Grünes Paradies
Beliebter Gartentrend: So gestalten Sie den perfekten Bauerngarten
14.3.2024, 13:02 UhrSchon einmal etwas vom Bauerngarten gehört? Darunter versteht man einen bestimmten Stil eines heimischen Gartens: Ein buntes Nebeneinander von Zier- und Nutzpflanzen, verschiedener Formen und Farben sowie eine einzigartige Mixtur aus Düften und Aromen.
Kleine Fläche, viel Ertrag
Wie der Namen verrät, diente der Bauerngarten vor Jahrhunderten lediglich zur Selbstversorgung für Bauern. Eine Besonderheit des historischen Bauerngartens ist seine kleine Fläche, die bis zum letzten Millimeter genutzt wird.
Trotz des begrenzten Raumes musste der Garten das ganze Jahr über Ertrag liefern: "Im Zentrum wurde Gemüse und Co. angebaut", sagt Lisa Baluschek vom Fränkischen Freilandmuseum, "außenherum pflanzte man Heil- und Gewürzkräuter zur medizinischen Verwendung sowie Zierpflanzen, die zum Teil symbolische oder religiöse Bedeutungen hatten."
Im heutigen Bauerngarten oder Hausgarten - wie er lieber von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Fränkischen Freilandmuseums genannt wird - ist die Selbstversorgung nicht mehr der ausschlaggebende Faktor, sondern die Optik: Der Garten soll mit blühenden Zierpflanzen, gemähtem Rasen oder Hecken in erster Linie ein Blickfang sein.
Die heutige Beliebtheit des Bauerngartens kommt nicht von ungefähr: "Immer mehr Menschen legen Wert darauf, ihre Gärten wieder naturnäher zu gestalten und somit Lebensraum für Wildtiere und Insekten zu schaffen", sagt Baluschek. Außerdem würden sich wieder mehr Menschen für einen gesunden und bewussten Lebensstil entscheiden - und vermehrt Obst und Gemüse anbauen.
Wie legt man einen Bauerngarten an?
Laut des Gartenmagazins Mein schöner Garten wurde die Idee des Bauerngartens 1913 für die Entstehung des Botanischen Gartens Hamburg aufgegriffen: Jener künstlich geschaffene Garten gilt bis heute als Musterbeispiel. Er hat in der Regel einen rechteckigen Grundriss und wird durch ein Wegkreuz geteilt. Ein charakteristisches Merkmal: Der Garten bildet ein geometrisches Muster. Auch ein Brunnen oder ein Wasserauffangbecken machen sich gut im Bauerngarten.
Den Garten umzäunt man in der Regel mit einem Flecht-, Latten-, oder Staketenzaun - dadurch sollen freilaufende (Hof-)Tiere ferngehalten werden. Doch nicht nur die Gesamtfläche, auch die einzelnen Beete sollten klar getrennt und umrandet werden. Baluschek empfiehlt Holzbretter als zusätzliche Beetumfassung: Sie werden senkrecht in die Erde eingelassen und durch kleine Stöcke befestigt.
Damit der natürliche Charakter erhalten bleibt, sollten Hobbygärtner die Wege nicht versiegeln - stattdessen passt ein Rasen- oder ein Kiesweg gut in die Szenerie. Zudem kann für den Weg auch Rindenmulch angelegt werden, denn er unterdrückt lästiges Unkraut.
Bei der Pflanzenwahl sind Kreativität und Vielfalt gefragt: Verschiedenste Gemüse- und Kräuterecken sowie kunterbunte Blumenbeete zeichnen einen Bauerngarten aus. Hier können die unterschiedlichsten Mischkulturen wachsen: Von der Ringelblume bis zu Cocktail-Tomaten, vom Blatt-Koriander bis hin zu Kohlsorten. Gerne gesehen werden charakteristische Pflanzen wie üppige Stauden, Dahlien und Sommerblumen wie Kapuzinerkresse.
Damit der Garten in all seiner Pracht blüht, ist viel Arbeit nötig - denn: Die To-Do-Liste ist ziemlich lang: "Alljährliche Anlage der Beete, Aussaat, regelmäßiges Gießen und Pflege der Nutzpflanzen, Absammeln der Schädlinge, Jäten des Unkrauts, Anbinden größerer Pflanzen, Ernte und Verwertung beziehungsweise Haltbarmachung derselben", zählt Baluschek auf.
Mit einem Bauerngarten warten also das ganze Jahr über spannende Aufgaben auf Menschen mit einem grünen Daumen: "Ein solcher Hausgarten oder "Bauergarten" ist eine sehr arbeitsintensive, aber auch lohnende Angelegenheit!"