Tipps für Hundhalter
Sommer, Sonne, Sonnenbrand? So geht Sonnenschutz für den Hund
29.4.2024, 08:07 UhrSonnenbrille, Sonnenhut, UV-Kleidung und natürlich Sonnencreme – wie wir Menschen uns am besten vor der Sonne schützen, ist hinlänglich bekannt. Hunde haben ja ihr Fell, dass sie neben Wind und Wetter auch vor der Sonne schützt, oder? Das stimmt leider nicht. Je nach Hunderasse und Fellart brauchen die Vierbeiner nicht nur im Winter wärmende Kleidung, auch im Sommer sind gewisse Maßnahmen nötig.
Warum kann zu viel Sonne für Hunde gefährlich sein?
Da Hunde nicht schwitzen, kann exzessives Sonnenbaden zur Überhitzung des Hundes führen, gerade bei hohen Sommertemperaturen. Die meisten Hunde merken das von selbst und suchen sich nach Möglichkeit eigenständig ein Schattenplätzchen, doch auch Hundehalter sollten diese Gefahr im Blick behalten.
Wie auch Menschen sind Hunde zudem anfällig für Sonnenbrand, besonders an Hautpartien, an denen wenig oder nur dünnes Fell wächst. Dazu zählen:
- Der Kopf
- Das Maul und die Nase, rund um die Schnauze
- Die Innenseiten und Spitzen der Ohren
- Die Brust und der Bauch
Brust und Bauch sind natürlich vorrangig dann anfällig, wenn der Vierbeiner gerne ausgestreckt auf dem Rücken in der Sonne liegt. Dann ist besonders Vorsicht geboten, denn gerade die Bauchpartie ist in der Regel kaum vom Fell geschützt.
Welche Hunde sind besonders anfällig?
Je nach Fellart sind die Gefahren unterschiedlich hoch: Ist Ihr Hund ausgiebig mit üppigem Fell bewachsen, sinkt zwar die Gefahr eines Sonnenbrandes, allerdings kann der Hund schneller überhitzen. Auch diese Hunde können an bestimmen Hautpartien trotzdem einen Sonnenbrand bekommen.
Helle Haut und ein kurzes, helles Fell begünstigen dagegen einen Sonnenbrand. Diese Hunderassen haben beispielsweise eine Neigung zum Sonnenbrand:
- Dalmatiner
- Peruanischer Nackthund und andere Nackthunde
- Chihuahuas, insbesondere mit hellem Fell
- Whippets
- Bulldoggen
- Beagles
- Boxer
- Dogo Argentino
Auch Mischlinge, die äußerliche Ähnlichkeiten mit diesen Rassen aufweisen, haben ein höheres Sonnenbrandrisiko.
Was ist ein guter Sonnenschutz für den Hund?
Der beste Sonnenschutz ist der Schatten. Stellen Sie am besten Gelegenheiten für den Hund bereit, sich aus der Sonne zurückzuziehen. Dazu eignen sich am besten Bäume und Sträucher, aber auch ein Sonnenschirm oder -segel. Auch eine Hundehütte mit ausreichend Durchzug kann eine solche Gelegenheit bieten.
Allerdings kann man ja nicht immer im Schatten bleiben, im richtigen Maß ist die Sonne auch angenehm und wohltuend. Dann empfiehlt es sich, den Hund an anfälligen Hautpartien mit Sonnencreme einzuschmieren. Achten Sie darauf, dass Ihr Hund die Sonnencreme nicht gleich wieder ableckt, bevor sie eingezogen ist. Die empfindliche Hundeschnauze sollten Sie allerdings nicht eincremen.
Ein weiterer Tipp: Vermeiden Sie die heiße Mittagssonne. Denn in den Stunden zwischen 11 und 16 Uhr ist es nicht nur am heißesten, auch die Belastung mit UV-Strahlen ist am höchsten. Verlegen Sie deshalb Spaziergänge am besten in die Morgenstunden oder auf den Abend. Die heißen Mittagsstunden eignen sich dagegen hervorragend zum Entspannen.
Damit Ihr Hund nicht überhitzt, hilft ausreichend Wasser. Neben genügend Trinkwasser kann auch ein Planschbecken Abkühlung bringen. Herkömmliche Planschbecken werden allerdings schnell undicht, ein Mörtelkübel ist widerstandsfähiger. Aber Vorsicht: Nach dem Planschen sollte die Sonnencreme neu aufgetragen werden. Außerdem sollte die Wanne nicht in der direkten Sonne stehen, denn wie beim Menschen kann auch beim Hund das Wasser die Gefahr eines Sonnenbrands erhöhen.
Kann man für den Hund auch Sonnencreme für Menschen verwenden?
Hier scheiden sich die Geister. In jedem Fall sollte auf die Inhaltsstoffe der Sonnencreme geachtet werden: Cremes mit Para-Aminobenzoesäuren, Silikonen, Farbstoffen, Parfum oder Konservierungsmitteln sind in keinem Fall geeignet. Wird dies beachtet, kann auch herkömmliche Sonnencreme für Menschen mit Lichtschutzfaktor 30 oder höher für Hunde verwendet werden.
Andererseits liest man auch immer wieder, dass Sonnencreme für Menschen eben auf menschliche Haut abgestimmt und für diese getestet wurde. Hunde haben hingegen einen anderen pH-Wert als Menschen, deshalb ist die Hautverträglichkeit für Hunde nicht gesichert.
Deshalb sollten Hundehalter zu speziellen Sonnencremes für Hunde zurückgreifen, um die geliebten Vierbeiner zu schützen. Damit geht man auf Nummer sicher: Die Creme ist nicht nur auf Hundehaut abgestimmt, man übersieht auch keine Inhaltsstoffe, die für den Hund schädlich sein können.
Wie äußert sich ein Sonnenbrand beim Hund?
Der Sonnenbrand beim Hund äußert sich ähnlich wie beim Menschen. Gerötete Haut, Jucken, Schmerzen bis hin zu Verbrennungen und Bläschenbildung können die Folgen von Sonnenbrand sein. Auch eine Entzündung der Haut und Krustenbildung ist möglich. Diese sogenannte Solardermatitis ist meistens die Folge von plötzlicher, starker Sonneneinstrahlung auf ungeschützter Haut, zum Beispiel auf dem Nasenrücken. Wie beim Menschen kann Sonnenbrand auch zu Hauttumoren führen und so langfristige gesundheitliche Schäden nach sich ziehen.
Was tun bei Sonnenbrand beim Hund?
Finden Sie an Ihrem Hund gerötete, stark erwärmte oder schuppige Hautstellen, ist die erste Maßnahme: raus aus der Sonne, rein in den Schatten. Kühlende Umschläge und hautberuhigende Salben können dann erste Linderung verschaffen. Die üblichen Hausmittel bei Sonnenbrand wie Quarkwickel oder ähnliches helfen dann weiter.
Eine Sonnendermatitis andererseits muss auf jeden Fall vom Tierarzt behandelt werden, ebenso starke Verbrennungen und Bläschenbildung. Dieser kann dann Präparate mit Cortison oder Antibiotika verschreiben.