Gesundheit
Immer müde? Das steckt hinter der Frühjahrsmüdigkeit!
17.4.2022, 11:14 UhrIn diesem Artikel:
Nach dem Übergang vom Winter auf den Frühling fühlen sich viele Menschen antriebslos, schläfrig und träge. Hier spricht man von der sogenannten Frühjahrsmüdigkeit. Doch wie kommt es dazu und noch wichtiger: Was kann man effektiv dagegen tun?
Was ist die Frühjahrsmüdigkeit?
Die Frühjahrsmüdigkeit meint einen (leider häufig) länger andauernden Zustand der verringerten Leistungsfähigkeit. Zugleich dominieren Müdigkeit und Erschöpfung. Menschen sind weniger motiviert und fühlen sich häufig antriebslos. Die Frühjahrsmüdigkeit und ihre Symptome stehen im Zusammenhang mit der Jahreszeit – daher der besagte Name. Bei der Frühjahrsmüdigkeit handelt es sich jedoch um keine Krankheit, sondern eher eine spürbare Veränderung des Allgemeinbefindens.
Frühjahrsmüdigkeit: Was kann man tun?
Viele Menschen verzweifeln an der Frühjahrsmüdigkeit und fragen sich, was sie tun können, um dieser effektiv entgegenzuwirken und die Symptome zu lindern. Die gute Nachricht: Die Frühjahrsmüdigkeit geht im Normalfall ganz von allein wieder weg. Dennoch muss man nicht tatenlos darauf warten, bis sich der Hormonhaushalt wieder normalisiert. Wer aktiv gegen die Frühjahrsmüdigkeit ankämpft, kann diese schneller hinter sich lassen, die Symptome deutlich lindern und die einzigartige Jahreszeit in vollen Zügen genießen.
Damit im Frühling das sorgenfreie Leben wieder möglich ist, gibt es hier einige Tipps, um die Frühjahrsmüdigkeit zu bekämpfen:
Sonne tanken
Ärzte empfehlen mindestens zwanzig Minuten Sonne pro Tag. Dabei sollte man sich bestenfalls mit dem Gesicht und den Armen in die Sonne begeben und entspannt das Wetter genießen. Da der menschliche Organismus Licht über die Netzhaut der Augen aufnimmt, um Serotonin herzustellen, sollte man die Sonnenbrille nicht in jeder Minute an der frischen Luft tragen.
Wechselduschen und Saunagänge
Wellness-Liebhaber aufgepasst: Saunagänge und Wechselduschen dienen nicht nur der Entspannung, sondern trainieren gleichzeitig auch Blutgefäße und den Kreislauf. Bei der Frühjahrsmüdigkeit werden also regelmäßige Saunagänge und Wechselduschen empfohlen. Dabei sollte man allerdings aufpassen, dass man den Körper nicht überanstrengt. Viel Trinken und lange Pausen zwischen den Saunagängen sind ebenfalls Pflicht, um die Gesundheit bestmöglich zu schützen.
Sport und Bewegung
Der Körper benötigt viel Bewegung - am besten an der frischen Luft. Dabei sollten die Menschen im Frühling langsam anfangen und das Pensum sukzessive steigern. Auch Spaziergänge eignen sich gut, um Sonne zu tanken und sich sportlich moderat zu betätigen. Durch regelmäßige Bewegung wird der Kreislauf angeregt und Stress abgebaut.
Frisches Obst und Gemüse
Mit frischem Obst und Gemüse deckt man den Vitaminbedarf und Mineralstoffbedarf, während man zudem die Stoffwechselprozesse anregt.
Ausreichend Flüssigkeit trinken
Bei der Frühjahrsmüdigkeit ist eine ausreichende Versorgung mit Flüssigkeit besonders wichtig. Betroffene sollten mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser pro Tag trinken, um Kopfschmerzen, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen zu reduzieren.
Schlaf
Ein gesunder Schlafrhythmus ist wichtig für die körperliche und geistige Gesundheit. Auf einen Mittagsschlaf sollte man bei der Frühjahrsmüdigkeit verzichten, da der Körper Melatonin produziert und gleichzeitig Serotonin verbraucht.
Wachmacher
Kaffee, einige Teesorten oder Energy-Drinks sind als "Wachmacher" für den Körper bekannt. Wer diese Getränke in kleinen Mengen konsumiert, kann seine Aufmerksamkeit und Konzentration steigern. Die Stimulanzien sollten aber wirklich maßvoll konsumiert werden. Wer Müdigkeit dauerhaft mit Kaffee oder Energydrinks bekämpft und dem Körper keine Erholung gönnt, verstärkt die Erschöpfung.
Was sollte man vermeiden?
Nicht nur ein verstärkter Koffeinkonsum, sondern auch die übermäßige Zufuhr von Getreide oder zuckerhaltigen Getränken sollte vermieden werden. Zudem sind rotes Fleisch, Wurstwaren und Milchprodukte kontraproduktiv. Eine pflanzenbasierte Ernährung mit viel Gemüse, pflanzlichen Eiweißen, hochwertigen Fettsäuren aus Nüssen, Samen oder Hülsenfrüchten sowie Obst ist die beste Wahl, um der Frühjahrsmüdigkeit vorzubeugen.
Die bereitgestellten Informationen sind allgemeiner Natur und nicht zur Selbst-Diagnose gedacht. Sie können den Besuch beim Arzt nicht ersetzen.
Frühjahrsmüdigkeit bleibt: Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
Wenn sich die Symptome der Frühjahrsmüdigkeit verschlimmern oder einfach nicht verschwinden wollen, sollte man einen Arzt aufsuchen. Die Symptome können nämlich auch für andere Krankheitsbilder sprechen und müssen daher abgeklärt werden.
Wann tritt die Frühjahrsmüdigkeit normalerweise auf?
Die Dauer der Frühjahrsmüdigkeit liegt bei den Betroffenen durchschnittlich zwischen zwei und vier Wochen. Wann genau die Symptome auftreten, ist äußerst individuell. Die Frühjahrsmüdigkeit-Symptome beginnen bei vielen Menschen zwischen Mitte März und Anfang April.
Welche Symptome sind typisch?
Die Symptomatik der Frühjahrsmüdigkeit ist sehr individuell und bei den Betroffenen unterschiedlich ausgeprägt. Typisch ist die anhaltende Müdigkeit trotz ausreichender Schlafdauer. Dazu kommen teils Schwindel, Antriebslosigkeit, Kopfschmerzen, Gereiztheit, eine verminderte körperliche und geistige Leistungsbereitschaft, leicht depressive Verstimmungen, ein niedriger Blutdruck oder Gliederschmerzen.
Frühjahrsmüdigkeit: Welche Ursachen gibt es?
Doch woher kommt denn jetzt eigentlich die Frühjahrsmüdigkeit? Nicht immer kann sich der Körper nach der Winterzeit problemlos auf die neuen Temperatur- und Lichtverhältnisse einstellen. Sicher scheint, dass es sich bei der Frühjahrsmüdigkeit um Veränderungen des Hormonhaushalts handelt. Die konkreten Ursachen wurden bis dato jedoch wissenschaftlich noch nicht belegt.
Der Körper muss sich im Frühling an die wärmeren Temperaturen und hellere Jahreszeit anpassen. In der Winterzeit begibt sich der menschliche Körper in einen evolutionsbedingten Winterzustand. Dabei handelt es sich um eine Art Sparmodus: der Verbrauch von Kalorien wird so niedrig wie möglich gehalten. Wenn es im Frühjahr wärmer und heller wird, muss sich der Körper an die Umstellung gewöhnen.
Wärmebedingt weiten sich die Blutgefäße der Menschen, sodass mehr Blut zu den Organen und wichtigen Systemen transportiert wird. Die Erweiterung der Blutgefäße führt zu einem geringeren Blutdruck, woraus Müdigkeit und Trägheit resultieren.
Hormone im Gleichgewicht: Melatonin und Serotonin
Nicht nur der veränderte Blutdruck, sondern auch der Hormonhaushalt begünstigen das Auftreten der Frühjahrsmüdigkeit. Die Konzentration des Schlafhormons Melatonin im Blut spielt hierbei eine wesentliche Rolle.
Melatonin wird nämlich vermehrt bei Dunkelheit ausgeschüttet und dominiert somit in den dunklen Wintermonaten. Sobald mehr Wärme und Licht vorhanden sind, erhöht der Körper die Produktion von des Glückshormons Serotonin anstelle von Melatonin. Nun muss im Frühling zwischen den beiden Hormonen erst ein neues Gleichgewicht gebildet werden. Der Körper braucht durchschnittlich zwei bis vier Wochen, um das Verhältnis dementsprechend anzupassen.
Jeder Organismus geht unterschiedlich mit der Belastung um. Während einige Menschen die Umstellung überhaupt nicht wahrnehmen, treten bei Betroffenen beeinträchtigende Symptome auf.
Wetterfühlige Menschen sind besonders stark betroffen
Besonders stark betroffen von der Frühjahrsmüdigkeit sind wetterfühlige Menschen oder Personen mit einem niedrigen Blutdruck. Heute vertreten Mediziner überwiegend die Auffassung, dass ein Ungleichgewicht der Hormone Melatonin und Serotonin die Frühjahrsmüdigkeit begünstigt. Sobald die innere Uhr wieder neu justiert ist, lassen die Symptome der Frühjahrsmüdigkeit von allein wieder nach. Mit den oben genannten Tipps kann man die Anpassung beschleunigen. Dann steht einem wundervollen Frühling nichts mehr im Weg.
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