließend lässt man die Pizza ganz abkühlen. Nun kann man entweder den gewünschten Belag ergänzen oder das Belegen aufschieben, bis man die selbstgemachte Tiefkühlpizza fertig backt

In jedem Fall verpackt man die Pizza nun in Frischhaltefolie und friert sie ein. Sie hält sich im Gefrierschrank mindestens einige Wochen. Wenn man Lust auf Pizza hat, holt man sie aus dem Gefrierfach, heizt den Ofen auf mindestens 230 Grad Ober-/Unterhitze vor, belegt sie gegebenenfalls noch und backt sie dann fertig. Das dauert etwa zehn bis 15 Minuten, je nach Dicke des Teigs und Belags.

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