Gesunder Schlaf

Wie oft sollte man die Bettwäsche wechseln?

Simone Madre

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11.4.2023, 08:21 Uhr
Wie häufig sollte man Bettwäsche wechseln? 

© Erika Wittlieb, Pixabay, LizenzCC Wie häufig sollte man Bettwäsche wechseln? 

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Während wir unsere Kleidung wie T-Shirts, Strümpfe oder Pullover oftmals schon nach einmaligem Tragen oder spätestens nach wenigen Tagen wechseln und waschen, sieht dies bei Bettwäsche anders aus. Häufig bleibt sie wochenlang ungewaschen auf dem Bett. Doch das ist nicht unbedingt hygienisch. In welchem Intervall sollte man die Bettwäsche also bestenfalls waschen und wechseln? Welche Faustregeln gibt es?

Bettwäsche nimmt zum einen viel Platz in der Waschmaschine und dem Trockner ein. Zum anderen ist das Auf- und Abziehen mit einigem Aufwand verbunden. Dann dauert es meist lange, bis das Bettlaken trocken ist, wenn kein Trockner im Haushalt zur Verfügung ist. Folglich scheint es wenig verwunderlich, dass die Bettwäsche in vielen Haushalten eher selten gewechselt wird. Aber Vorsicht: Wenn die Bettwäsche wochenlang nicht gewaschen wird, geht dies zulasten der Hygiene. Im Bettbezug und im Kissen sammeln sich nicht Schweiß, Hautschuppen, Bakterien und Milben.

Eine Faustregel besagt, dass Bettwäsche ein- bis zweimal monatlich gewechselt werden sollte. Häufiger sollte es sein, wenn man stark schwitzt oder eine Allergie gegen Hausstaubmilben hat. Zudem sollte man nach einer Erkältung die Bettwäsche waschen, damit man keine erneute Ansteckung riskiert, weder bei sich noch bei einem anderen Haushaltsmitglied.

Das regelmäßige Waschen der Bettwäsche führt keineswegs zu einer Verschlechterung des Materials der Bettwäsche, eine derartige Angst ist unbegründet. Die Produzenten der Bettwäsche planen vielmehr häufige Waschgänge mit ein und produzieren die Bettwäsche entsprechend robust. Darüber hinaus sollte man lieber irgendwann einen neuen Bettbezug kaufen, anstatt aus den falschen Gründen auf das Waschen zu verzichten.

Bettwäsche waschen: Was empfehlen Mediziner?

Mediziner und Medizinerinnen raten, die Bettwäsche und das Bettlaken einmal wöchentlich zu waschen beziehungsweise zu wechseln. Dermatologen empfehlen ebenfalls, sowohl das Bettlaken als auch die Kissen- und Deckenbezüge bereits nach sieben Tagen in die Waschmaschine zu werfen, um so viel Dreck und Bakterien wie möglich zu entfernen. Ist ein Matratzenschoner vorhanden, sollte dieser ebenfalls hin und wieder in die Maschine. Gibt es keinen Matratzenschoner, nimmt die Matratze alle Flüssigkeiten, Schuppen und Fette auf. Daher ist ein Matratzenschoner in jedem Fall empfehlenswert. Meist kann auch der Matratzenbezug gewaschen werden und ist zu diesem Zweck per Reißverschluss abnehmbar. Laut Matratzenherstellern reicht das einmal pro Jahr.

Für den optimalen Wechselrhythmus spielen verschiedene Faktoren eine wichtige Rolle. Bei starken Verunreinigungen oder ansteckenden Krankheiten sollte die Wäsche umgehend gewaschen werden. Dabei hilft ein Waschgang mit Kochwäsche, also über 90 Grad, um Flecken zu entfernen sowie alle Keime und Krankheitsüberträger abzutöten. Meist reichen aber auch 60 Grad dafür aus.

Besteht eine Hausstauballergie, sollten die Allergiker den Bettbezug häufiger waschen. In diesem Fall eignen sich Bettbezüge aus Seide, in denen sich die Milben schwerer einnisten. Baumwollbettwäsche sollten Allergiker bei mindestens 60 Grad waschen, um möglichst alle Hausstaubmilben abzutöten.

Ein wöchentlicher Waschrhythmus ist in folgenden Fällen empfehlenswert:

  • Personen mit Hautproblemen, Ausschlag oder Akne
  • bei starkem Schwitzen
  • mit Allergien oder Asthma
  • wenn man im Bett isst
  • bei Hunden im Bett
  • wenn man nackt schläft

Beim Schlaf sammeln sich im Bettbezug Schweißreste, Hautschuppen, Schmutz und gegebenenfalls Make-up-Reste. Dies begünstigt die Einnistung von Milben, Bakterien und Pilzen. Nicht nur in der Bettwäsche sammeln sich die Keime, sondern auch in der Matratze. Daher sollte diese ebenfalls immer wieder gereinigt werden. Mit einem zusätzlichen Matratzenschoner lässt sich die Hygiene noch verbessern.

In einem Jahr verliert der Mensch durchschnittlich 180 Liter Flüssigkeit, welche sich dementsprechend in der Bettwäsche ablagert. Ein feuchtwarmes Klima im Bett dazu bei, dass sich Bakterien, Keime und Milben gut vermehren können. Deshalb ist es wichtig, das Bett und die Bettwäsche morgens zu entlüften und nicht gleich das Bett zu machen.

Vor allem in synthetischen Kissen oder Federkissen kommen Pilzarten vor, die sich durch Wärme und Feuchtigkeit bilden. Zudem verliert der Mensch täglich Hautschuppen durch typische Erneuerungsprozesse der Haut. Die alten Hautschuppen lösen sich und bleiben in der Bettwäsche hängen. Daher ist es wichtig, sowohl die Bettwäsche als auch das Bettlaken regelmäßig zu waschen.

Satin oder Leinen-Bettwäsche sollte bei maximal 40 Grad gewaschen werden, während alle anderen Bettbezüge aus Mikrofaser oder Jersey bedenkenlos in der 60-Grad-Wäsche landen können. Meist reichen aber auch 30 bis 40 Grad. Bei Seidenbettwäsche wäscht man auf maximal 30 Grad, denn hohe Temperaturen würden der Seide schaden. Baumwoll-Wäsche ist meist sogar bei Temperaturen über 70 Grad waschbar. Folglich sollte sich das Waschprogramm je nach Material der Bettwäsche unterscheiden. Moderne Waschmaschinen schaffen es problemlos, Keime bei niedrigen Temperaturen (unter 60 Grad) abzutöten.

Weitere Tipps:

  • Hygienespüler: Bei Bettbezügen, die man nicht heiß waschen kann, kann man sogenannte Hygienespüler verwenden. Diese desinfizieren die Bettwäsche, bringen aber auch Nachteile mit sich.
  • Keinen Weichspüler benutzen: Der Weichspüler schadet der Saugfähigkeit der Bettwäsche, sodass die empfindlichen Fasern verkleben.
  • Bettwäsche auf links drehen: Infolgedessen wird die Bettwäsche nicht beschädigt, die kräftigen Farben und schönen Motive bleiben erhalten.

Laut einer Umfrage im Jahr 2016 wuschen viele Deutsche ihre Bettwäsche seltener als empfohlen:

  • 14 Prozent häufiger als empfohlen (mehr als alle zwei Wochen)
  • 32 Prozent nach 14 Tagen
  • 15 Prozent nach drei Wochen
  • 21 Prozent nach 4 Wochen
  • 3 Prozent nach 5 Wochen
  • 8 Prozent nach mehr als 6 Wochen
  • 5 Prozent konnten keine Angabe machen

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