Gefahr droht
Betrug und Terror: Auswärtiges Amt warnt vor Reisen in Teile zweier beliebter Urlaubsländer
25.7.2024, 09:28 UhrWen es allerdings noch weiter ins Ausland verschlägt, muss laut den Meldungen des Auswärtigen Amtes Vorsicht walten lassen. Vor allem die Reiseländer Ägypten und Türkei locken deutsche Touristen mit ihren Traumstränden, ihrer Kulinarik und starkem Service, doch sind die Länder nicht ohne Bedenken zu bereisen.
Es ist bekannt, dass seit spätestens Oktober Regionen des Nahen Ostens kein sicheres Reiseziel mehr sind. Auch auf das Urlaubsparadies am Roten Meer, Ägypten, hat das Auswirkungen. Für die Regionen Gaza und Israel wurde eine Reisewarnung ausgesprochen, für Ägypten nur eine Teilwarnung. Doch für die Türkei gelten konkrete Sicherheitshinweise.
Der Sommer ist da und die Reiselust steigt. Für den wohlverdienten Urlaub zieht es viele Menschen ins Ausland. Etliche Reiseziele in Europa sind aufgrund der hohen Nachfrage teuer und schnell ausgebucht. Der "Merkur" berichtet, dass Experten sogar einen Urlauber-Rekord in diesem Jahr erwarten.
Wie unterscheiden sich Reisehinweise, Sicherheitshinweise und Reisewarnungen
Reisehinweise enthalten Informationen unter anderem über die Einreisebestimmungen eines Landes, medizinische Hinweise, straf- oder zollrechtliche Besonderheiten. Sie werden regelmäßig aktualisiert.
Sicherheitshinweise machen auf besondere Risiken für Reisende und im Ausland lebende Deutsche aufmerksam. Gegebenenfalls wird von nicht unbedingt erforderlichen oder allen Reisen abgeraten. Auch die Sicherheitshinweise werden regelmäßig überprüft.
Reisewarnungen enthalten einen dringenden Appell des Auswärtigen Amts, Reisen in ein Land oder eine Region zu unterlassen. Sie werden in der Regel dann ausgesprochen, wenn allen Reisenden eine konkrete Gefahr für Leib und Leben droht. Deutsche, die sich in diesem Land aufhalten, werden gegebenenfalls zur Ausreise aufgefordert.
Ägypten - Welche Gefahren könnten drohen?
"Derzeit kommt es in Ägypten immer wieder zu pro–palästinensischen Demonstrationen mit teilweise hohen Teilnehmerzahlen", schreibt das Auswärtige Amt auf seiner Homepage. In den kommenden Wochen sei mit weiteren solcher Versammlungen zu rechnen. Besonders freitags nach dem Mittagsgebet seien Proteste zu erwarten, heißt es.
In der Touristen-Region Sharm el-Sheikh wird von selbst geplanten Ausflügen sowie Überlandfahrten innerhalb der Sinai-Halbinsel, die im Nordosten an Israel und den Gazastreifen grenzen, abgeraten. Eindringlich gewarnt wird vor Reisen in das ägyptisch-israelische Grenzgebiet und in entlegene Gebiete der Sahara. Vor allem die Lage um den dort angrenzenden Zufluchtsort Rafah ist seit Wochen angespannt.
Landesweit bestehe obendrein weiterhin ein Risiko terroristischer Anschläge. 2019 forderte ein Autobombenanschlag im Zentrum von Kairo mindestens 20 Todesopfer und zahlreiche Verletzte, so die Bundesbehörde. Das Auswärtige Amt rät, größere Menschenansammlungen zu meiden und besonders wachsam zu sein.
Tipps für Touristen in Ägypten
Die Kriminalitätsrate in Ägypten ist hingegen relativ niedrig. Achtung ist trotzdem vor Taschendieben geboten und auch vereinzelte Übergriffe, insbesondere auf Frauen, sind möglich. "Betrügerische und erpresserische Verhaltensweisen bei Taxifahrern" seien in Urlaubsgebieten wie Hurghada teilweise zu beobachten.
Deshalb die Tipps des Auswärtigen Amts:
- Nur Taxis mit eingeschalteten Taxameter nutzen. Bezahlen erst nach dem Aussteigen durch das Fahrzeugfenster.
- Vorab über den ungefähren Fahrpreis informieren, beispielsweise an der Hotelrezeption.
- Geld, Ausweise und andere wichtige Dokumente sowie Wertsachen sicher aufbewahren.
- Wenn möglich bargeldlos zahlen. Nur das für den Tag benötigte Geld in bar mit sich führen.
- Ausflüge sowie Tauch- und Schnorchel-Touren nur mit lizenzierten Anbietern sowie deren Begleitung durchführen.
"Die Sicherheitslage in Ägypten ist dennoch insgesamt weiterhin stabil und ruhig", so die Wertung des Auswärtigen Amtes. Den größten Ärger für Touristen in Ägypten verursachte zuletzt die Insolvenz von FTI. Viele Hoteliers forderten die Gäste auf, erneut zu zahlen, aus finanziellen Sorgen.
Sicherheitsrisiko in der Türkei - Terror und Proteste
Auch die innenpolitische Lage ist in der Türkei angespannt. Es könne zu gewaltsamen Protesten und Demonstrationen kommen und von Reisen in das Grenzgebiet der Türkei zu Syrien und Irak wird dringend abgeraten. Ähnlich wie in Ägypten, sind auch in der Türkei Terror-Anschläge nicht ausgeschlossen. Im Oktober letzten Jahres gab es einen Bombenanschlag auf das Innenministerium der Türkei in der Nähe des Parlaments in Ankara mit Verletzten. Nachfolgend gab es Ende Januar 2024 einen tödlichen Angriff auf die katholische Kirche Sankt Marien in der Gemeinde Sariyer von Istanbul.
Es wird zu denselben Sicherheitsmaßnahmen geraten wie in Ägypten.
Betrug und Kriminalität in türkischen Städten - Tipps, um dies zu vermeiden
Das Reiseziel im Mittleren Osten ist nicht nur unter inländischen Touristen während der Sommerferien beliebt, auch die Deutschen verbringen dort gerne ihre Ferien. Die Kriminalität dort ist zwar ähnlich gering ausgeprägt wie in Ägypten, doch auch hier ist Achtsamkeit geboten. In Großstädten, wie beispielsweise Istanbul, gibt es tückische Maschen, vor denen man gewarnt sein sollte. Bettelnde Kinder auf den Straßen lenken potenzielle Opfer ab, die währenddessen bestohlen werden.
Im Stadtteil Beyoğlu wurde von Betrugsfällen berichtet, in denen Touristen in eine Bar eingeladen wurden und daraufhin gezwungen wurden, zur Begleichung der extrem überhöhten Rechnung eine große Summe Bargeld abzuheben.
Allein oder in kleinen Gruppen reisende Frauen seien auch gewarnt. Vereinzelt kam es zu gewaltsamen und auch sexuellen Übergriffen. Selbst Minderjährige sind, beispielsweise auf dem Weg zur Toilette in Lokalen, Opfer sexueller Übergriffe geworden.
Deshalb die Tipps des Auswärtigen Amts:
- Seien Sie besonders bei einem Aufenthalt an einsamen Orten und gemeinsamen Unternehmungen mit wenig bekannten Personen vorsichtig.
- Lassen Sie sich stets von Vorsicht leiten und praktizieren Sie immer situationsangemessenes und kulturbewusstes Verhalten. Dies trifft insbesondere auf alleinreisende Frauen vor dem Hintergrund der Berichte über sexuelle Übergriffe zu.
- Bewahren Sie Geld, Ausweise, Führerschein und andere wichtige Dokumente sicher auf; speichern Sie ggf. elektronische Kopien/Fotos.
- Seien Sie in größeren Menschenmengen wie an Flughäfen, Bahnhöfen, in öffentlichen Verkehrsmitteln besonders aufmerksam und achten Sie auf Ihre Wertsachen.