Reisen in Coronazeiten
Urlaub über Pfingsten: Wie funktioniert die Einreise in ein anderes Land?
20.5.2021, 11:37 UhrSie werden in diesen Tagen die Fragen von Kollegen, Nachbarn, Freunden gehört haben, die für ihren Urlaub über Pfingsten Pläne schmieden: Muss ich mich vor der Reise daheim testen oder reicht ein Test an der Grenze zur Einreise? Muss ich mich dann VOR der Heimreise noch im Urlaubsland testen lassen (wenn das denn überhaupt geht), um nach Deutschland einreisen zu dürfen - oder reicht der Test daheim? Wie lange habe ich dafür Zeit? Welcher Test ist gültig? Und reicht bereits eine Impfung, um ohne Test einreisen zu dürfen?
Wir beschränken uns hier auf EU-Länder, in die wir in der Regel wieder reisen dürfen. Natürlich gibt es auch weltweit viele Staaten, die Deutsche wieder über die Grenze lassen - es sollte dabei aber klar sein, dass ein Aufenthalt etwa in einem Risiko- oder gar Hochinzidenzgebiet Konsequenzen für Rückkehrer hat.
Einreise in ein anderes EU-Land
Wer höchstens seit einem halben Jahr von einer Corona-Erkrankung genesen ist, darf in der Regel unbeschränkt reisen. Personen, bei denen die Genesung länger zurückliegt, müssen seitdem mindestens einmal gegen Corona geimpft sein oder ein aktuelles negatives Testergebnis an der Grenze dabeihaben.
Auch Durchgeimpfte (die zweite Impfung muss mindestens zwei Wochen zurückliegen) dürfen in der EU in der Regel wieder über Ländergrenzen, wenn sie das nachweisen können - ob mit papiernem Zertifikat oder mit QR-Code im Handy. Der einheitliche "grüne" Europäische Impfpass soll erst im Juni kommen. Vom Rest der Reisewilligen fordern so gut wie alle Länder mindestens einen PCR- oder Antigen-Test, der nicht älter als 72, meist 48 Stunden sein darf.
Auf keinen Fall sollten Sie mit Halbwissen und unvorbereitet einfach drauflosfahren. Denn schon bei der Art der Tests müssen Sie beachten, dass etwa ein in Ihrer Küche selbst gemachter Schnelltest aus dem Supermarkt als Beweis nicht ausreicht. Sie brauchen ein offiziell bestätigtes negatives Testergebnis eines PCR- oder Antigen-(Schnell-)Tests von einer Apotheke, einem Arzt oder einem Testzentrum, wie es etwa als Drive-In in vielen Städten und Gemeinden (Beispiel Nürnberg) oder am Flughafen bereitsteht.
Auch vor den Grenzen gibt es mancherorts die Möglichkeit, sich testen zu lassen - Sie sollten sich aber nicht darauf verlassen, gleich dranzukommen - gerade während der Ferien sind lange Wartezeiten üblich.
Kümmern Sie sich rechtzeitig um einen Testtermin
Wer also vorhat, etwa schon am Pfingstwochenende zu verreisen, sollte sich schnellstmöglich um einen Termin kümmern, denn eine Vorausbuchung per Telefon oder im Internet ist angeraten - gerade vor den Ferienwochenenden werden Sie nicht der einzige sein, der plötzlich auf die Idee kommt.
Melden Sie gleich alle mitreisenden Personen über zwei Jahre und bringen Sie Ihren Ausweis mit, manchmal werden auch die Krankenkassenkarten erbeten. Und informieren Sie sich vorab über die Teststelle: An vielen Stellen, aber nicht überall, gibt es kostenlose Bürgertests, manche Testcenter lassen Kinder unter drei Jahren nicht zu. Bei im Labor ausgewerteten PCR-Tests warten Sie mindestens einen Tag aufs Ergebnis.
Mit negativen Testergebnissen können Sie Ihre Reise antreten, sie werden sie eventuell auch für einen Transfer durch ein Land benötigen. Bei der Fahrt etwa durch Österreich ist übrigens ein Transit ohne Pre-Travel-Clearance, also ohne Einreisemeldung, möglich - wenn Sie dort keinen Zwischenstopp einlegen.
Dieses Ferienland wird dafür kritisiert, dass es ohne ausreichende wissenschaftliche Erkenntnis über eine umfassende Schutzwirkung schon die erste Impfung für die Einreise akzeptiert, und zwar "ab dem 22. Tag nach der ersten Dosis", so die Website des Auswärtigen Amtes in Wien. Die Erstimpfung darf nicht länger als drei Monate, eine mögliche Zweitimpfung nicht länger als neun Monate zurückliegen. Verpflichtend bleiben dort der Nachweis der "drei Gs", wie Österreich sie nennt: geimpft, getestet oder von Covid-19 genesen. Damit kommen Sie auch in Restaurants, Hotels und Veranstaltungen.
Beispiel Südtirol zeigt: VOR Abreise informieren!
Von vielen als beispielhaft anerkannte, striktere Einreise- und Aufenthaltsregeln für Touristen hat ein Stück hinterm Brenner die italienische Provinz Südtirol festgelegt - sie gelten ähnlich auch für den Rest des Landes. Die Regelungen sind komplizierter als gedacht, sie zeigen: Informieren Sie sich unbedingt VOR Ihrer Reise über die Bedingungen des jeweiligen Landes!
Beim Passieren des Brenners gilt: Ein negativer PCR- oder Antigentest kann verlangt werden, der nicht älter als 48 Stunden ist. Ein Impfnachweis oder eine Genesungsbestätigung reichen für die Einreise nicht aus. Eigentlich notwendig ist noch eine "Meldung an den Sanitätsbetrieb" und die Abgabe einer Eigenerklärung im Falle einer Kontrolle - die man aber auch erst bei der Kontrolle im Land ausfüllen kann.
Diese Eigenerklärung in Papierform wird ab 24. Mai durch ein digitales Einreiseformular ersetzt, das schon vor der Einreise ausgefüllt werden muss. Im Falle einer Kontrolle muss der Nachweis über die Anmeldung entweder digital oder in Papierform vorgezeigt werden. Auf unsere Frage, ob das nur Eltern für sich oder gar für jedes Kind ausfüllen müssen, konnte man uns keine klare Auskunft geben - "lieber für alle einzeln, just to be safe", lautete eine Antwort.
Angesichts der vielen Neuerungen und Ungewissheiten sollten die Carabinieri bei Touristen, die nicht alles korrekt ausgefüllt haben, ein Auge zudrücken. Grundsätzlich sind die geforderten Dokumente aber eine Pflicht der Reisenden und nicht etwa der Gastgeber.
Auch Urlauber bekommen vor Ort kostenlose Tests
Beim Check-in müssen die Gäste dann wieder ihr negatives Testergebnis, den Nachweis einer vollständigen Impfung oder Genesung vorweisen. Sollten die Gäste beim Check-in keinen Nachweis vorweisen, können sie ihn innerhalb von 24 Stunden nachreichen - künftig sollen auch Test direkt im Hotel möglich sein.
Wer dann nicht vorhat, in Innenräumen von Restaurants zu essen, Museen oder Schwimmbäder zu besuchen, muss den Test nicht erneuern, er gilt im Hotel oder auf dem Bauernhof für die gesamte Zeit des Aufenthalts. Im Rahmen der Aktion "Wir testen" können sich aber auch Urlauber bei den Testzentren und Apotheken kostenlos testen lassen, um den Corona-Pass Südtirol zu erhalten, der ihnen Zutritt zu Restaurants oder Attraktionen verschafft.
Wollen Sie in Südtirol zum Beispiel ins Restaurant oder bei anderen Dienstleistungen in Innenräumen sitzen, müssen Sie folgende Bescheinigungen dabei haben: den Nachweis über eine vollständige Impfung gegen das Coronavirus, über die Genesung von einer Infektion mit dem Coronavirus in den letzten 6 Monaten oder über einen Corona-Test mit negativem Ergebnis, der nicht älter als 72 Stunden ist. In Südtirol dürfen auch Urlauber in die Testzentren und können dort kostenlose Nasenflügeltests machen lassen. Die brauchen Sie nämlich eventuell auch bei der Heimreise oder der Rückreise durch Österreich.
Dies sind nur Beispiele aus Südtirol, für Ihr Urlaubsland können andere Regeln gelten.
Das gilt bei der Heimreise
Weil in ganz Europa die Inzidenzzahlen dank des Impffortschritts signifikant und beständig sinken, haben Bund und Länder die größte Hürde für den Sommerurlaub im Ausland aus dem Weg geräumt: Die generelle Quarantänepflicht bei Einreise aus Ländern, die als Risikogebiet gelten - bis vor kurzem waren das fast alle.
Nach wie vor gilt: Alle Personen, die per Flugzeug in die Bundesrepublik einreisen, müssen vor dem Abflug dem Beförderer ein negatives Testergebnis, einen Impfnachweis oder einen Genesenen-Nachweis vorlegen. Diese Nachweispflicht gilt unabhängig davon, ob Sie sich in einem Risikogebiet aufgehalten haben oder nicht.
Für Urlauber, die auf dem Landweg etwa mit Auto oder Bahn aus einem Nicht-Risikogebiet mit einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 50 zurückkehren, gilt keine Testpflicht mehr.
Und wenn das Urlaubsziel Risikogebiet ist oder wieder wird?
Ist die Sieben-Tage-Inzidenz vor oder während Ihres Aufenthaltes höher als 50, ist ihr Urlaubsland Risikogebiet - dann müssen sie bis spätestens 48 Stunden nach der Einreise nach Deutschland über das Einreiseportal der Bundesregierung einen Genesenen-, Impf- oder Testnachweis übermitteln. Sonst müssen Sie nach der neuen Einreiseverordnung zehn Tage in Quarantäne.
Grundsätzlich müssen Sie auch bei einem Aufenthalt in einem Risikogebiet innerhalb von 10 Tagen VOR der Einreise nach Deutschland eine Registrierung unter www.einreiseanmeldung.de vornehmen. Wer ein negatives Corona-Testergebnis über das Einreiseportal der Bundesrepublik hochlädt, kann die Quarantäne vorzeitig beenden.
Sie können dabei maximal 48 Stunden alte Antigen-Schnelltests oder PCR-Tests hochladen, die Sprache darf deutsch, englisch, französisch, italienisch oder spanisch, das Dokument in Papierform oder digital sein. Sie können also auch einen kurz vor der Abreise noch im Urlaubsland vorgenommenen Test einreichen. Übrigens: Die digitale Einreisemeldung kostet nichts, das Bundesinnenministerium warnt vor Webseiten, die in betrügerischer Absicht eine Gebühr erheben.
Matthias Niese
Die Regelungen der wichtigsten Europäischen Reiseländer im Einzelnen
Mit steigenden Impfquoten in Europa haben viele Regierungen weitere Lockerungen veranlasst. Im Folgenden finden Sie die konkreten Regeln für die wichtigsten Reiseländer in Europa, Stand KW 20. Da sich die Gesetze täglich ändern können, lohnt es sich, die Angaben nochmal tagesaktuell online zu überprüfen, etwa auf der Seite des Auswärtigen Amtes.
BALTISCHE STAATEN
Estland, Lettland und Litauen befinden sich auf einem vorsichtigen Lockerungskurs, obwohl die Fallzahlen nur langsam sinken und zuletzt sogar wieder stiegen. Die Geschäfte sind in allen drei Staaten wieder offen, die Gastronomie darf im Außenbereich unter Auflagen wieder Gäste bedienen. Weiterhin sind viele Kultur-, Freizeit- und Unterhaltungsstätten aber dicht. Auch Veranstaltungen in Innenräumen bleiben weitestgehend untersagt.
Reisende aus EU-Ländern müssen in Lettland und Litauen grundsätzlich einen negativen Test vorweisen, in Estland gilt dies für Einreisende aus stärker betroffenen Ländern. Die Einreise nach Lettland ist weiterhin nur mit triftigem Grund möglich, in Estland sind geimpfte Einreisende von der Quarantäne befreit. In allen drei Baltenstaaten unterliegen Reisende einer Registrierungs- und Quarantänepflicht.
BELGIEN
Nach monatelanger Zwangspause dürfen Restaurants und Cafés seit Samstag zumindest ihre Außenbereiche wieder öffnen. Vom 9. Juni an dürfen sie Gäste dann auch wieder in Innenräumen empfangen. Weitere Lockerungen könnten im Sommer kommen. Derzeit rät die Regierung jedoch noch dringend von touristischen Reisen ab. Wer von Deutschland nach Belgien reist, muss in Quarantäne - es sei denn, der Aufenthalt ist kürzer als 48 Stunden.
Bayern lockert: Das gilt zu Pfingsten für den Wohnmobil-Urlaub
Etwa jeder dritte Belgier ist mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft. In den vergangenen sieben Tagen stiegen Infektionszahlen leicht an.
BULGARIEN
In dem Land am Schwarzen Meer flaut die dritte Corona-Welle ab. Geimpfte, getestete und von Covid-19 genesene Touristen oder andere Reisende dürfen auch aus Deutschland ohne Quarantänepflicht einreisen. Ausgenommen von dieser Regelung sind Reisende aus Indien und anderen Hochinzidenzgebieten. Lokale, Einkaufs- und Fitnesszentren sowie Theater, Kinos und Museen sind unter Auflagen wieder geöffnet. Private Feste mit mehr als 15 Teilnehmern sind wieder erlaubt.
Die Hotels empfangen schon seit Ende 2020 wieder Gäste. Die Lokale haben sowohl ihre Außenbereiche als auch die Innenräume geöffnet - allerdings unter Corona-Auflagen. In öffentlichen Verkehrsmitteln, Apotheken, Supermärkten und Banken sowie in Kirchen und gemeinschaftlich genutzten Räumen gilt Maskenpflicht. Bei einer Bevölkerung von 6,9 Millionen Menschen wurden bislang fast eine Million Corona-Impfdosen verabreicht. Geimpfte haben keine Vorrechte.
DÄNEMARK
Beim nördlichsten deutschen Nachbarn sind die Maßnahmen nach und nach gelockert worden. Geschäfte, Restaurants und Kneipen sind seit langem wieder offen, auch die Fitnessstudios machten kürzlich wieder auf. In den Studios ist es wie im Inneren der Lokale vorgeschrieben, per App einen negativen Test, eine vollständige Impfung oder eine überstandene Infektion vorweisen zu können. Trotz der Öffnungen sind die Neuinfektionszahlen relativ stabil geblieben.
Vollständig geimpfte Deutsche und viele andere Menschen aus EU- und Schengen-Ländern dürfen seit dem 1. Mai wieder einreisen. Dabei müssen sie im Gegensatz zu anderen Reisenden keine negativen Corona-Tests oder Einreisegründe wie etwa den Besuch von Partnern vorweisen, auch Test- und Quarantänepflicht nach Ankunft fallen für sie weg. Bedingung ist, dass das Land der Reisenden zumindest als "orange" gilt, die dortige Corona-Lage also nicht zu schlimm ist und dort keine besorgniserregenden Varianten des Coronavirus grassieren. Deutschland gilt derzeit als orange.
FRANKREICH
Reisen innerhalb Frankreichs sind mittlerweile wieder möglich. Auch ohne triftigen Grund dürfen sich Menschen wieder mehr als zehn Kilometer von der Wohnung entfernen. Nach wie vor gilt aber eine nächtliche Ausgangssperre ab 19.00 Uhr. Mehr Freiheiten soll es ab kommenden Mittwoch geben. Museen, Kinos und Geschäfte können dann unter Auflagen wieder öffnen, ebenso die beliebten Außenbereiche von Restaurants. Die Ausgangssperre soll dann ab 21.00 Uhr gelten.
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Die Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen einer Woche sinkt in Frankreich seit Wochen. Zuletzt lag sie landesweit unter 180. Gut 30 Prozent der Bevölkerung sind mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft.
Wer aus Europa nach Frankreich einreist, braucht einen negativen PCR-Test, der nicht älter als 72 Stunden ist. Zusätzlich muss eine Erklärung ausgefüllt werden, in der Reisende etwa versichern, keine Covid-19-Symptome zu haben. Vorrechte für Geimpfte gibt es nicht.
GRIECHENLAND
An diesem Samstag fällt in Griechenland der offizielle Startschuss für die Tourismus-Saison. Das Datum geht mit weiteren Lockerungen einher - so dürfen die Menschen fortan innerhalb des Landes wieder frei reisen, was Griechen und Ausländern zuvor monatelang verboten war. Cafés, Bars und Tavernen haben bereits ihre Außenbereiche geöffnet, allerdings gilt weiterhin ein nächtliches Ausgangsverbot von 23.00 Uhr bis 5.00 Uhr.
Die Infektionszahlen in dem Land mit seinen rund 11 Millionen Einwohnern sinken jedoch stetig. Vor allem auf den touristischen Inseln ist bereits ein Großteil der Bewohner geimpft. Besucher müssen sich vor der Einreise registrieren und ihren vollen Impfschutz (14 Tage nach dem zweiten Impftermin) oder einen höchstens 72 Stunden alten PCR-Test vorweisen. Eine Quarantänepflicht besteht nicht mehr.
GROßBRITANNIEN
Dank der fortgeschrittenen Impfkampagne und relativ niedriger Corona-Fallzahlen können sich die Menschen in Großbritannien über immer mehr Freiheiten freuen. Mehr als zwei Drittel der Erwachsenen haben mittlerweile eine erste Corona-Impfung erhalten, gut ein Drittel auch die zweite Dosis. Pubs und Restaurants sind weitgehend wieder geöffnet, seit Montag dürfen sie in großen Teilen des Landes auch wieder drinnen Gäste empfangen. Auch die Kontaktbeschränkungen werden deutlich gelockert. Schottland, Wales und Nordirland entscheiden unabhängig von England über ihre Corona-Maßnahmen, die sich aber nur in Details unterscheiden.
Für Einreisende gibt es weiter große Hürden: In den meisten Fällen ist eine zehntägige Quarantäne notwendig - bei Hochrisikoländern sogar auf eigene Kosten im Hotel. Vor der Einreise ist in jedem Fall ein negativer Test notwendig, außerdem müssen am zweiten und achten Tag nach der Einreise PCR-Tests gemacht werden. Nur für Länder auf Englands sogenannter "grüner Liste" gelten weniger strenge Regeln. Ausnahmen für Geimpfte gibt es bislang nicht.
IRLAND
In Irland sind mittlerweile mehr als ein Drittel der Erwachsenen erstgeimpft, rund 15 Prozent haben den vollständigen Impfschutz. Nach monatelangem Lockdown sind am vergangenen Montag erste vorsichtige Lockerungen in Kraft getreten, so dürfen Friseure und Geschäfte Kunden Termine anbieten. Auch Museen, Büchereien und andere kulturelle Einrichtungen haben wieder geöffnet - die Gastronomie jedoch noch nicht.
Von nicht notwendigen Reisen nach Irland rät die Regierung ab. Einreisende müssen einen negativen PCR-Test vorweisen und sich in Quarantäne begeben. Für Einreisende aus Ländern mit besonders hohen Corona-Fallzahlen oder gefährlichen Varianten gilt ebenfalls verpflichtende Isolation im Hotel. Allerdings gibt es in Irland bereits mehr Freiheiten für vollständig Geimpfte: So gelten für sie etwa lockere Bestimmungen bei Verabredungen oder Quarantäne-Regeln.
ITALIEN
Das Mittelmeerland steuert weiter auf Lockerungskurs. In den Städten herrscht an den Außentischen vor Bars und Restaurants schon länger gute Stimmung. Mittlerweile ist keine Region Italiens mehr in der Roten Zone mit den strengsten Beschränkungen. Im Großteil des Landes dürfen die Lokale mittags und abends im Außenbereich ihre Gäste an Tischen bis 22.00 Uhr bedienen. Danach gilt überall die nächtliche Ausgangssperre - sie dürfte nach Plänen aus Rom bald etwas später starten. In den sogenannten Gelben Zonen haben Museen, Kinos und Theater geöffnet. Maskenpflicht gilt aber überall, auch draußen.
Die fünftägige Quarantäne für EU-Bürger ist wegfallen. Wer einreisen will, muss weiter einen negativen Test vorweisen oder gegen Corona geimpft sein. Italien peilt den 2. Juni als offiziellen Start der Sommersaison an. Die Corona-Zahlen sind zuletzt gesunken. Gut 30 Prozent der Bevölkerung sind mindestens einmal gegen Corona geimpft.
KROATIEN
Das beliebte Urlaubsland rüstet sich für die neue Saison. Auf den Buchungsplattformen ist schon eine Vielzahl an Hotels und Privatunterkünften verfügbar. Vollständig Geimpfte, Genesene und aktuell Getestete können in Kroatien Urlaub machen. Ihren Status müssen sie beim Grenzübertritt nachweisen. Im Land selbst gibt es sonst keine Vorrechte für Geimpfte.
Gaststätten dürfen Gäste nur draußen empfangen, unter Auflagen. Es besteht Maskenpflicht in öffentlichen Innenräumen und draußen überall dort, wo kein 1,5-Meter-Abstand eingehalten werden kann. Bisher erhielt rund ein Viertel der Bevölkerung zumindest eine Erstimpfung.
MALTA
Der Inselstaat wurde unlängst wegen stark gesunkener Corona-Zahlen von der Risikoliste in Deutschland gestrichen. Zuletzt gab es in Malta am Tag nur eine Handvoll neuer Infektionen. Außerdem sind über 50 Prozent der Bürger mindestens einmal gegen das Virus geimpft. Ab dem 1. Juni will das EU-Land für den internationalen Tourismus voll öffnen.
Restaurants in Malta dürfen Besucher bis 17.00 Uhr an Tischen - drinnen und draußen - bedienen. Danach gibt es Bestellungen nur noch zum Mitnehmen. Vom 24. Mai an verlängert sich die Bewirtungszeit bis Mitternacht. Bars, Kinos und Theater sollen am 7. Juni öffnen.
NIEDERLANDE
Ende April wurden die ersten Maßnahmen seit dem strengen Lockdown gelockert - trotz anhaltend hoher Corona-Zahlen. Die Ausgangssperre ist abgeschafft, Geschäfte dürfen Kunden wieder empfangen und Gaststätten Gäste bedienen - unter Auflagen und nur draußen von 12.00 Uhr bis 18.00 Uhr. Verboten sind weiterhin alle Veranstaltungen mit Publikum. Museen, Kinos und Theater bleiben zu. Nun steht ab 19. Mai der zweite Schritt der Öffnung bevor, etwa für Gaststätten, Prostituierte und Fitnessstudios. Bedingung ist, dass die Patientenzahlen in Krankenhäusern deutlich sinken. Die Zahl der Infektionen geht aber nur langsam zurück. Von den Menschen ab 18 Jahren haben etwa 40 Prozent mindestens eine Impfdosis erhalten.
Ausländischen Besuchern raten die Niederlande dringend von Urlaubsreisen ab. Wer dennoch kommen will, muss einen negativen Corona-Test vorweisen und sich für zehn Tage in Quarantäne begeben. Wenn ein zweiter Test erneut negativ ist, endet die Quarantäne. Geimpfte haben keine Privilegien.
ÖSTERREICH
Dank sinkender Infektionszahlen öffneten am 19. Mai Gastronomie, Hotels, Bühnen und Sporteinrichtungen. Ein neuer Anstieg an Covid-19-Fällen soll mit Zutrittstests, Gästeregistrierungen und Abstandsregeln verhindert werden. Bereits mehr als ein Drittel der Einwohner ab 16 Jahren hat die erste Impfdosis erhalten.
Urlauber aus Deutschland und anderen Ländern mit niedrigem Corona-Risiko können seit 19. Mai ohne Quarantäne einreisen. Geimpfte, Getestete und von Covid-19 Genesene dürfen ins Land. Die sogenannten Drei Gs sind auch die Eintrittskarte für Restaurants, Hotels und Veranstaltungen. Obwohl die Sieben-Tage-Inzidenz in Österreich niedriger als in Deutschland ist, sind Test und Quarantäne bei der Rückkehr nach Deutschland nötig. Bayern und Österreich einigten sich jedoch, den Grenzübertritt für private Besuche oder Einkäufe ohne Quarantäne wieder zu erlauben.
POLEN
Das Nachbarland hat im Mai schrittweise gelockert. Einkaufszentren, Hotels, Museen und Kunstgalerien dürfen unter Auflagen öffnen. Vom 15. Mai an dürfen Außenbereiche von Restaurants wieder Gäste empfangen, Innenräume bleiben noch bis Ende Mai geschlossen. Auch die Maskenpflicht im Freien fällt dann weg, in Innenräumen und in Bussen und Bahnen etwa bleibt sie bestehen. Gut 14 Millionen Menschen des 38-Millionen-Einwohnerlands haben mindestens eine Impfdosis erhalten. Etwas über 10 Prozent haben den kompletten Impfschutz.
Bei der Einreise aus Deutschland und anderen EU-Ländern gilt eine Quarantänezeit von zehn Tagen. Dies gilt nicht für Reisende, die bei der Einreise einen negativen Coronatest vorlegen, der nicht älter als 48 Stunden ist. Auch vollständig Geimpfte und nachweislich Genesene sind von der Quarantäne befreit.
PORTUGAL
Der ehemalige Corona-Hotspot hat nach Island die niedrigsten Infektionswerte Europas. Der Ausnahmezustand zur Eindämmung der Pandemie ging nach etwa fünfeinhalb Monaten am 1. Mai zu Ende. Restaurants, Cafés und Bars sowie Kinos, Theater und andere Kultur- und Freizeitstätten dürfen seitdem auch an den Wochenenden bis 22.30 Uhr offen bleiben.
Nicht notwendige, touristische Reisen aus Ländern mit einer 14-Tage-Inzidenz über 150 sind weiterhin nicht gestattet. In dem Land mit 10,3 Millionen Einwohnern wurden bereits rund vier Millionen Impfdosen verabreicht, über elf Prozent aller Bürger sind komplett geimpft. Vorteile für Geimpfte oder Genesene gibt es in Portugal allerdings noch nicht.
RUMÄNIEN
In dem südosteuropäischen Land ist der Betrieb der Außengastronomie weitgehend wieder erlaubt, Hotels sind geöffnet. Im Freien und damit auch etwa an Stränden gelten weiter Masken- und Abstandspflichten. Die Impfkampagne im Land läuft auf Hochtouren, eine Priorisierung gibt es nicht mehr. 3,7 Millionen der rund 20 Millionen Einwohner sind geimpft, von diesen haben 2,4 Millionen auch die zweite Dosis erhalten. Im Juni sollen weitere Lockerungen kommen.
Bei der Einreise müssen sich Deutsche für 14 Tage in Quarantäne begeben. Davon befreit ist, wer mindestens zehn Tage vor Reiseantritt die zweite Corona-Impfung erhalten hat. Für andere EU-Bürger gelten teils weniger Einschränkungen, Deutschland gilt in Rumänien als Risikogebiet. Am Grenzübergang Nadlac nach Ungarn impfen mobile Teams derzeit auch nicht-rumänische EU-Bürger, solange der Vorrat reicht.
SCHWEDEN & NORWEGEN
Weiter nördlich in Skandinavien könnte die Lage unterschiedlicher nicht sein: Schweden mit seinem Sonderweg kämpft mit einer der höchsten Neuinfektionszahlen Europas, Norwegen dagegen hat die Pandemie recht gut unter Kontrolle. Die schwedischen Maßnahmen - darunter eine Teilnehmerobergrenze für Veranstaltungen von acht Personen und die Schließung von Restaurants, Kneipen und Cafés um 20.30 Uhr - wurden gerade bis zum 1. Juni verlängert, Norwegen dagegen hat Mitte April mit der schrittweisen Lockerung der geltenden Beschränkungen begonnen. Die Impfkampagnen sind in beiden Ländern in etwa so weit vorangeschritten wie in Deutschland.
Damit die Lage in Norwegen weiter gut bleibt, hat die Regierung in Oslo die Grenzen für Menschen aus dem Ausland praktisch geschlossen. Urlauber werden nicht ins Land gelassen. Wer trotzdem einreisen darf - etwa, weil er Waren transportiert oder systemrelevante Funktionen erfüllt - für den gelten umfangreiche Test- und Quarantäneregeln. In Schweden ist all das lockerer. Ausländer müssen bei der Einreise einen negativen, maximal 48 Stunden alten Corona-Test vorweisen können. Die nationale Gesundheitsbehörde empfiehlt darüber hinaus, sich nach der Ankunft sowie noch einmal fünf Tage danach testen zu lassen und Kontakte für sieben Tage zu vermeiden.
SCHWEIZ
Urlaub in der Schweiz ist praktisch kein Problem: Hotels, Museen, Läden, Theater, Kinos, Zoos und Freizeitparks sind geöffnet. Auf Restaurantterrassen ist Essen und Trinken erlaubt. Negative Corona-Tests sind zum Betreten nicht nötig, insofern gibt es auch keine besonderen Zugeständnisse für Geimpfte. Es gelten aber überall Höchstzahlen für Besucher, sowie Abstandsregeln und Maskenpflicht. Wer mit Auto, Bus oder Bahn anreist, muss sich elektronisch registrieren, bei Flugreisen ist ein negativer Coronatest nötig. In Quarantäne müssen nur Einreisende aus Risikogebieten. Dazu gehören die deutschen Bundesländer Sachsen und Thüringen.
Die Infektionszahlen gehen seit einigen Wochen zurück. Über zwölf Prozent der Gesamtbevölkerung sind vollständig geimpft.
SLOWAKEI
Die Geschäfte in der Slowakei sind unter Einhaltung strenger Corona-Regeln wieder geöffnet. Gastronomiebetriebe dürfen in ihren Außenbereichen servieren. In einigen Landesteilen sind auch Zuschauer bei Sport- und Kulturveranstaltungen im Freien wieder erlaubt. Über ein Viertel der 5,5 Millionen Einwohner ist mindestens einmal geimpft.
Während den Slowaken selbst alle touristischen Auslandsreisen noch verboten sind, dürfen Touristen aus dem Ausland zumindest nach vorheriger Online-Registrierung einreisen. Allerdings müssen sie dann eine 14-tägige Quarantäne antreten, von der sie sich nach frühestens acht Tagen freitesten können. Geimpfte können diese Zeit verkürzen, indem sie sich sofort nach der Einreise einem PCR-Test unterziehen.
SPANIEN
Die Corona-Lage bessert sich seit Wochen. Vergangenen Sonntag endete der sechsmonatige Corona-Notstand. Das Infektionsgeschehen ist deutlich niedriger als zum Beispiel in Deutschland. In einigen Urlaubsregionen wie Valencia oder den Balearen mit Mallorca ist die Situation sogar noch entspannter. Nach Ende des Notstandes gibt es allerdings Unklarheit, welche Maßnahmen weiter gelten sollen. Auf den Kanaren etwa untersagte das Oberste Landesgericht die Fortdauer einer nächtlichen Ausgangssperre, auf Mallorca hingegen bestätigte das dortige höchste Gericht diese Maßnahme. Die Maskenpflicht auch im Freien gilt weiterhin fast überall.
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Die Einreise ist aus allen EU- und Schengen-assoziierten Staaten möglich. Die Testpflicht für Einreisen aus einem Risikogebiet aus dem Ausland besteht aber weiter. Vor nicht notwendigen, touristischen Reisen in einige Regionen Spaniens, darunter Madrid, Katalonien oder das Baskenland, wird in Berlin aufgrund der relativ hohen Infektionszahlen noch gewarnt. Etwa 30 Prozent der 47 Millionen Spanier haben mindestens eine Impfdosis erhalten, gut 13 Prozent schon beide. Privilegien für Geimpfte oder Genesene gibt es in Spanien noch nicht.
TSCHECHIEN
Der gesamte Einzelhandel ist seit dem 10. Mai unter strengen Auflagen wieder geöffnet. Auch Besuche von Zoos, Museen, Galerien und Denkmälern sind mit Einschränkungen möglich. Seit dem 17. Mai sind Kulturveranstaltungen im Freien erlaubt, aber nur für Getestete und Geimpfte. Im Freien darf die Maske nun abgenommen werden, wenn man alleine ist. Restaurants und Hotels bleiben indes noch geschlossen.
Reisen aus touristischen Gründen nach Tschechien sind weiterhin untersagt. Ausländische Impfzertifikate werden nicht anerkannt. Tschechien setzt im Kampf gegen Corona auf massives Testen. Der frühere Corona-Hotspot wies zuletzt weniger als 100 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen auf. Mehr als eine Million der knapp elf Millionen Einwohner sind vollständig geimpft.
TÜRKEI
Noch bis zum 17. Mai galt in der Türkei ein Lockdown: Nur Geschäfte für den täglichen Bedarf sind geöffnet, die Menschen dürfen lediglich für wichtige Erledigungen vor die Tür. Touristen sind von diesen Ausgangsbeschränkungen ausgenommen und können sich frei bewegen. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen im Land bleibt weiter auf hohem Niveau. In den touristischen Provinzen Antalya und Mugla lag die Sieben-Tage-Inzidenz in der vergangenen Wochen bei rund 130 Fällen pro 100 000 Einwohner, in Izmir bei knapp 162. Knapp 20 Prozent der Bevölkerung haben bislang mindestens eine Impfdosis erhalten, Mitarbeiter im Tourismussektor werden bevorzugt geimpft. Bei der Einreise aus Deutschland in die Türkei muss ein negativer PCR-Test vorgelegt werden, der nicht älter als 72 Stunden sein darf.
UNGARN
Touristische Reisen nach Ungarn sind noch nicht möglich. Ausnahmen gelten für Menschen, die in einem der Länder geimpft wurden, deren Impfnachweise Ungarn aufgrund von Wechselseitigkeit anerkennt. Derzeit sind das Serbien, Montenegro, Kroatien, Slowenien, die Türkei und Bahrain. Ein Deutscher, der in einem dieser Länder geimpft wurde, kann als Tourist nach Ungarn einreisen.
Die Außenbereiche der Gaststätten stehen allen offen. Geimpfte und Genesene können außerdem in Hotels übernachten, sich im Innenbereich von Gaststätten aufhalten sowie Museen, Theater, Kinos, Bäder, Fitnessstudios und Sportveranstaltungen besuchen. Es gilt eine nächtliche Ausgangssperre von 00.00 bis 05.00 Uhr. Außerdem besteht Maskenpflicht in öffentlichen Innenräumen sowie draußen in allen verbauten Gebieten. Von der Maskenpflicht ausgenommen ist alles, was nur Geimpften und Genesenen vorbehalten ist. Über 45 Prozent der Bevölkerung erhielten zumindest eine erste Impfung.
ZYPERN
Seit vergangener Woche hat Zypern für Urlauber aus den meisten Ländern geöffnet - ausgenommen sind nur sehr stark von Corona betroffene Staaten wie beispielsweise Brasilien. Tavernen, Bars und Cafés haben ihre Außenbereiche geöffnet. Um sich frei bewegen zu können, benötigen Touristen den "Cyprus Flight Pass". Er wird vor der Einreise auf der Website www.visitcyprus.com beantragt und sollte anschließend während des Urlaubs stets mitgeführt werden.
Zur Einreise benötigen die Gäste außerdem einen negativen PCR-Test, der nicht älter als 72 Stunden ist. Alternativ müssen Besucher mindestens eine Erstimpfung nachweisen, die drei Wochen zurückliegt. Eine Quarantänepflicht gibt es nicht mehr.
EINREISE NACH DEUTSCHLAND
Von den aufgeführten Ländern werden oder wurden Estland, Frankreich, Kroatien, Litauen, die Niederlande, Schweden, die Türkei und Zypern von Deutschland als Hochinzidenzgebiete eingestuft - bitte informieren Sie sich über aktuelle Zahlen. Die weiteren Staaten überwiegend als Risikogebiete. Großbritannien und Nordirland sowie Malta und andere wie Südtirol zählen nicht mehr dazu. Teilweise oder zu großen Teilen als Risikogebiet eingestuft waren und sind: Irland, Norwegen, Österreich und Spanien. Rückreisende aus Risikogebieten können sich seit vergangener Woche durch einen negativen Corona-Test bei Einreise von der Quarantänepflicht befreien. Wer aus einem Hochinzidenzgebiet einreist, muss für zehn Tage in Quarantäne, kann sich davon aber nach fünf Tagen durch einen negativen Test befreien.
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