Katzenmythos
Katzenmythos erklärt: Darum landen Katzen immer auf ihren Pfoten
10.03.2025, 07:17 Uhr
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Die Katze wird oftmals im Vergleich zu Hunden als pflegeleichter und eigensinniger beschrieben. Der Volksmund behauptet sogar, dass Katzen immer auf den Pfoten landen. Aber stimmt das wirklich - landen Katzen immer auf den Pfoten? Tatsächlich gelingt es ihnen in den meisten Fällen, bei einem Sturz mit den Pfoten zuerst zu landen. Selbst wenn sie auf den Rücken fallen, können sie sich oftmals noch aufrichten. Aber warum landen Katzen immer auf den Pfoten? Die Physik dahinter und alles, was man wissen sollte, erfahren Sie hier.
Landen Katzen wirklich immer auf den Pfoten?
Der teilweise wahre Mythos "Katzen landen immer auf den Pfoten" hält sich hartnäckig. Katzen haben einen speziellen Reflex, der es ihnen ermöglicht, ihren Körper im freien Fall zu drehen. Somit landen sie tatsächlich meistens mit den Pfoten zuerst. Sie drehen sich dabei zunächst mit dem Vorderkörper und dann mit dem Hinterleib, während ihr Schwanz zur Stabilisierung beiträgt. Durch das Strecken der Pfoten vergrößert sich ihre Körperfläche, was den Luftwiderstand erhöht und den Sturz abmildert. Dennoch reicht diese Fähigkeit nicht immer aus, insbesondere bei Stürzen aus Höhen von zwei bis drei Metern. Demnach können sich Katzen bei Stürzen auch ernsthaft verletzen.
Was genau steckt hinter diesem praktischen Reflex der kleinen Vierbeiner?
Verantwortlich für das Landungsmanöver ist der Dreh- oder Umdrehreflex der Katze - auch Stellreflex genannt. Im freien Fall nutzt die Katze ihren Schwanz, um die Geschwindigkeitzu drosseln, bevor sie reflexartig ihren Kopf und Oberkörper ausrichtet. Danach folgt das Hinterteil, unterstützt durch Schwanz und Pfoten. Beim Aufprall macht sie einen Buckel, um die Aufprallenergie effizient abzufangen.
Die Katze braucht für das Wendemanöver weniger als eine Sekunde und eine Fallstrecke unter einem Meter. Nicht nur erwachsene, sondern schon wenige Wochen alte Kätzchen beherrschen bereits diese Fähigkeit. Der Begriff Reflex deutet darauf hin, dass der Stellreflex – die Fähigkeit der Katze, sich in der Luft zu drehen – angeboren ist und nicht erlernt werden muss. Die Drehbewegung wird durch den stark ausgeprägten Gleichgewichtssinn der Katze automatisch gesteuert, ohne dass sie bewusst darauf Einfluss nehmen kann.
Katzen haben sich durch ihre Kletter- und Sprung-Aktivitäten in Bäumen und auf anderen Strukturen darauf eingestellt, Stürze besser zu überstehen. Ihre muskulösen, langen Beine wirken bei der Landung wie Stoßdämpfer und minimieren den Aufprall. Ihre Beine sind stark genug, um den Sturz abzufedern und den direkten Aufprall zu reduzieren.
Gleichzeitig ist der Körperbau einer Katze für den Stellreflex perfekt geeignet. Die elastischen Knochen, Sehnen und Bänder sowie die flexible Wirbelsäule können Stürze der Samtpfote gut abfangen. Die Schulterblätter der Katze sind nur durch Muskeln und Bänder an der Wirbelsäule befestigt, was ihnen eine hohe Flexibilität verleiht. Diese gelenkige Struktur ermöglicht es, das zusätzliche Gewicht auf den Vorderbeinen besser abzufedern und bei Stürzen zu absorbieren. Für zusätzliche Wendigkeit sorgt das kleine, in die Muskeln eingebettetes Schlüsselbein. Im Gegensatz zum Menschen hat es keine Verbindung zum Skelett hat, wodurch eine höhere Flexibilität entsteht.
Dennoch hohe Verletzungsgefahr
Trotz des praktischen Stellreflex können sich Katzen bei Stürzen schwer verletzen. Bei kurzen Fallstrecken (beispielsweise deutlich unter einem Meter) hat die Fellnase nicht genügend Zeit, sich zu drehen. Aber auch bei Stürzen aus großer Höhe kann es zu schweren Verletzungen kommen. Im schlimmsten Fall können Katzen dabei sogar tödlich verunglücken. Vor allem Beton, Stein sowie harter, gefrorener oder unebener Boden können gefährlich für die Vierbeiner werden. Dabei kann es zu Knochenbrüchen der Vorderbeine und Pfoten sowie zu Schädelfrakturen kommen. Auch innere Verletzungen der Lunge oder des Zwerchfells können auftreten. Außerdem können Katzen einen lebensbedrohenden Schock erleiden.
Was sollte man nach einem Sturz tun?
Deshalb sollte eine Katze nach einem Sturz (auch wenn sie zunächst keine offensichtlichen Symptome zeigt) immer von einem Tierarzt untersucht werden. Verletzungen können immer auftreten, weshalb eine umfassende Katzen-Krankenversicherung für Katzenbesitzer wertvoll sein kann.
Wann funktioniert der Steffreflex und wann nicht?
Um sich in der Luft zu drehen und sicher auf den Pfoten zu landen, benötigt eine Katze eine Mindesthöhe von ungefähr zwei Metern. Fehlt diese Höhe, hat die Katze möglicherweise nicht genug Zeit, um sich vollständig zu drehen und landet auf dem Rücken oder der Flanke.
Neben der Fallhöhe spielt das Körpergewicht der Katze noch eine weitere Rolle. Übergewichtige Katzen haben aufgrund ihres zusätzlichen Gewichts oft Schwierigkeiten, sich in der Luft richtig auszurichten und den Stellreflex durchzuführen. Dadruch ist ihre Fähikeit, sicher auf den Pfoten zu landen, beeinträchtigt.