Zunehmende Wetterextreme

Tipps und Tricks: Was Hobby-Gärtner gegen Hitze, Trockenheit und Starkregen tun können

Stefan Besner

Online-Redakteur

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17.04.2025, 04:55 Uhr
Die zunehmenden Wetterextreme machen es nicht nur Natur und Landwirtschaft schwer, auch Hobbygärtner sehen sich mit Problemen konfrontiert. (Symbolbild)

© IMAGO Nb-Collage Die zunehmenden Wetterextreme machen es nicht nur Natur und Landwirtschaft schwer, auch Hobbygärtner sehen sich mit Problemen konfrontiert. (Symbolbild)

Wochenlange Trockenheit, der wärmste März seit Beginn der Wetteraufzeichnungen – kein guter Start in die Gartensaison 2025. Trockenheit und Hitzewellen wechseln sich mit Starkregen ab: Die Folgen der Klimakrise stellen so manchen grünen Daumen vor große Herausforderungen. Wer weiterhin erfolgreich gärtnern will, sollte sein häusliches Grün gezielt an die veränderten Klimabedingungen anpassen. Das Umweltinstitut München gibt in einer Pressemitteilung Tipps, wie Garten oder Balkon auch in Zukunft grün und widerstandsfähig bleiben.

Den Boden als Wasserspeicher nutzen

Ein gesunder, humusreicher Boden bildet die beste Grundlage für einen widerstandsfähigen Garten: Wie ein Schwamm speichert er große Mengen Wasser und ist bei Starkregen vor Erosion geschützt. Damit der Humusgehalt im Boden erhalten bleibt, sollte möglichst viel Pflanzenmaterial im Garten verbleiben. Mulchen, also das Abdecken des Bodens mit abgestorbenem Pflanzenmaterial wie Rasenschnitt, Laub oder Gartenabfällen, versorgen Gemüsebeete mit organischem Material und schützt vor Austrocknung und Erosion. Tiefes Umgraben lieber vermeiden: Es stört das Bodenleben und schwächt die natürliche Bodenstruktur. Oberflächliches Hacken hilft hingegen dabei, Feuchtigkeit zu bewahren. Dadurch werden Kapillaren im Boden gebrochen, über die Feuchtigkeit ansonsten ungehindert verdunsten kann.

Pflanzen auswählen, die Trockenheit aushalten

Robuste Pflanzenarten kommen mit Hitze und Trockenheit, aber auch mit starken Regenfällen zurecht. Heimische Wildstauden wie Schafgarbe, Wiesensalbei oder Färber-Hundskamille sind an schwierige Bedingungen angepasst und bieten gleichzeitig Insekten Nahrung. Im Gemüsebeet haben sich beispielsweise Mangold und Topinambur als besonders widerstandsfähig erwiesen. Artischocke, Melone und Süßkartoffel lieben es warm und gedeihen mittlerweile auch in unseren Breitengraden gut.

Der klassische Rasen hat keine Zukunft

Ein klassischer Rasen braucht viel Wasser und Pflege und bietet dabei kaum Lebensraum. Eine robustere und ökologisch wertvollere Alternative ist ein Kräuterrasen, in dem neben Gras auch Blühpflanzen wie Klee oder Gänseblümchen wachsen dürfen. Eine möglichst große Vielfalt an Pflanzenarten und -sorten macht Gärten insgesamt weniger anfällig für Klimaextreme, Schädlinge und Krankheiten. Wer Gemüse gestaffelt aussät, reduziert das Risiko, dass Spätfrost, Hagelschlag oder Hitzewellen ganze Ernten vernichten. Regionale Sorten sind oft besonders widerstandsfähig gegenüber bestimmten Krankheiten oder klimatischen Bedingungen. Mischkulturen ermöglichen es, Platz, Wasser und Nährstoffe im Beet optimal zu nutzen. Heimische Wildpflanzen und Kräuter fördern zusätzlich Insekten und sorgen für ein ökologisches Gleichgewicht.

Wassersparend gießen

Starkregen ist keine Seltenheit mehr – und kann sinnvoll genutzt werden. Sammeln Sie Regenwasser in Tonnen oder Zisternen und sorgen Sie im Garten für unversiegelte Flächen, in denen Regen versickern kann. So wird das Regenwasser vor Ort gespeichert und kommt in Trockenphasen den Pflanzen zugute. Gegossen wird am besten morgens, und zwar gezielt am Wurzelbereich der Pflanzen, statt oberflächlich zu sprengen – das senkt den Wasserverbrauch deutlich und reduziert das Risiko für Pilzkrankheiten. Grundsätzlich gilt: Lieber seltener gießen, aber dafür durchdringend, das regt die Wurzeln zum Wachsen an.

Schattenspender pflanzen

Bäume und Sträucher schaffen wertvolle Schatteninseln und kühlen die Umgebung durch Verdunstung. Besonders geeignet sind heimische Arten wie Feldahorn, Kornelkirsche oder Weißdorn. Sie sind tolerant gegenüber Trockenheit und haben einen großen ökologischen Wert für Insekten und Vögel. Auch Fassaden zu begrünen, hilft, Hitze abzumildern und das Mikroklima zu verbessern. Begrünte Flächen heizen sich zudem weniger auf als versiegelte. Auf Balkonen helfen große Pflanzkübel mit Gehölzen, vertikales Gärtnern oder schattenspendende Elemente wie Sonnensegel und Rankgitter.

Wasserstellen für Wildtiere schaffen

Auch Vögel, Igel und Insekten sind von Hitze und Trockenheit betroffen. Eine flache Schale mit Wasser – täglich gereinigt und mit Ausstiegshilfen versehen – hilft Wildtieren durch den Sommer. Idealerweise sollten Sie gleich mehrere Tränken anbieten: Eine am Boden für Igel und Co. eine andere etwas erhöht für Vögel.

Viele weitere Tipps finden Interessierte im kostenlosen Ratgeber des Umweltinstituts.

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