Vorsicht ist geboten

Glätte im Winter: Warum es verschiedene Arten gibt - und welche besonders heimtückisch ist

Christian Urban

Redakteur - nordbayern.de

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2.12.2023, 05:50 Uhr
Ein Streufahrzeug verteilt Streumittel auf der Straße. (Symbolbild)

© Moritz Frankenberg/dpa/Symbolbild Ein Streufahrzeug verteilt Streumittel auf der Straße. (Symbolbild)

Zahlreiche Unfälle hat es in den vergangenen Tagen in Bayern und der Region gegeben. Die Ursache in fast allen Fällen: Winterliche Verhältnisse hatten die Straßen in eisige Rutschbahnen verwandelt. Doch glatt ist nicht gleich glatt, wie das Wetterportal "WetterOnline" erklärt - es gibt dabei nämlich wichtige Unterschiede.

Meteorologen unterscheiden grundsätzlich zwischen Glatteis und Eisglätte. Beide Namen klingen ähnlich und haben die gleiche Wirkung. Für Eisglätte ist kein unmittelbarer Niederschlag erforderlich. Sie entsteht, wenn Wasser gefriert, das sich bereits am Boden befindet. Das kann Schmelzwasser, Schneematsch oder einfach Regennässe sein. Eisglätte tritt daher besonders häufig nachts auf, wenn es tagsüber geregnet hat oder der Schnee geschmolzen ist und es abends frostig wird.

Darüber hinaus gibt es noch Schnee- und Reifglätte. Erstere entsteht, wenn Schnee mit Druck gepresst wird - beispielsweise durch fahrende Autos, wodurch sich Straßen in regelrechte Skipisten verwandeln können. Zweitere kommt vor, wenn Wasserdampf aus der Luft auf Straßen und Wegen gefriert.

Am gefährlichsten ist allerdings das klassische Glatteis - denn es entsteht meist so plötzlich, dass die Menschen nicht wirklich darauf vorbereitet sind: Wenn flüssiges Wasser auf einen bereits gefrorenen Boden trifft, bildet sich oft eine geschlossene Eisschicht. Gefährliche Straßenglätte ist die Folge. Björn Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe von "WetterOnline", erklärt: "Glatteis entsteht vor allem dann, wenn eisige Luft aus Nordosten auf laue Südwestwinde trifft."

Leichte Warmluft mit Temperaturen über dem Gefrierpunkt schiebt sich dann über die schwere Kaltluftschicht in Bodennähe. Fällt Schnee in die Warmluftschicht, taut er und fällt als Regen. Dieser gefriert dann sofort auf dem noch gefrorenen Boden, die Folge ist Glatteis. Gleiches kann passieren, wenn es nach mehreren knackig kalten Tagen plötzlich wärmer wird und regnet. Diese besonders tückische Form von Glätte wird umgangssprachlich oft als "Blitzeis" bezeichnet und kann so manchen Verkehrsteilnehmer im wahrsten Sinne des Wortes kalt erwischen.