Mehr Risikogebiete in Deutschland
Borreliose und FSME: So schützen Sie Ihr Haustier vor Zecken
14.4.2022, 05:53 UhrDer Frühling hält in Deutschland Einzug und mit ihm kehren auch die Zecken zurück. Schon bei milden Temperaturen ab sieben Grad fühlen sich die Tierchen wohl und tummeln sich auf Wiesen und an Waldrändern. Doch Zecken übertragen Krankheiten, die für freilaufende Hunde und Katzen aber auch für deren Besitzer gefährlich werden können.
Welche Krankheiten werden durch Zecken übertragen?
Die Liste der Infektionskrankheiten, die von Zecken übertragen werden, ist lang. Die Anaplasmose, die Babesiose oder verschiedene Rickettsiosen treten in Deutschland seltener auf. Borreliose und FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) sind nach Angaben des Robert-Koch-Institut jedoch weit verbreitet. Bei Borreliose handelt es sich um eine Bakterieninfektion, die sich sowohl bei Tieren als auch bei Menschen durch Fieber, Geschwollene Lymphknoten und eine Rötung der Haut um den Zeckenbiss zeigt. Später kann die Krankheit jedoch auch Organe und das Nervensystem angreifen.
FSME wird im Gegensatz zur Borreliose durch Viren verursacht. Die Erkrankung tritt bei Katzen deutlich seltener auf als bei Hunden. Für Hunde kann die Krankheit jedoch tödlich enden. Zu den Symptomen zählen Fieber, Teilnahmslosigkeit, Krampfanfälle, Lähmungen und Schreckhaftigkeit. Menschen reagieren zunächst mit grippeähnlichen Symptomen. Doch auch FSME kann im Laufe der Zeit das menschliche Nervensystem angreifen. Grundsätzlich gibt es in Deutschland unterschiedliche Zecken-Arten, die auch für unterschiedliche Krankheiten verantwortlich sind.
Mehr FSME-Risikogebiete in Deutschland
Bislang gab es in Deutschland 175 Gebiete, in denen das Risiko einer FSME-Infektion als besonders hoch galt. Vor allem Süddeutschland ist stark betroffen. Seit diesem Jahr sind jedoch weitere Gebiete zur Liste hinzugekommen. Betroffen sind demnach nun auch die Kreise Oberspreewald-Lausitz, Oder-Spree und Spree-Neiße in Brandenburg, Chemnitz, der Landkreis Görlitz in Sachsen sowie Solingen in Nordrhein-Westfalen.
Impfung gegen Zecken für den Hund
Für Hunde gibt es eine Impfung gegen Borreliose, die die Vierbeiner effektiv vor einer Infektion schützt. Doch gerade in Hinblick auf alle anderen übertragbaren Krankheiten, ist es das Beste, die Zecke von Hunden und Katzen fernzuhalten, bevor sie stechen. Hausmittel haben sich dabei als nicht hilfreich erwiesen und Tierbesitzer sollten stets auf zugelassene Arzneimittel zurückgreifen. Diese sind zum Beispiel in Apotheken oder beim Tierarzt erhältlich. Jedoch ist Vorsicht geboten, denn die Vierbeiner können auch allergisch auf Halsbänder, Tropfen und Sprays reagieren.
Trotz des Arzneimittels sollten Hunde und Katzen nach jedem Freigang gründlich nach Zecken abgesucht werden. Diese verstecken sich besonders gerne an Ohren, Augen und Pfoten sowie an der dünnen Haut im Lenden- und Bauchbereich.
Wie werden Zecken entfernt?
Sollte trotz aller Vorsicht eine Zecke zugebissen haben, kann sie mit einer Pinzette oder einer Zeckenzange leicht entfernt werden. Dabei sollte die Zecke am Kopf und nicht am Körper gepackt werden, damit die Säfte des Tierchens nicht in den Hund oder die Katze gelangen. Die Stelle des Bisses muss anschließend desinfiziert werden. Sollte beim Entfernen der Kopf der Zecke stecken bleiben und sich die Stelle zusätzlich entzünden, muss ein Tierarzt hinzugezogen werden.
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