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Zahnwechsel beim Hund: So können Sie Ihren Welpen unterstützen

Elias Thiel

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6.9.2024, 07:15 Uhr
Kauen ist gut für die Zähne von Hunden. Wie läuft der Zahnwechsel beim Hund ab?

© Andreas Pulwey via www.imago-ima/imago images/McPHOTO Kauen ist gut für die Zähne von Hunden. Wie läuft der Zahnwechsel beim Hund ab?

In diesem Artikel:

Wenn man sich einen Welpen anschafft, kann für viele Hundebesitzer die Freude nicht größer sein. Wenn der Welpe dann aber Beschwerden hat, leidet man mit. Aber was passiert beim Zahnwechsel bei Welpen?

In diesem Artikel gibt es alle wichtigen Informationen rund um den Zahnwechsel beim Hund, das Verhalten, die Symptome und was man dabei beachten sollte.

Beim Zahnwechsel fallen nach und nach die Milchzähne beim Hund aus, damit sich die bleibenden Zähne entwickeln können.

In der Regel haben Hunde nur einmal im Leben einen Zahnwechsel. Sobald alle Milchzähne ausgefallen sind, kommt das Erwachsenengebiss nach. Dies ist sein bleibendes Gebiss und sollte so lange wie möglich halten.

Achtung: Wenn erwachsene Hunde einen oder mehrere seiner Zähne verlieren, sollte man die Ursache immer von einem Tierarzt abklären lassen.

Der typische Zahnwechsel beim Welpen vom Milchgebiss zum Erwachsenengebiss ist der folgenden Tabelle zu entnehmen.

Unterkiefer Oberkiefer Zähne insgesamt
Milchgebiss
  • 6 Schneidezähne
  • 2 Fangzähne
  • 6 Backenzähne
  • 6 Schneidezähne
  • 2 Fangzähne
  • 6 Backenzähne
28 Zähne
Bleibendes Erwachsenengebiss
  • 6 Schneidezähne
  • 2 Fangzähne
  • 14 Backenzähne
  • 6 Schneidezähne
  • 2 Fangzähne
  • 12 Backenzähne
42 Zähne

Ab einem Alter von ungefähr vier bis sechs Monaten fallen die ersten Milchzähne bei Hunden aus. Diese weichen den bleibenden Zähnen, die den Hund das ganze Leben begleiten, sofern sie im Alter nicht irgendwann ausfallen. Nach rund drei Monaten und intensivem Kauen ist der Zahnwechsel in der Regel abgeschlossen.

Ähnlich wie bei Menschen entwickeln Hunde zunächst ein Milchgebiss, bevor die bleibenden Zähne durchbrechen.

Das Milchgebiss

In den ersten Lebensmonaten findet man Milchzähne bei Welpen, die im Laufe des Zahnwechsels verloren gehen. Diese Milchzähne sind an ihrer bläulich-weißen Farbe erkennbar. Sie sind im Vergleich zu den bleibenden Zähnen schmaler, spitzer und haben eine lilienförmige Krone.

Der Zeitplan der Entwicklung des Milchgebisses verläuft wie folgt:

  • 3.-4. Lebenswoche: Die Milchschneidezähne brechen durch
  • 1.-2. Lebensmonat: Die Milchschneidezähne wachsen weiter heran
  • 2.-3. Lebensmonat: Die Milchschneidezähne entwickeln sich auseinander
  • 3.-4. Lebensmonat: Die Spitzen der Milchschneidezähne nutzen sich ab
  • 4.-5. Lebensmonat: Die Milchschneidezähne werden gewechselt
  • 5.-6. Lebensmonat: Der Wechsel der Milchbackenzähne erfolgt

Das bleibende Hundegebiss

Durchschnittlich besitzen ausgewachsene Hunde 42 bleibende Zähne, wobei im hohen Alter oder durch Unfälle einzelne Zähne ausfallen können. Kurz nach dem Zahnwechsel beim Hund sind die bleibenden Zähne von sogenannten Lappen bedeckt, die sich allmählich durch Kauen und Abnutzung abtragen. Diese Abnutzungserscheinungen können dazu beitragen, das Alter des Hundes zu schätzen.

Der Zahnwechsel bei Hunden folgt in der Regel einer bestimmten Reihenfolge.

Hier ist eine Übersicht, welche Zähne zuerst verloren gehen:

  1. Die beiden vorderen Schneidezähne fallen aus.
  2. Anschließend verlieren die Welpen den dritten Schneidezahn und den Eckzahn.
  3. Der erste vordere Backenzahn bricht durch, ohne dass ein Milchzahn verdrängt werden muss.
  4. Die restlichen drei vorderen Backenzähne fallen aus.
  5. Danach zeigen sich die ersten beiden hinteren Backenzähne.
  6. Zuletzt bricht der letzte Backenzahn durch.

Diese Reihenfolge gilt für beide Seiten des Ober- und Unterkiefers. Nach Abschluss des Zahnwechsels hat der Hund mehr Zähne als zuvor (42 Zähne statt 28).

Der Zahnwechsel beim Hund kann unterschiedlich aussehen. Dass ein Welpe seine Milchzähne verliert, kann man nicht immer sofort erkennen. In einigen Fällen hat er keine Schmerzen oder Symptome beim Zahnwechsel, sodass man vielmehr zufällig ausgefallene Zähne in der Wohnung findet. Manchmal schlucken Welpen die kleinen Zähne aber auch einfach herunter oder verlieren sie beim Gassigehen oder Spielen im Garten.

In den meisten Fällen bekommt man allerdings mit, wenn der Welpe zahnt. Beim Zahnwechsel zeigen Welpen verschiedene Symptome:

  1. Mundgeruch
    Einige Hunde haben Mundgeruch, der auf den Zahnwechsel hindeuten kann.
  2. Lecken an bestimmten Stellen im Gebiss
    Wenn der Welpe ständig an bestimmten Stellen seines Gebisses leckt, kann dies ebenfalls ein Hinweis auf den Zahnwechsel sein. Dann versucht der Vierbeiner vermutlich seine wackelnden Milchzähne loszuwerden, die ihn stören und jucken.
  3. Vermehrtes Kauen auf Gegenständen
    In dieser Phase kaut der Welpe auch häufig verstärkt auf verschiedenen Gegenständen - unabhängig davon, ob es sich um Spielzeug handelt oder nicht.

Weitere Anzeichen sind Zähne auf dem Boden in der Wohnung, Blut im und am Maul des Welpen oder entzündetes Zahnfleisch.

Nun stellt sich der Hundebesitzer natürlich die Frage, wie man dem Welpen den Zahnwechsel erleichtert.

Ausfallende Milchzähne können den Welpen ziemlich stören, sodass diese selbstständig versuchen, den Zahnwechsel zu beschleunigen, indem sie lange Zeit auf der betroffenen Zahnstelle herumbeißen.

Damit Alltagsgegenstände und die Möbel nicht unter dem Zahnwechsel des Welpen leidet und der Welpe ohne Beschwerden durch diese Phase kommt, kann man Folgendes ausprobieren:

  • Trockenfutter mit Wasser einweichen oder auf weiches Welpenfutter zurückgreifen
  • Kauspielzeug für Welpen (zum Beispiel Zahnpflegebälle, Knochen oder Rinderohren)
  • Kauspielzeug einfrieren (zum Beispiel mit Joghurt oder Banane)
  • Zahnpflege-Sticks
  • Zahnfleisch massieren
  • Ausgewogene Nährstoffzufuhr und ausreichend Kalzium
  • Auf harte Zerrspiele verzichten
  • Regelmäßige Zahnpflege nach dem Zahnwechsel

Achtung: Der Hund sollte niemals Mittel erhalten, die zum Zahnwechsel bei Menschen zugelassen sind. Diese sind für Hunde giftig und können bei einer Überdosierung sogar tödliche Folgen haben.

Tipp: Nach dem Zahnwechsel sollte man den Junghund einem Tierarzt vorstellen. Damit können potenzielle Zahnfehlstellungen oder Fehlstellungen des Kiefers ausgeschlossen werden. Dies trifft vor allem bei kleinen Rassen häufiger auf. Wenn das Problem frühzeitig erkannt wird, kann dies in der Regel gut behandelt werden.

Noch ein Tipp: Gerade in den heißen Sommermonaten können Hunde schnell überhitzen. Abhilfe schafft nicht nur gefrorenes Kauspielzeug, sondern auch selbstgemachtes Hundeeis.

Auch wenn der Zahnwechsel in den meisten Fällen problemlos von Hunden durchlaufen wird, leiden einige Welpen während des Zahnwechsels auch unter Schmerzen. Dies passiert vor allem dann, wenn nicht alle Milchzähne ausfallen, die bleibenden Zähne aber trotzdem durchbrechen. Dann kann es auch zu Fehlstellungen kommen, da sich die bleibenden Zähne schnell verschieben.

Anzeichen für einen schmerzhaften Zahnwechsel gibt es einige. Wenn der Welpe auf einmal schlechter schläft als üblich oder besonders unruhig oder antriebslos ist, kann dies auf den Zahnwechsel hindeuten. In einigen Fällen kann es sein, dass der Welpe sogar die Nahrung verweigert. Dies gilt vor allem für Trockenfutter, da ihm das Kauen von fester Nahrung wehtut. Folglich ist auch ein Gewichtsverlust möglich. Weitere Komplikationen sind Durchfall und Bauchschmerzen.

Zudem können Welpen während des Zahnwechsels Blut im Maul und Mundgeruch haben. Dies wird durch kleine offene Wunden im Kiefer oder Vereiterungen verursacht. Solche Probleme entstehen oftmals, wenn der neue Zahn bereits durchbricht, obwohl der Milchzahn noch nicht ausgefallen ist.

Bei kleinen Hunderassen treten beim Zahnwechsel häufiger Komplikationen auf als bei großen Rassen. Besonders Chihuahuas leiden oftmals unter persistierenden Milchzähnen. Diese fallen einfach nicht aus, weil sich die Wurzeln nicht zurückbilden. Dies führt dazu, dass die bleibenden Zähne an unpassenden Stellen durchbrechen und Fehlstellungen verursachen. Kleine Hunderassen sind auch anfälliger für altersbedingten Zahnausfall.

Nach dem Zahnwechsel - spätestens jedoch ab dem sechsten Lebensmonat - sollte der Tierarzt unbedingt das Gebiss des Hundes kontrollieren. Somit können Zahnfehlstellungen festgestellt und rechtzeitig behandelt werden.

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Während des Zahnwechsels kann der Hund Schmerzen haben, weshalb man das Hundegebiss regelmäßig kontrollieren und bei Bedarf einen Tierarzt aufsuchen sollte. So stellt man sicher, dass alle neuen Zähne ungehindert durchbrechen und keine Entzündungen entstehen. Persistierende Milchzähne können vom Tierarzt entfernt werden. Im Notfall können auch kieferorthopädische Maßnahmen ergriffen werden. Aber wie kann man als Halter die Schmerzen des Hundes während dieser Zeit lindern?

Wenn der Hund sein Futter nicht fressen möchte, hat er möglicherweise Schmerzen beim Kauen. Man muss die Ernährung nicht komplett umstellen, wenn man ihm sowieso schon hochwertiges Trockenfutter gibt. Weicht man das Trockenfutter in etwas lauwarmem Wasser ein, wird es weicher und leichter bekömmlich. Ein kühles Kau-Spielzeug kann ebenfalls hilfreich sein, da es die Schmerzen lindern und dem Hund gleichzeitig eine angenehme Beschäftigung bieten kann.

Der Hund sollte regelmäßig und zu festen Zeiten fressen. Gegebenenfalls kann man etwas Nassfutter unter das Trockenfutter mischen, um den Geschmack zu intensivieren und den Appetit anzuregen.

  • Für kleine Hunde: Einen Teelöffel Nassfutter mit dem Trockenfutter mischen.
  • Für größere Hunde: Einen Esslöffel Nassfutter mit dem Trockenfutter mischen.

Damit der Hund lange etwas von seinen bleibenden Zähnen hat, sollte man sich auch nach dem Zahnwechsel um das Gebiss kümmern. Futterreste zwischen den Zähnen können einerseits zu unangenehmen Mundgeruch führen. Andererseits erhöhen sie aber auch die Gefahr für Entzündungen des Zahnfleischs und andere Erkrankungen im Mundraum. Daher sollte man regelmäßig die Zähne des Vierbeiners putzen. Dafür gibt es spezielle Hundezahnpasta. Gleichzeitig kann man dem Hund nach dem Zahnwechsel weiterhin Kauknochen geben. Dadurch bildet sich weniger Plaque und die Wahrscheinlichkeit sinkt, dass eine professionelle Zahnreinigung nötig wird. Ebenso hilfreich ist hochwertiges Trockenfutter. Dies unterstützt den Zahnabrieb, animiert den Hund zum Kauen und stärkt sein Gebiss.

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