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Wie fühlen sich Schmetterlinge im Bauch an?

Elias Thiel

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11.4.2024, 12:13 Uhr
Schmetterlinge im Bauch - ein kribbeliges, quasi flatteriges Gefühl.

© IMAGO/Westend61 Schmetterlinge im Bauch - ein kribbeliges, quasi flatteriges Gefühl.

In diesem Artikel:

Verliebt zu sein, gehört zweifelsfrei zu den schönsten Gefühlen der Welt. Am liebsten möchte man die ganze Welt umarmen und schwebt auf Wolke Sieben. Dazu hat man ein Kribbeln im Bauch und verspürt Aufregung in der Magengegend.

Aber was sind Schmetterlinge im Bauch? Welches Gefühl wird dabei beschrieben und was bedeutet es, Schmetterlinge im Bauch zu haben? Und was ist, wenn man verliebt ist, aber keine Schmetterlinge im Bauch hat? In diesem Artikel gibt es die Antworten.

Schmetterlinge im Bauch beschreiben das angenehme, aber auch nervöse und aufgeregte Gefühl in der Magengegend, insbesondere bei Verliebtheit.

Dieses Bild soll das flatterige Empfinden und die Aufregung symbolisieren, die Menschen erleben, wenn sie vom Hochgefühl der ersten Verliebtheit erfasst werden. Demnach steht der Spruch "Schmetterlinge im Bauch" metaphorisch für die körperlichen Reaktionen, die mit romantischen Momenten verbunden sind.

Diese Art der Aufregung kann aber auch unangenehm sein: Das Herz rast, der Mund wird trocken, die Knie weich, der Magen zieht sich zusammen - wenn die Nervosität stärker ist als die Glücksgefühle.

Wer verliebt ist, kennt vielleicht das flatterige und aufgeregte Gefühl im Magen, das oftmals als "Schmetterlinge im Bauch" beschrieben wird. Der Ausdruck wurde erstmals von der amerikanischen Schriftstellerin Florence Converse (1871–1967) in ihrem Buch "House of Prayer" geprägt. Hier beschreibt sie ein flaues Gefühl im Magen mit "butterflies in the stomach". Der Ausdruck fand schnell Verbreitung - insbesondere als Symbol für Verliebtheit. Auch in Deutschland verwenden Verliebte seither gerne die Metapher der "Schmetterlinge im Bauch".

Schmetterlinge im Bauch können sich bei jedem Menschen anders anfühlen, denn jeder Körper reagiert unterschiedlich auf das Verliebtsein. Während einige Menschen nur ein leichtes Gefühl von Aufregung oder ein angenehmes Kitzeln im Bauch verspüren, sind andere so nervös, dass sie in manchen Momenten regelrecht kotzen könnten.

Daher sollte man sich in dieser Hinsicht nicht mit anderen vergleichen, sondern im wahrsten Sinne des Wortes auf das eigene Bauchgefühl hören. Wie fühlt sich das an? Wie intensiv sind die Gefühle? Was tut mir aktuell gut? Wie habe ich mich bei meiner letzten Verliebtheit gefühlt?

Allerdings kann einem die Erinnerung an die letzte Verliebtheit schnell einen Streich spielen, da in dieser aufregenden Zeit vor lauter Liebes-Chaos meist die negativen Gefühle ausgeblendet werden. Daher sollte man sich lieber auf das Hier und Jetzt konzentrieren und sich fragen, was man aktuell fühlt.

Natürlich wirft die Herkunft der Metapher nicht zwangsläufig Licht auf die Ursachen des damit beschriebenen Gefühls- oder des körperlichen Zustands. "Ich habe Schmetterlinge im Bauch, aber warum verspüre ich dieses Kribbeln im Bauch?" oder "Ich glaube, ich bin verliebt, aber warum fühle ich nichts?"

Das Gefühl der "Schmetterlinge" entsteht durch Hormone wie Dopamin, Adrenalin und Noradrenalin, die bei Verliebtheit verrückt spielen können. In der Phase des Verliebtseins ist der Körper in einem absoluten Ausnahmezustand. Diese Chemikalien beeinflussen die Hormone, Nervenbahnen und Rezeptoren des Nervensystems und erzeugen oftmals regelrecht ein Flattern im Bauch.

Das Glückshormon Dopamin sorgt für eine Hochstimmung, gleichzeitig ist der Spiegel des "Glücks-Botenstoffs" Serotonin tatsächlich eher niedrig. Dieser Effekt zeigt sich auch bei Drogensüchtigen und Patienten mit Zwangsstörung.

Adrenalin und Noradrenalin sind Stresshormone, die den Puls beschleunigen und den Blutdruck erhöhen. Zudem steigert der Körper den Blutfluss zu den Muskeln, Organe wie der Magen bekommen weniger Blut ab. Das kann für ein seltsames Gefühl im Magen sorgen.

Auch die Produktion des Bindungshormons Oxytocin erhöht sich, woraus eine positive Wahrnehmung der geliebten Person (auch bekannt als "rosarote Brille") und Anhänglichkeit resultieren. Diese Mischung versetzt Verliebte in einen langanhaltenden Glücksrausch.

Somit sind die Schmetterlinge im Bauch in der Regel mit einem Gefühlschaos verbunden - von Freude und Aufregung bis hin zu Anspannung, Ängsten und Ruhelosigkeit.

Medizinisch betrachtet ist Verliebtheit eine Form von intensivem Stress, bei dem der Körper dauerhaft in einem Alarmzustand verweilt, selbst beim bloßen Gedanken an den besonderen Menschen. Mit der Zeit beruhigt sich dieser intensive Zustand, die Schmetterlinge im Bauch werden sanfter und verschwinden. Schließlich hat sich aus der Verliebtheit entweder eine stabile, dauerhafte Liebe entwickelt oder nicht. Gibt es stattdessen eine Trennung, erleben die meisten Menschen Liebeskummer.

Verliebt zu sein ist nicht immer nur positiv. Manche Menschen wollen die Schmetterlinge im Bauch auch loswerden oder zumindest unterdrücken. "Ich hab doch keine Zeit für sowas", "Ich will mich nicht so fühlen", "Das nervt" - solche Aussagen hört man dann.

Schmetterlinge im Bauch sind allerdings nichts, was man direkt an- oder abschalten kann. Man kann die eigenen Hormone und Gefühle nicht kontrollieren oder einsperren. Aber man kann sich entscheiden, wie man mit ihnen umgeht.

Was nicht hilft: zu leugnen, dass Gefühle überhaupt da sind. Denn dann gären sie unterbewusst weiter - und können sich später auf eine Art äußern, die einem peinlich ist. Stattdessen kann man sich einen ruhigen Moment nehmen und einfach mal in sich hineinhören, was man so fühlt. Das nennt sich Achtsamkeit. Es kann auch helfen, die Gefühle möglichst genau zu benennen.

Im zweiten Schritt kann man sich dann überlegen, wie man mit ihnen genau umgehen will. Oftmals hilft es, sich abzulenken - und sich Zeit zu lassen. Sport ist außerdem gut dafür geeignet, Stresshormone wie Adrenalin schneller abzubauen. Das hilft insbesondere dann, wenn man gerade besonders nervös und unruhig ist.

Vielleicht stellt man aber auch fest, dass man das Gefühl des Verliebtseins durchaus genießen kann. Unabhängig davon, ob man versuchen will, ein erstes Date zu ergattern oder sich nur aus der Ferne über diese eine, besondere Person freut.

Wer sich unsicher ist, ob es sich wirklich um Schmetterlinge im Bauch handelt, kann diese Checkliste überprüfen. Wenn bereits drei oder vier Punkte zutreffen, spricht vieles dafür, dass man sich bereits verliebt hat.

  • Vor dem Schlafengehen denke ich an die Person
  • Bei einer Nachricht oder einem Anruf von der Person klopft mein Herz schneller
  • Ich schaue ständig auf mein Handy, ob die Person geschrieben hat
  • Ich möchte am liebsten viel Zeit mit der Person verbringen
  • Ich habe kein Interesse an anderen Frauen oder Männern
  • Ich spreche ständig mit meinen Freunden über die Person
  • Ich muss immer lächeln, wenn ich an die Person denke

Vor allem in der Anfangsphase einer Beziehung ist das Kribbeln im Bauch normal und entfacht die Leidenschaft. Allerdings kann der damit verbundene Stress auch problematisch werden, da er Unsicherheiten und Abhängigkeiten schaffen kann.

Wenn das ständige Zweifeln und Warten auf Rückmeldung anhält, kann es negative Auswirkungen auf die Selbstwahrnehmung und die Beziehung zum Partner haben. Daher ist es wichtig, dass die anfängliche Aufregung in eine stabilere Form der Liebe übergeht und nicht in eine dauerhafte Achterbahnfahrt der Gefühle.

Aber was ist, wenn man gar keine Schmetterlinge im Bauch hat? Ist man dann auch nicht verknallt oder verliebt? Kein Grund zur Sorge, nicht alle Menschen erleben das typische Kribbeln im Bauch. Dies bedeutet allerdings nicht, dass man nicht richtig verliebt ist.

Die Art und Intensität der Verliebtheit und der Liebesgefühle variieren von Person zu Person. Einige empfinden möglicherweise keine körperlichen Symptome im Bauch, erleben aber dennoch großes Glück und romantische Gefühle für ihren Partner. Daher sollte man sich selbst nicht unter Druck setzen und die eigene Beziehung mit anderen vergleichen.

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