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Flohbisse beim Mensch: Wie erkennt man sie?

Simone Madre

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26.8.2024, 07:45 Uhr
Flohbisse treten zwar vermehrt bei Katzen und Hunden auf, Flöhe können aber auch auf den Menschen übergehen.

© IMAGO/ Paulo Di Oliviera/ Ardea Flohbisse treten zwar vermehrt bei Katzen und Hunden auf, Flöhe können aber auch auf den Menschen übergehen.

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Heute gilt der Menschenfloh aufgrund der guten Hygienebedingungen in Mittel- und Nordeuropa als nahezu vollständig ausgerottet. Im Mittelalter waren solche Flohbisse beim Menschen noch für die Übertragung der Pest verantwortlich und konnten somit tödlich enden.

Aber gibt es heute auch noch Flohstiche bei Menschen? Die Antwort lautet: Ja.

Da sich Haustiere wie Hunde und Katzen schnell Flöhe einfangen, werden diese gegebenenfalls auf den Menschen übertragen. Hundeflöhe und Katzenflöhe können sich außerdem sehr schnell vermehren und selbst ohne Nahrung bis zu ein Jahr überleben.

Aber auch Menschen ohne Haustiere können sich Flöhe bei einem Waldspaziergang, bei der Gartenarbeit oder beim Besuch von Freunden mit Tieren einfangen. In Deutschland stellen Flohbisse allerdings heutzutage keine große Gefahr dar.

Achtung: Flöhe werden in der kalten Jahreszeit auch von Wildtieren in Schuppen, Keller oder Dachböden gebracht und suchen sich dann einen warmen Zufluchtsort in den Wohnhäusern.

Flohbisse treten zwar vermehrt bei Katzen und Hunden auf, die Flöhe können aber auch auf den Menschen übergehen. Flohbisse beim Menschen gehen dann häufig mit einem starken Juckreiz einher, sodass man sie aufkratzen will. Allerdings sollte dies unbedingt vermieden werden, denn sonst können Bakterien in die Wunde gelangen und diese infizieren.

Selbst wenn die Rötungen in der Regel rasch zurückgehen, hält der Juckreiz meist noch tagelang an. Obwohl ein Flohbiss sehr unangenehm sein kann, sind die Bisse meistens harmlos. In einigen Fällen können die Parasiten allerdings Krankheiten übertragen.

Beispiele sind in seltenen Fällen Larven von Bandwürmern oder Bakterien, welche Fleckfieber auslösen. Zu solchen übertragbaren Krankheiten kommt es vor allem in Gebieten, wo Menschen und Ratten auf engem Raum zusammenwohnen. In Deutschland wurden jedoch seit Jahren schon keine Fälle von Fleckfieber mehr gemeldet.

Auch Pest-Erkrankungen können durch Flöhe übertragen werden. Diese lösten vor allem in Europa im Mittelalter große Epidemien aus. In Deutschland ist eine Pesterkrankung heute allerdings nicht mehr zu befürchten. Die Beulenpest kann allerdings örtlich begrenzt auch immer noch in Afrika oder Asien auftreten.

Zudem können auch allergische Reaktionen aus einem Flohbiss resultieren. Diese gehen mit Symptomen wie Kurzatmigkeit, Schwindel, Brustschmerzen, Übelkeit, einem Anschwellen der Lippen oder der Zunge einher.

Flohstiche sind kleine juckende Wunden, oft spricht man auch von einem Flohbiss. Der Floh sondert beim Blutsaugen Speichel ab, der dann eine Rötung, Juckreiz und Schwellung der Wunde hervorruft. Meist findet man die Flohstiche in einer linienförmigen Dreiergruppe.

Einzelne Flohbisse kann man an kleinen, punktförmigen Blutungen erkennen. Dadurch kommt es zu Quaddeln, die aus der Abwehrreaktion resultieren. Es entstehen stark juckende Wunden, die tagelang bleiben können.

Diese Hinweise deuten auf einen Flohbiss hin:

  1. Roter Punkt in der Mitte: Die Einstichstelle kann man vor allem durch einen roten Punkt in der Mitte erkennen.
  2. Bildung rötlicher Papeln: Die Papeln (rundliche bis ovale Knötchen) sind typischerweise erbsengroß und jucken sehr stark.
  3. Repetieren: Bei jedem neuen Stich können frühere Stichstellen erneut jucken.
  4. Flohstraße: Flohstiche treten meist in einer Gruppierung auf und liegen häufig in einer Reihe.

Beliebte Ziele für Flohbisse sind insbesondere Füße und Beine. Aber auch Achselhöhlen, Knie, Ellbogen und die Hüfte bleiben nicht verschont.

Flohbisse lassen sich nicht immer auf den ersten Blick eindeutig identifizieren. Vor allem die Unterscheidung zwischen Flöhen und Wanzen ist schwierig. Beide Schädlinge beißen in der Regel mehrmals zu. Um die Bisse unterscheiden zu können, sollte Folgendes beachtet werden:

  • Ein Flohbiss wird meistens sofort bemerkt, während man einen Wanzenbiss häufig erst gar nicht spürt
  • Bei einem Wanzenbiss gibt es keine Schwellung oder Verdickung rund um die Bissstelle
  • Bei einem Flohbiss bleibt oftmals eine kleine blutige Stelle zurück, beim Wanzenbiss passiert dies nicht
  • Bettwanzen bevorzugen nicht bedeckte Körperstellen wie Beine, Nacken, Arme, Hals oder Gesicht
  • Flöhe beißen am ganzen Körper zu und lassen sich von der Kleidung nicht abhalten

Flohbisse zu behandeln ist nicht schwierig. Besonders wirksam sind Gels und Cremes, die Wirkstoffe der Gruppe Glukokortikoide oder Antihistaminika enthalten. In der Regel heilen die Flohbisse nach ein paar Tagen von allein wieder ab. Bis dahin kann man aber einiges gegen die Beschwerden tun.

Neben Medikamenten lassen sich die Schmerzen der Flohbisse auch mit bewährten Hausmitteln lindern. Einen Überblick gibt es hier:

Kühlpacks oder ein feuchtes Tuch

Am besten sollte die Einstichstelle gekühlt werden. Dafür kann man ein kaltes, feuchtes Tuch oder Kühlpacks verwenden. Durch die Kühlung ziehen sich die Blutgefäße lokal zusammen, sodass der Flohbiss weniger durchblutet wird. Der Entzündung wird somit entgegengewirkt und die Schwellung sowie der Juckreiz lassen schnell nach. Dabei sollte man immer darauf achten, dass die Kühlpacks nicht zu kalt sind. Am besten kühlt man den Flohbiss zehn Minuten, pausiert kurz und wiederholt dann den Vorgang.

Vollbad und warmes Wasser

Ein Vollbad kann Flöhe beseitigen, die sich irgendwo am Körper befinden. Generell sollte jeder Flohbiss mit sauberem und warmem Seifenwasser gereinigt werden, bevor die betroffene Stelle gekühlt wird.

Kleidung auf 60 Grad waschen

Um alle Flöhe zu entfernen, sollte die Kleidung bei mindestens 60 Grad gewaschen werden. Das Gleiche gilt für Kuscheltiere, Bettzeug, Kleidung und Decken. Zudem müssen Haustiere, falls vorhanden, von Flöhen befreit werden. Meist haben die Betroffenen Hunde oder Katzen als Haustiere, die die Flöhe von draußen mitbringen.

Aloe-Vera

Aloe-Vera-Gels sind ebenfalls empfehlenswert, da sie entzündungshemmend wirken und den Juckreiz mildern. Wer eine Pflanze hat, kann das Blatt der Pflanze abbrechen und die Flüssigkeit auf die betroffene Stelle auftragen.

Zitronen- und Limettensaft

Zitronen- und Limettensaft wirken antiseptisch, juckreizlindernd und entzündungshemmend.

Zwiebel

Wer einen Flohbiss hat, kann eine rohe Zwiebel in der Mitte aufschneiden und mit der Schnittseite auf die Einstichstelle legen.

Weitere Hausmittel, die bei einem Flohbiss helfen sind Teebaumöl, Honig, Natron und gebrauchte Teebeutel. Zugleich sind auch elektronische Stichheiler oder Mückenpflaster (insbesondere für Kinder) eine gute Wahl.

Wichtig: Wenn die Flohbisse nicht abheilen, sich entzünden oder die Beschwerden zunehmen, sollte man einen Arzt konsultieren.

Die Flohbisse jucken, da der Körper Histamine als Reaktion auf den Stich freisetzt. Diese Botenstoffe rufen Entzündungen hervor. Aus diesem Grund helfen Antihistaminika, die man in Form von Tabletten, Gel oder Salbe anwenden kann.

Ein deutliches Symptom für einen Flohbefall bei Katzen und Hunden ist verstärkter Juckreiz. Daraus resultiert das typische Kratz-Verhalten der Tiere. Auch wenn das Tier unruhig ist, kann dies auf einen Flohbefall hinweisen. Wenn ein Floh im Fell Eier gelegt hat, fallen diese oftmals heraus und sind im Körbchen oder auf dem Boden sichtbar. In einigen Fällen hüpfen die Flöhe herum oder krabbeln gut ersichtlich im Fell.

Allerdings kann es ebenfalls vorkommen, dass das geliebte Haustier keine Symptome zeigt. Bei Verdacht kann man das Tier einfach mit einem Flohkamm bürsten. Durch die engen Zinken werden kleine Fremdkörper direkt sichtbar und können herausgekämmt werden. Nach dem Kämmen sollte man die Bürste auf einem Küchenpapier ausklopfen. Sobald man rostfarbene Punkte erkennen kann, handelt es sich um die typischen Ausscheidungen der Flöhe.

Achtung: Sollte das Haustier bereits Ekzeme, Krusten, Bläschen, Rötungen auf der Haut oder Haarausfall haben, kann dies ebenfalls auf Flohstiche hinweisen. Dieser liegt dann allerdings schon länger in der Vergangenheit, wurde jedoch nicht behandelt und das Tier hat ggf. eine Allergie gegen den Kot oder Speichel der Flöhe entwickelt.

Eines der ersten Anzeichen auf einen Flohbefall im eigenen Haus liegt vor, wenn sich die Haustiere übermäßig kratzen, beißen oder lecken. Allerdings können Flöhe auch in Haushalten ohne Haustiere auftreten.

Verhindern kann man die Flohbisse, indem man zunächst einmal die Haustiere frei von Flöhen hält. Speziell dafür gibt es Flohhalsbänder oder Tropfen, die man (in Absprache mit dem Tierarzt) regelmäßig auftragen kann. Neben den Flohschutzmitteln bei den Haustieren sollte man das Zuhause regelmäßig reinigen. Bestenfalls saugt man die Bereiche der Haustiere regelmäßig.

Bei einem Schädlingsbefall kann es notwendig sein, einen Experten zu konsultieren.

Um die Wohnung von den ungebetenen Gästen zu befreien, kann man sich auch ganz einfach selbst ein Flohschutzmittel mischen. Dazu benötigt man lediglich eine Zitrone, Rosmarin und einen Liter Wasser. Die Zitrone wird ausgepresst, mit dem Rosmarin zusammengegeben und dann mit heißem Wasser 15 Minuten lang gekocht. Nachdem das Gemisch einige Stunden ziehen konnte, gibt man dies in eine Sprühflasche. Die Mischung hilft bei einem leichten Flohbefall und kann auf das Tierfell gesprüht werden. Wer möchte, kann noch ätherische Öle hinzugeben. Teebaumöl wirkt beispielsweise lähmend auf Flöhe, kann aber auch die Schleimhäute des Haustiers reizen. Vegane Flohschutzmittel gibt es auch online zu bestellen.

Für den Kleiderschrank kann man auch eine selbstgebaute Flohfalle einsetzen. Wie funktioniert das? Eine Schüssel wird mit Wasser, etwas Spülmittel und Flohspray gefüllt. Anschließend lässt man ein Teelicht in der Mitte schwimmen. Das Licht zieht die Flöhe an, sodass sie in dem Wasser ertrinken.

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