Wie kreditwürdig sind Sie?
Schufa-Auskunft: So beantragen Sie den Bonitätsnachweis kostenlos
5.6.2023, 08:02 UhrIn diesem Artikel:
Für den neuen Mietvertrag, bei der Kontoeröffnung oder beim Beantragen eines Kredits wird oft nach der Schufa-Auskunft gefragt. Was Sie dazu wissen müssen, lesen Sie hier.
Was ist die Schufa-Auskunft und was sagt sie aus?
Die Schufa Holding AG ist eine privatwirtschaftliche Wirtschaftsauskunftei mit Sitz in Wiesbaden. Sie schließt sich aus mehreren Unternehmen zusammen, die Kredite gewähren, also beispielsweise aus Banken und anderen Kreditinstituten. Darüber hinaus sind auch andere Handelsunternehmen und Dienstleister beteiligt. Die Abkürzung "Schufa" steht für "Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung".
Bei der Schufa werden von allen in Deutschland gemeldeten Personen Informationen zu ihrer Bonität gespeichert. Der sogenannte Schufa-Score gibt also Auskunft über die finanzielle Situation eines Menschen - genauer gesagt über seine Kreditwürdigkeit. Er zeigt an, wie zuverlässig bisherigen finanziellen Verpflichtungen (also beispielsweise Kreditkartenzahlungen oder Telefonrechnungen) nachgekommen wurde und wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass dies auch weiterhin der Fall ist.
Wie wird die kostenlose Auskunft beantragt?
Einmal im Jahr kann bei der Schufa eine kostenlose Auskunft in Form einer Datenkopie beantragt werden. Darauf hat jede Person nach Art. 15 der Europäischen Datenschutz-Grundverordnung ein Recht. Die Auskunft kommt mit der Post in Papierform. Die Zustellung erfolgt laut Schufa in der Regel innerhalb von sieben Tagen. Diese kostenlose Auskunft enthält unter anderem alle gespeicherten Daten zur eigenen Person sowie den Schufa-Score.
Dazu muss einfach ein Formular auf der Website der Schufa ausgefüllt und eine beidseitige Kopie des Ausweises hochgeladen werden. Alternativ kann der Reisepass plus Meldebestätigung verwendet werden. Wichtig ist, dass aus den Dokumenten Vor- und Nachname, Adresse, Geburtsort sowie Geburtsdatum hervorgehen.
Während die kostenpflichtige Schufa auch per Telefon beantragt werden kann, ist das bei der kostenlosen Version nicht möglich. Lediglich das Antragsformular für den Nachweis kann telefonisch bestellt werden.
Worin liegt der Unterschied zum kostenpflichtigen Schufa-Nachweis?
Während die kostenlose Datenkopie ausschließlich in Papierform erhältlich ist, gibt es zwei verschiedene kostenpflichtige Produkte. Eins ist die sogenannte Schufa-Bonitätsauskunft, das andere der Schufa-BonitätsCheck:
- Die Schufa-BonitätsAuskunft bestellt man ebenfalls online und erhält sie per Post. Das geht laut Schufa in ein bis drei Werktagen. Für den Preis von 29,95 erhält man ein Bonitäts-Zertifikat ohne sensible Daten, das sich gut an potenzielle Vermieter oder andere Interessenten weitergeben lässt. Zudem wird der Bonitäts-Score hierfür tagesaktuell berechnet.
- Der Schufa-BonitätsCheck wird nicht direkt von der Schufa vertrieben, sondern von Partnern wie der Sparkasse und der Postbank. Der Vorteil: Das Dokument ist direkt online als PDF abrufbar und enthält alle Daten, die beispielsweise der Vermieter braucht. Das kostet aktuell ebenfalls 29,95 Euro.
Reicht die kostenlose Schufa-Auskunft für die Vermieter?
Ja, sie reicht aus. Will man kein Geld ausgeben und dem Vermieter die kostenlose Datenkopie geben, dann sollte man lediglich die Seite mit dem Basis-Score auswählen. Daten, die man nicht an den Vermieter weitergeben will, sollte man vorher schwärzen.
Übrigens: Vermieter haben keinen gesetzlichen Anspruch auf die Vorlage einer Schufa-Auskunft. Man kann also durchaus eine Wohnung bekommen, ohne diese vorzulegen. Allerdings bestehen viele Vermieter auf die Angabe - und suchen im Zweifel lieber einen anderen Mieter aus, der alle gewünschten Unterlagen vorlegt.
Manche Vermieter holen die Informationen aber auch selbst ein. Dazu benötigen sie vorher das Einverständnis des potenziellen Mieters per Unterschrift.