Mit Kindern in den Tiroler Bergen

Eiskalte Erfrischung und ein Palmenstrand im Pillerseetal

Michael Husarek

Chefredakteur Nürnberger Nachrichten

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04.09.2021, 07:10 Uhr
Hier kann man in den Bergen auch prima im Wasser planschen - etwa Badesee in Waidring.

© Michael Husarek, NN Hier kann man in den Bergen auch prima im Wasser planschen - etwa Badesee in Waidring.

Wollen wir wirklich da rein? Zwar liegt der Wildseeloder-See einladend vor uns, doch schon der erste Kontakt mit dem rechten Fuß lässt ein eiskaltes Vergnügen befürchten. Wenige Sekunden und einige spitze Schreie später ist es soweit: die Abkühlung nach einem schweißtreibenden Aufstieg auf den 1850 Meter hoch gelegenen See.

Zwar dauert das Bad nicht lange, doch die Abfrischung trägt uns durch den restlichen Tag. Kinder und Eltern sind glücklich. Lust auf die Henne oder den Wildseeloder, die zwei nächstgelegenen Gipfel, hat der Nachwuchs trotzdem nicht. Dafür vergingen die Stunden am See wie im Flug. Die nahe gelegene Alpenvereinshütte lädt zur Einkehr, das Ufer des kleinen Bergsees zum Spielen. Und eine der Bänke zum Beobachten.

Bergerlebnis für Familien

Denn zu sehen gibt es genug, ein Geheimtipp ist der Wildseelodersee nicht - was wohl an der leichten Erreichbarkeit liegen dürfte: Unten in Fieberbrunn geht es in die Gondel, und von der Bergstation Lärchfilzkogel dauert es nur noch 80 Minuten bis zum See, der zu den schönsten Plätzen im Pillerseetal zählt.

Die Tourismusregion eignet sich hervorragend für Familien, die im Sommer- oder Herbsturlaub einen Mix aus natürlichem und künstlich geschaffenem Bergerlebnis wollen. Bereits an der Mittelstation - wenn es vom See wieder in Richtung Tal geht - wartet mit Timoks wilder Welt ein Erlebnisreich auf den Nachwuchs. Vom Niedrigseilgarten, der sehr schön im Wald liegt, bis zur Sommerrodelbahn reicht das Spektrum.

Treibende Kräfte hinter diesen Angeboten sind die Seilbahngesellschaften, die ihre Bahnen auch im Sommer gewinnbringend betreiben wollen. In den fünf Gemeinden des Pillerseetals klappt das gut, weil neben der Bergerlebniswelt auch im Tal genügend attraktive Angebote für Familien vorhanden sind.

Mit der Pillerseecard ins Vergnügen

Und weil mit der Pillerseecard ein erschwingliches Angebot geschaffen wurde, das auf Eltern und Kinder zugeschnitten ist. Wahlweise für vier oder sechs Tage kann die Karte, die von der Seilbahnbenutzung über wunderschöne kleine Freibäder und Badeseen bis zum Familienpark in St. Jakob viel beinhaltet, erworben werden.

Gondeln fahren auf den Berg.

Gondeln fahren auf den Berg. © Michael Husarek, NN

Auch die Bergbahn in Waidring, die auf die Steinplatte führt, ist Teil des Angebots. Oben am Berg wartet der höchste Sandstrand der Alpen mit künstlichen Palmen, der auf den ersten Blick wie ein Fremdkörper wirkt. Tatsächlich wird unterhalb des Gipfels der Steinplatte die Geschichte des Urmeeres Thetys erzählt.

Auf den Spuren der Dinosaurier

Vor 200 Millionen Jahren war dieses Meer dort, wo heute ein imposantes Bergpanorama zum Verweilen einlädt. Fossilienfunde zeugen von dieser längst vergangenen Epoche, und die vier Kilometer lange Tour durch das Triassic Center ist lehrreich. Dass Dinosaurier nicht fehlen dürfen, versteht sich von selbst.

Der Triassic Park im Pillerseetal.

Der Triassic Park im Pillerseetal. © Johanna Husarek, NN

Zurück im Tal bei einem riesigen Stück Torte im Waidringer Café Schmidt kommt schon wieder Sehnsucht nach einer Wanderung ohne Themenpark auf. Oder nach einem Bad im Pillersee bei St. Ulrich, der der Region den Namen gibt.

Mehr Informationen:
Tourismusverband Pillersee Tal - Kitzbüheler Alpen unter www.pillerseetal.at
oder telefonisch unter 0043/ 535 45 63 04.
Anreise:
Mit dem Auto ist die Region in drei Stunden von Nürnberg aus erreichbar.

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