Hautkrankheit
Warzen entfernen: Klappt das mit Hausmitteln oder doch lieber zum Arzt?
7.1.2025, 07:48 UhrIn diesem Artikel:
Warzen sind in einigen Fällen schmerzhaft, oft bemerkt man sie aber kaum. Die Behandlung der Warze hängt immer von der Art und der betroffenen Körperstelle ab. Aber welche Ursachen haben Warzen und welche Mittel helfen gegen Warzen? In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige rund um die Warzenentfernung.
Was sind Warzen?
Warzen sind harmlose und gutartige Hautwucherungen. Diese werden durch Humane Papillomviren (HPV) ausgelöst und können unterschiedlich aussehen und sogar ansteckend sein. Warzen treten bei einer Vielzahl von Menschen mindestens einmal im Leben auf.
Die sogenannten "Dornwarzen" befinden sich an der Fußsohle. Diese Art von Warzen geht häufig mit Schmerzen einher. Aber auch im Gesicht oder an den Händen können Warzen auftreten. Diese sind in der Regel nicht schmerzhaft, aber stellen für Betroffene häufig ein kosmetisches Problem dar.
Welche verschiedenen Warzen-Arten gibt es?
Wie bereits erwähnt wurde, gibt es nicht die "eine" Warze. Vielmehr unterscheiden sich Warzen abhängig von dem jeweiligen Virustyp und dem Körperbereich. Dies sind die häufigsten Arten:
- Gewöhnliche Warzen
"Gewöhnliche Warzen" können sich an jeder Körperstelle bilden. Oftmals treten sie an den Füßen, der Hand oder im Gesicht auf. In der Regel sind die Warzen so groß wie eine Stecknadel oder Erbse und haben eine raue Oberfläche. Nicht selten treten mehrere Warzen gleichzeitig auf und werden mit der Zeit braun bis gelblich. - Flachwarzen
Wie der Name schon sagt, sind Flachwarzen besonders flach und nur ein paar Millimeter groß. Diese Form von Warzen betrifft häufig Kinder und Jugendliche. Die Farbe ist nicht braun, sondern eher hautfarben. Auch Flachwarzen können in einer Vielzahl auftreten und das Gesicht und die Hände betreffen. - Pinselwarzen
Pinselwarzen findet man vor allem im Gesichtsbereich (auf den Lippen, der Nase oder den Augenlidern) sowie dem Hals. Die Warzen sind fadenförmig und weiß-rosa, mit einer braunen Spitze. - Feigwarzen
Diese Art von Warzen betrifft den Genital- und Analbereich. Die Warzenform ist sehr vielseitig und reicht von kleinen, weißlichen, roten oder braunen Knötchen bis hin zu großen Wucherungen. In der Regel werden die auslösenden Viren beim Geschlechtsverkehr übertragen. Hier ist eine ärztliche Behandlung dringend erforderlich, da diese Art von Warzen hoch ansteckend sind. Daher sollte auch der (Sexual-)Partner umgehend untersucht werden. - Dornwarzen
Dornwarzen befinden sich häufig unter der Fußsohle und wuchern nach innen. Vor allem beim Gehen können Dornwarzen sehr schmerzhaft sein. - Alterswarzen
Alterswarzen - auch seborrhoische Keratosen genannt - sind gutartige Hautveränderungen, die besonders häufig bei älteren Menschen auftreten. Diese Hautknoten können von heller bis dunkelbrauner Farbe sein. In der Regel sind sie harmlos und nicht ansteckend. Man findet sie insbesondere im Gesicht, auf der Brust oder am Rücken. - Mosaikwarzen
Mosaikwarzen befinden sich häufig an den Fußballen oder unter den Zehen, verursachen jedoch selten Beschwerden. Diese Warzen sind zwar klein, können jedoch am Fuß und zwischen den Zehen eine ausgedehnte Fläche bedecken. - Dellwarzen
Dellwarzen sind keine echten Warzen, da sie durch eine bestimmte Gruppe von Pockenviren ausgelöst werden. Sie bilden in ihrem Zentrum eine mit hoch ansteckenden Viren gefüllte Delle.
Ursachen - Wie entstehen Warzen?
Warzen entstehen durch eine Infektion mit Humanen Papillomviren (HP-Viren), von denen es über 100 verschiedene Typen gibt. Wenn diese Viren durch kleine Verletzungen oder Risse in die obersten Hautschichten gelangen, können sie dort eine übermäßige Zellvermehrung auslösen. Dies führt schließlich zur Bildung einer erhabenen, verhärteten und unebenen Hautveränderung, die als Warze bekannt ist.
Warzen-Viren verbreiten sich durch:
- direkten Hautkontakt
- Übertragung über kontaminierte Gegenstände (beispielsweise Handtücher) oder feuchte Böden in Gemeinschaftseinrichtungen (beispielsweise Schwimmbäder)
Achtung: Menschen mit einer Immunschwäche haben ein erhöhtes Risiko für Warzen (zum Beispiel Kinder, wenn ihr Immunsystem zum ersten Mal Kontakt mit Warzenviren hat). Dies gilt auch für Menschen mit Hauterkrankungen wie Neurodermitis.
Gleichzeitig können folgende Aspekte das Auftreten von Warzen begünstigen:
- Verletzungen oder Risse am Nagelfalz
- Starkes Schwitzen, Fußschweiß
- Kalte Hände oder Füße aufgrund schlechter Durchblutung
- Feuchte oder kalte Haut
- Diabetes mellitus
- Rauchen
Die Inkubationszeit für Warzen kann zwischen vier Wochen und acht Monaten variieren.
Warzen behandeln - Was hilft gegen Warzen?
Bei einem intakten Immunsystem sind Warzen in der Regel unproblematisch. Das Immunsystem kann die Warzenviren bekämpfen, sodass die Warze meist von selbst verschwindet. Dieser Prozess kann jedoch mehrere Monate dauern. Bei Kindern heilen Warzen in der Regel schneller ab als bei Erwachsenen. Während etwa zwei Drittel der Warzen bei Kindern innerhalb von zwei Jahren von selbst verschwinden, kann der Heilungsprozess bei Erwachsenen oftmals fünf bis zehn Jahre in Anspruch nehmen.
Nun stellt sich die Frage "Wie kann man Warzen behandeln und was hilft am besten, um eine Warze zu entfernen?"
- Kann man Warzen selbst entfernen?
Warzen können selbst behandelt werden, allerdings ist dabei Vorsicht geboten. Denn bei unsachgemäßer Anwendung der Behandlungsmethoden können Hautschäden oder eine weitere Ausbreitung der Warzen auftreten. - Wann sollte man lieber zum Arzt gehen?
Besonders Menschen mit geschwächtem Immunsystem, Polyneuropathien, Durchblutungsstörungen, Wundheilungsstörungen oder Hautkrankheiten sollten Warzen nicht eigenständig behandeln und lieber einen Hautarzt konsultieren. Ein Hautarzt kann auch bösartige Hautveränderungen ausschließen und geeignete Behandlungsmöglichkeiten empfehlen.
Achtung: Die Behandlung von Warzen im Intimbereich (Feigwarzen) sollte immer von Fachärzten durchgeführt werden.
Zur Entfernung von Warzen empfehlen Hautärzte folgende Methoden:
- Warzen auflösen mit Salicylsäure
Eine Möglichkeit zur Selbstbehandlung von Warzen ist die Verwendung von salicylsäurehaltigen Lösungen, die in Apotheken erhältlich sind. Salicylsäure kann die betroffene Hautschicht abtragen, indem sie die Haut allmählich auflöst. Diese Lösung muss über mehrere Wochen hinweg mehrmals täglich auf die Warze aufgetragen werden.
Vorsicht: Bei der Anwendung können leichte Hautreizungen auftreten. - Warzen vereisen mit Kryotherapie
Eine alternative Methode ist die Kryotherapie, bei der die Warze vom Hautarzt mit flüssigem Stickstoff vereist wird. Der Stickstoff wird direkt auf die Warze aufgetragen, wodurch die Zellen der oberen Hautschicht durch die extreme Kälte zerstört werden. Dies führt dazu, dass die Warze nach und nach verkleinert und schließlich vollständig entfernt wird. Der Eingriff muss in der Regel mehrmals im Abstand von mindestens einer Woche wiederholt werden.
Vorsicht: Während der Behandlung kann es zu einem kurzzeitigen Stechen und gelegentlich zu leichten Hautreizungen kommen.
Vereisungsstifte oder -sprays können auch zur Eigenbehandlung verwendet werden. Diese Produkte erzeugen eine Kältebehandlung, die unter der Warze eine Art Entzündungsreaktion hervorruft. Dies führt dazu, dass sich das Warzengewebe von der Haut löst.
- Warzen entfernen mit Ameisensäure
Ameisensäure kann ebenfalls zur Behandlung von Warzen eingesetzt werden. Im Gegensatz zu anderen Methoden wirkt Ameisensäure durch starkes Entwässern der Warze.
Vorsicht: Personen mit Allergien gegen Insektengifte sollten diese Präparate meiden. - Warzen bekämpfen mit Infrarotlicht-Bestrahlung
Bei dieser Methode wird die Warze einmal wöchentlich mit einem speziellen Infrarotlicht (wIRA) bestrahlt. Das besondere Spektrum des Lichts kann die Heilung der Warze beschleunigen. Da die Behandlung schmerzfrei ist, eignet sich dieses Verfahren auch gut für Kinder und Jugendliche. - Warzen im Gesicht behandeln mit Photodynamischer Therapie
Zur Behandlung von Warzen im Gesicht hat sich die photodynamische Therapie bewährt. Bei diesem Verfahren wird die Warze zunächst mit einem lichtempfindlichen Mittel behandelt. Anschließend wird die behandelte Fläche mit Licht bestrahlt, um die Warze zu entfernen. Die Methode ist in der Regel gut verträglich und hinterlässt nur minimale Narben.
Eher selten können Warzen mit Hausmitteln behandelt werden – die obigen Ansätze sind besser geeignet. Zur Vorbeugung sind sie aber durchaus geeignet.
Tipps zur Vorbeugung von Warzen:
- Handtücher und Waschlappen regelmäßig wechseln und nicht teilen
- Füße nach dem Duschen immer gründlich abtrocknen
- In Schwimmbädern und Saunen Badeschlappen benutzen
- Zehen- und Fingerzwischenräume immer gut abtrocknen
- Immunsystem durch gesunde Ernährung und Bewegung stärken
- Kleidung und Textilien regelmäßig reinigen
- Trockene Haut mit Pflegelotion behandeln
- Rissige Haut mit Fettcremes pflegen