Testosteronspiegel sinkt
Schrumpfende Hoden: Tägliches Kiffen schadet männlicher Potenz
1.2.2022, 17:31 UhrDie Ampel-Regierung hat bereits festgelegt, dass Cannabis noch in diesem Jahr legalisiert und für den kontrollierten Verkauf freigegeben werden soll. Der moderate Konsum von Cannabis zieht in der Regel keine ernsthaften Folgen nach sich. Allerdings kann der starke und regelmäßige Konsum des berauschenden Wirkstoffs THC fatale Auswirkungen haben.
Forschende der Oregan Health & Science University haben nun im Journal of Natural Products erste Erkentnisse ihrer Studie über die Folgen von täglichem Cannabiskonsum für Männer veröffentlicht. Bei exzessivem Genuss von THC können die Hoden schrumpfen und der Testosteronspiegel sinken. Diese Folgen wirken sich auf die Fruchtbarkeit aus. Die Forschenden gehen dabei sogar davon aus, dass die männliche Fortpflanzungsfähigkeit sogar eingeschränkt bleiben könnte, wenn die betroffene Person über Jahre hinweg auf den Konsum von Cannabis verzichtet.
Für die Studie wurde männlichen Rhesusaffen, die im fruchtbaren Alter waren und bereits Nachwuchs gezeugt hatten, für sieben Monate eine tägliche Dosis THC verabreicht. Die wurde auf veröffentlichten medizinischen Marihuana-Empfehlungen für Menschen basiert und alle 70 Tage erhöht, bis sie einer starken medizinischen Marihuanadosis entsprach. Proben der Spermen wurden vor der ersten Dosis und nach jeder THC-Dosis genommen.
Starke Abnahme der Hodengröße mit großen Folgen
"Unsere Untersuchungen der gesammelten Proben ergaben, dass der Konsum von THC mit erheblichen nachteiligen Auswirkungen auf die Fortpflanzungshormone der Tiere, einschließlich verringertem Testosteronspiegel und starker Schrumpfung der Hoden verbunden war", erklärt Studienleitung Jamie Lo. Vor allem die Auswirkungen auf die Hoden seien besonders stark gewesen: "Wir haben eine Abnahme der Hodengröße von mehr als 50 Prozent beobachtet." Diese Auswirkungen seien außerdem bei Erhöhung der Dosis größer geworden, was eine Verbindung zwischen der Dosis und der Intensität der Auswirkungen vermuten lässt.
Eine ebenfalls von Lo geleitete ähnliche Studie mit weiblichen Rhesusaffen im Jahr 2021 wies ähnliche Ergebnisse auf. Auch auf die weiblichen Affen hatte THC starke Auswirkungen: Zu viel THC griff massiv in den Zyklus ein und brachte das empfindliche Hormonsystem durcheinander. Außerdem wiesen die Weibchen nach der Studie erhebliche Fruchtbarkeitsstörungen auf, die sie vorher nicht aufwiesen. "Je höher die THC-Konzentration, desto stärker ist das Fortpflanzungssystem betroffen"
Die Erkenntnisse in Bezug auf den Einfluss von THC auf die männliche Potenz sind laut Studienhauptautor Jason C. Hedges zwar noch nicht ausreichend, dennoch hält er diese ersten Ergebnisse "aus klinischer Sicht" für "besorgniserregend". Weil die Ausbreitung von Marihuana in den USA vor allem unter jungen Männern zunimmt, befürchtet der Forscher, dass sich sogar moderate Mengen an Marihuana negativ auf die Potenz auswirken könnten. Das sind nicht nur schlechte Nachrichten für Menschen mit Kinderwunsch sondern für alle Betroffenen: "Niedrige Testosteronwerte lassen nicht nur die Hoden schrumpfen, sondern machen sich durch Libidoverlust, depressive Verstimmungen, Schlafstörungen und Rückgang der Muskulatur bemerkbar."
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