Gereizte Haut
Zu lange unter der Sonne? Was gegen einen Sonnenbrand helfen kann
26.6.2024, 07:05 Uhr- Von einem Sonnenbrand spricht man, wenn die Haut sich rötet und empfindlich ist, nachdem man in der Sonne war. Das sind Anzeichen für Hautschäden, die der Körper reparieren muss.
- In der Regel dauert es drei bis sieben Tage, bis ein Sonnenbrand verheilt. Am unangenehmsten ist er nach 12 bis 24 Stunden.
- Hausmittel helfen bei leichten Sonnenbränden dabei, die Haut zu beruhigen und Beschwerden zu lindern.
Was passiert bei einem Sonnenbrand?
Wenn die Haut durch die UV-Strahlen der Sonne geschädigt wird, löst dies Entzündungen aus. Danach können Rötungen bis hin zu schweren Verbrennungen aus den Sonnenstrahlen resultieren. Auch leichte Rötungen sind schon ein Indiz dafür, dass die Haut unter massivem Stress steht. Als eine natürliche Reaktion des Körpers weiten sich die Blutgefäße und die Haut wird deutlich stärker durchblutet.
Wenn Hautzellen massiv beschädigt wurden, sterben diese ab. Für den Menschen und seine Gesundheit ist dieser automatische und schützende Mechanismus sehr wichtig. Wenn die in der DNA beschädigten Zellen weiterhin an der Zellteilung teilnehmen würden, würden sie ausarten. Das würde im schlimmsten Fall irgendwann zu Hautkrebs führen. Auch mit diesem Schutzmechanismus des Körpers steigt die Gefahr eines Hautkrebses mit der Anzahl der Sonnenbrände an, die man erleidet. Besonders Kinder und Jugendliche solle man daher besonders gut vor einem Sonnenbrand schützen, rät die Strahlenschutzkommission des Bundes.
In der Regel benötigt ein gewöhnlicher Sonnenbrand drei bis sieben Tage, um zu verheilen. Am unangenehmsten ist er 12 bis 24 Stunden nach dem Sonnenbad. Wenn die Beschwerden länger anhalten als sieben Tage oder sich Bläschen bilden, sollte man lieber einen Arzt aufsuchen.
Sonnenbrand: Symptome
Ein Sonnenbrand äußert sich beispielsweise durch:
- Schmerzen
- Rötungen
- Juckreiz
- Haut pellt ab
- Hitzegefühl auf der Haut
- Spannungsgefühl
Dabei gibt es drei verschiedene Schweregrade von Sonnenbränden:
Sonnenbrand 1. Grades
- Leichter Sonnenbrand mit Rötung, Spannungsgefühl, Juckreiz und Hitzegefühl
- Die Behandlung ist mit Hausmitteln möglich
Sonnenbrand 2. Grades
- Zusätzlich zu den Symptomen des Sonnenbrands 1. Grades treten Brandblasen auf
- Diese sollten keinesfalls aufgestochen werden, da sonst Infektionen entstehen können
- Ein Arztbesuch ist empfehlenswert
Sonnenbrand 3. Grades
- Neben den typischen Symptomen löst sich die obere Hautschicht ab oder zersetzt sich
- Fieber, Schüttelfrost, Kreislaufbeschwerden und Übelkeit können hinzukommen
- Die Symptome treten meist vier bis acht Stunden nach dem Sonnenbad ein und erreichen ihren Höhepunkt 12 bis 36 Stunden später
- Bei einem Sonnenbrand 3. Grades sollte man unbedingt einen Arzt konsultieren
Zusätzliche Auswirkungen von übermäßiger Sonneneinwirkung:
- Vorzeitige Hautalterung
- Hitzeausschlag
- Sonnenallergie
- Bindehautentzündung
- Schwächung des Abwehrsystems der Haut
- Hauttumore
- Hautkrebs
Was tun bei einem Sonnenbrand?
Wer einen Sonnenbrand hat, sollte die Haut auf jeden Fall einige Tage schonen und ihr Zeit zur Regeneration geben. Die folgenden Sofort-Tipps sollte man bei einem akuten Sonnenbrand beherzigen:
- Weitere Sonne meiden
- Haut verdecken
- Viel Wasser trinken
- Die betroffene Stelle mit Hausmitteln pflegen und kühlen
- Weite Kleidung tragen
Bei der Kühlung sollte man vorsichtig mit Kühlpacks sein, die direkt aus der Tiefkühltruhe entnommen wurden. Diese sind zu kalt für die Haut. Daraus können Erfrierungen resultieren, die die Stelle noch weiter reizen. Wer jedoch ein dickes Baumwolltuch um sie legt, kann die verbrannte Stelle effektiv kühlen.
Was hilft gegen Sonnenbrand? Die besten Hausmittel gegen Sonnenbrand
Der Sonnenbrand juckt nicht nur, sondern geht auch mit einer empfindlichen Haut einher. Um die Schmerzen und den Juckreiz zu lindern, bewirken einige Hausmittel wahre Wunder. Dies sind die besten Hausmittel bei einem unangenehmen Sonnenbrand:
Quark bei Sonnenbrand
Einen Sonnenbrand kann man mit einem Quark-Wickel kühlen und die Schmerzen dadurch deutlich lindern. Gleichzeitig wirkt eine derartige Vorgehensweise entzündungshemmend. Außerdem zieht der Quark die Hitze aus der Haut. Alternativ kann auch ein Joghurtwickel verwendet werden. Quarkwickel sollten nicht länger als 15 Minuten einwirken, da sich der Quark sonst zusammenzieht und dies die Durchblutung anregt. Dann wird die Wunde erwärmt und die Wickel verliert ihre kühlende Wirkung. Wenn sich Blasen gebildet haben, sollten man auf keinen Fall Quark verwenden, da die Milchsäurebakterien Infektionen auslösen können.
Kalte Teebeutel bei Sonnenbrand
Kalte Teebeutel mit Kamille helfen ebenfalls sehr wirksam bei der Schmerzlinderung. Kamille wirkt entzündungshemmend, der kalte Tee verursacht zugleich einen kühlenden Effekt. Salben mit Kamille haben übrigens die gleiche Wirkung.
Neben Kamillentee wirkt auch schwarzer Tee effektiv bei Sonnenbränden. Dieser ist reich an Gerbstoffen und Antioxidantien. Die gereizte Haut wird beruhigt und das Abschälen deutlich reduziert. Den abgekühlten, schwarzen Tee kann man entweder auf ein Tuch geben und dies dann auf die betroffene Stelle legen oder den abgekühlten Teebeutel direkt auf die Haut legen. Anders als bei der Quarkwickel muss der Schwarztee nach der Anwendung nicht von der Haut abgewaschen werden.
Natron gegen Sonnenbrand
In vielen Reiseapotheken findet man das basische Pulver Natriumhydrogencarbonat, auch Natron genannt, wieder. Dieses wirkt beruhigend auf die Haut. Wer einen Teelöffel Natron mit einem Liter Wasser mischt, erzeugt das sogenannte Natronwasser. Nun tränkt man ein sauberes Tuch mit Natronwasser und legt dieses anschließend auf die Haut. Wer seinen Oberkörper verbrannt hat, kann auch ein T-Shirt mit dem Natronwasser befeuchten und anschließend anziehen.
Nährstoffe und Antioxidantien
Neben einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr sollten Betroffene auf eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen und Antioxidantien achten. Obst und Gemüse enthalten jede Menge Antioxidantien, die einer sonnenbedingten Hautalterung vorbeugen. Insbesondere Zitrusfrüchte und Pflanzenöle sind dafür geeignet. Der Haut sollte zusätzlich Vitamin C, Vitamin E und B5 zugeführt werden.
Aloe vera bei Sonnenbrand
Obgleich die Wirksamkeit von Aloe vera bei entzündlichen Hautkrankheiten noch nicht wissenschaftlich belegt wurde, gilt sie als geeignetes Mittel bei Sonnenbränden. Die vielseitige Heilpflanze lindert Schmerzen, kühlt die Haut und beschleunigt den Heilungsprozess. Dafür schneidet man einfach ein Blatt mit einem scharfen Messer ab, entfernt die gelbliche Flüssigkeit und schneidet ein wenig in das Blatt hinein. Das darin enthaltene Gel kann einfach auf die betroffene und verbrannte Stelle aufgetragen werden. Wer öfter in die Sonne geht, kann sich auch einen Vorrat an Aloe-Vera-Gel besorgen. Alternativ können Menschen mit einem Sonnenbrand auch auf Salben mit Aloe-Vera zurückgreifen, um die Haut zu pflegen.
Cremes und Gele gegen Sonnenbrand
Wenn Hausmittel allein nicht ausreichen, können Betroffene die juckende Stelle mit schmerzlindernder Creme, Lotion oder Gel aus der Apotheke beruhigen. Kortison-Präparate als Creme helfen bei einem Sonnenbrand auch als entzündungshemmendes Mittel.
Kokosöl gegen Sonnenbrand
Das beliebte Öl hat viele hautpflegende Eigenschaften und kann daher auch als wirksames Mittel gegen Sonnenbrände zum Einsatz kommen. Durch die antibakterielle Wirkung wird der Heilungsprozess kleinerer Verletzungen zusätzlich unterstützt.
Rötung loswerden: Wie geht’s?
Um den erhöhten Flüssigkeitsbedarf des Körpers zu decken, sollte ausreichend Wasser getrunken werden. Die Wasserzufuhr ist bei einem Sonnenbrand entscheidend, damit sich der Mineral- und Wasserhaushalt wieder regenerieren kann. Bei zu großer Hitze kühlt Wasser auch von innen den Körper. Zugleich erfreut sich das Wasser für die äußere Anwendung großer Beliebtheit, um die Rötungen bei Sonnenbrand zu verbessern. Eine Dusche oder kühle Handtücher können somit helfen, die Rötungen zu mildern. Das Wasser sollte dabei allerdings nicht zu kalt sein, da dies den Körper überfordert und Kreislaufbeschwerden drohen.
Starker Sonnenbrand: Was tun?
Ein schwerer und großflächiger Sonnenbrand muss medizinisch und teilweise sogar stationär behandelt werden. Der Arzt kann Medikamente, wie zum Beispiel Infusionen verordnen. Allerdings dürfte dies nur in den wenigsten Fällen wirklich notwendig werden.
Sonnenbrand im Gesicht: Macht das einen Unterschied?
Vor allem im Gesicht ist die Haut sehr empfindlich und dünn. Ein Sonnenbrand im Gesicht entsteht meist an der Stirn, den Wangenknochen oder auf der Nase. Aber auch Augenlider oder die Lippen können betroffen sein. Dazu kommt: Ein Sonnenbrand im Gesicht lässt sich schwer verstecken und vor weiterer Sonneneinstrahlung schützen.
Dies sind die besten Tipps bei einem Sonnenbrand im Gesicht:
- Raus aus der Sonne
- Kopfbedeckung tragen, am besten mit weiter Krempe
- Kühles Wasser oder eine entsprechende Pflegecreme auf den Sonnenbrand geben
- Viel trinken
- Gurkenscheiben auf die Augen legen
- Lippenpflegestift mit Sonnenschutzfaktor verwenden
- Kühlende Masken mit Quark, Joghurt oder Aloe vera aufragen
Das sollte man nicht tun:
- Peeling verwenden
- Pflegemittel oder Masken zu nahe an die Augen bringen
- Make-up auftragen
Die bereitgestellten Informationen sind allgemeiner Natur und nicht zur Selbst-Diagnose gedacht. Sie können den Besuch beim Arzt nicht ersetzen.