Narrenkappe

Akelei: So pflanzen und pflegen Sie die bunte Schönheit

Elias Thiel

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25.7.2024, 08:35 Uhr
Rosa ist nur eine der vielen Blütenfarben der Akelei.

© IMAGO/Zoonar Rosa ist nur eine der vielen Blütenfarben der Akelei.

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Die Akelei ist aufgrund ihrer ungewöhnlichen Blütenform auch bekannt als "Frauenhandschuh", "Narrenkappe" oder "Schlotterhose". Die farbenfrohe Blühpflanze aus der Familie der Hahnenfußgewächse hat eine reiche Vielfalt von etwa 70 verschiedenen Arten und zahlreichen Züchtungen hervorgebracht. Ihre eleganten Blüten kann man in vielen verschiedenen Farben bestaunen. Naturgemäß erfreut sich die Akelei als Pflanze großer Beliebtheit. Aber woher kommt die Staude? Wann ist die Akelei-Pflanzzeit und worauf sollte man bei der Pflege unbedingt achten?

Die Akelei stammt aus der Familie der Hahnenfußgewächse und ist bekannt für ihre Farbvielfalt: Die Blüten können blau, lila, weiß, rosa, gelb, rot und sogar mehrfarbig sein. Zudem haben sie mit ihrem Sporn und den Kelchen eine auffällige Form. Die Blüten hängen vom Stängel herab und nicken im Wind.

So sieht eine zweifarbige Akelei mit typischem Sporn aus.

So sieht eine zweifarbige Akelei mit typischem Sporn aus. © IMAGO/CTK Photo

Die Akelei variiert in ihrer Größe je nach Art und Sorte, wobei sie zwischen 15 und 90 Zentimeter hoch werden kann. Die Zwerg-Akelei ‚Ministar‘ ist eher von geringer Höhe, während Hybriden der Gartenakelei zu den größeren Vertretern zählen.

Bereits ab März zeigen sich die ersten Blätter der Akelei, die in einem zarten Hellgrün erscheinen und rosettenartig angeordnet sind. Aus der Mitte dieser Rosetten erhebt sich ein stabiler, manchmal behaarter Stängel. Im Verlauf der Zeit wechseln die Blätter ihre Farbe zu einem satten Blaugrün, was der Pflanze einen robusten und zugleich attraktiven Eindruck verleiht. Etwa von Mai bis Juli zeigen sich dann auch die bunten Blüten.

Durch gezielte Kreuzungen sind im Laufe der Zeit zahlreiche Hybriden entstanden, die mit einer Vielfalt an Blütenfarben einhergehen. Diese können zudem ganz andere Blütenformen aufweisen, beispielsweise gefüllt und ohne Sporn wie bei der Halbakelei "Black Barlow".

Die Gemeine Akelei ist eine heimische Wildstaude, die zur Gattung der Akeleien gehört. Ursprünglich ist dieses Hahnenfußgewächs in lichten Wäldern, auf Wiesen und in Gebüschen beheimatet. Dabei kommt sie in West-, Mittel- und Südeuropa vor.

Der Bestand gilt in einigen Bundesländern allerdings als gefährdet. Deswegen steht die Akelei unter Naturschutz. Das Pflücken oder Ausgraben wildwachsender Akeleien ist untersagt.

Bevor man eine Akelei in den Garten pflanzt, sollte man wissen, dass alle Pflanzenteile der Akelei giftig sind. Dies gilt vor allem auch für die Samen.

Die verschiedenen Teile der Pflanze können beim Verzehr größerer Mengen Symptome wie Atemnot oder Herzbeschwerden hervorrufen. Bereits der Verzehr von 20 Gramm Akeleiblättern kann zu einer Vielzahl von unangenehmen Symptomen führen - darunter Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Atemnot, Herzbeschwerden und Benommenheit. Darüber hinaus enthält die Pflanze Gifte, die bei Kontakt mit der Haut starke Irritationen wie Brennen, Rötung oder sogar Blasenbildung hervorrufen können.

Dennoch muss man sich grundsätzlich keine Sorgen machen und kann die Akelei problemlos im heimischen Garten pflanzen, da die Staude im Vergleich zu anderen Giftpflanzen nur leicht giftig ist. Haustiere wie Katzen und Hunde bleiben aufgrund des bitteren Geschmacks meist sowieso auf Abstand. Dennoch sollte man bei kleineren Haustieren wie Meerschweinchen oder Kaninchen besser aufpassen. Je kleiner die Tiere sind, desto stärker ist in der Regel auch die Reaktion auf das Gift. Hobbygärtner selbst sollten beim Pflanzen oder Schneiden der Akelei immer Handschuhe tragen.

Achtung: Vor allem bei kleinen Kindern sollte man vorsichtig sein und diese lieber beobachten, wenn sie im Garten in der Nähe der Akelei spielen.

Durch Hitze oder Trocknung verliert die Akelei ihre giftigen Eigenschaften, weshalb sie teilweise als Heilkraut genutzt wird.

Wer die Akelei im eigenen Garten pflanzen möchte, sucht zunächst nach dem passenden Standort. Der ideale Standort der Akelei befindet sich in der Sonne, im Halbschatten oder im wandernden Schatten. Gleichzeitig sollte der Boden durchlässig, nährstoffreich und mäßig feucht bis feucht sein. Beim Einpflanzen ins Blumenbeet kann es daher hilfreich sein, Langzeitdünger für Stauden in die Erde einzuarbeiten oder hochwertige, vorgedüngte Pflanzenerde zu verwenden. Die Akelei gedeiht am besten in einem lockeren und kalkhaltigen Boden. Dabei sollte Staunässe unbedingt vermieden werden.

Die zarten Blüten der Akelei wachsen an langen Stängeln und lassen sich von Mai bis Juli bewundern. Besonders schön kommen sie zur Geltung, wenn sie in kleinen Gruppen stehen. Dabei kann man mehrere Farben kombinieren. Hierfür kauft man beispielsweise eine bunte Samenmischung.

Bei richtiger Pflege ist eine zweite Blüte im Herbst möglich.

Der ideale Zeitpunkt zur Pflanzung der Akelei ist das Frühjahr. Dafür nutzt man entweder Saatgut oder Jungpflanzen aus dem Fachhandel. Das Teilen einer Akelei ist nicht empfehlenswert, da die wenigen Pfahlwurzeln dies kaum zulassen.

Wer Akelei im eigenen Garten pflanzen möchte, sollte wie folgt vorgehen:

1) Akelei säen

Bei der Aussaat sollte man beachten, dass es einige Arten wie die Gemeine Akelei gibt, die zum Keimen mindestens eine Kältephase von vier Wochen benötigen. Für die Akelei reichen Temperaturen um die fünf Grad zum Keimen aus. Die Kaltkeimer sollten im zeitigen Frühjahr oder Herbst gesät werden.

Andere Akeleiarten benötigen allerdings keine Kälteperiode zum Keimen. Diese kann man zwischen Mitte April und Mitte Mai in lockerer, humusreicher Erde aussäen. Jedoch sollte die Saat nicht zu spät erfolgen, da die Samen bei steigenden Temperaturen schnell austrocknen und die Keimdauer bis zu sechs Wochen beträgt. Wer möchte, kann bereits von Februar bis März mit der Anzucht auf der Fensterbank beginnen und die Pflanzen dann später ins Freie setzen.

Bei der Aussaat im Freiland sollte man die Samen mit etwas trockenem Sand vermischen. Ansonsten können die leichten Samen schnell wegwehen. Danach bedeckt man die Samen mit einer dünnen Schicht Erde und gießt sie einmal ordentlich, damit der Boden gut durchfeuchtet ist. Bei trockenem Boden sollte man diesen bereits vor der Aussaat einmal wässern. Somit stellt man sicher, dass die Samen zum Keimen viel Feuchtigkeit erhalten und nicht austrocknen. Daher muss der Boden bis zur Keimung kontinuierlich feucht gehalten werden.

2) Akelei pflanzen

Alternativ zum Säen kann man Jungpflanzen erwerben, die man im Frühjahr oder Spätsommer in den Garten setzt. Dabei sollte man auf einen Pflanzabstand von etwa 30 Zentimetern achten. Die Jungpflanzen sollte man andrücken und angießen, damit sie gut anwachsen können. In den kommenden Jahren vermehren sich die Blumen dort ganz von selbst.

Die Akelei gilt als pflegeleichte Pflanze und benötigt am idealen Standort nur sehr wenig Aufmerksamkeit. Wer die Akelei pflegen möchte, sollte dennoch einige Aspekte beachten.

Schneiden und Düngen

Um eine Nachblüte im Herbst zu fördern, sollte man im Sommer die verwelkten Blüten abschneiden und die Pflanzen anschließend düngen. Ein schnell wirksamer Flüssigdünger für Blühpflanzen hilft dabei, die erneute Blütenbildung zu fördern.

Der Rückschnitt ist besonders wichtig bei den beliebten Edel-Sorten, die für ihre vielfältigen Blüten bekannt sind. Durch das Entfernen der Blütenstiele nach der Blüte wird nämlich auch verhindert, dass sich die Pflanze unkontrolliert durch Selbstaussaat vermehrt. Die Nachkommen der Edel-Sorten kehren oft zur Naturform mit einer einfacheren Blüte zurück.

Um schöne Blüten zu fördern, düngt man die Akelei zu Beginn der Saison am besten mit Langzeitdünger für Stauden, idealerweise nach dem Frühjahrsschnitt.

Gießen

Akeleien haben dichte Wurzelgeflechte, jedoch kommen sie nicht gut mit der Wurzelkonkurrenz dominanter Gehölze wie Birke und Spitz-Ahorn zurecht. Deshalb ist es ratsam, die Pflanzen auch in schattigen Lagen unter solchen Gehölzen regelmäßig zu gießen.

Schädlinge und Krankheiten

Akeleien sind zudem anfällig für den Befall der Akeleien-Blattwespe, die innerhalb kurzer Zeit ganze Pflanzen kahl fressen kann. Um diesem Problem entgegenzuwirken, wird oftmals der Einsatz von Insektiziden empfohlen. Alternativ ist auch ein vollständiger Rückschnitt der betroffenen Pflanzen möglich. Weitere potenzielle Probleme für Akeleien sind Blattläuse, Blütenvergrünung, Miniermotten und Echter Mehltau.

Da Akeleien kurzlebige Pflanzen sind, werden sie durchschnittlich nur drei bis fünf Jahre alt. Nach der Blüte bildet die Pflanze viele Samen und kann sich im Garten ausbreiten, wenn die Samenstände nicht direkt entfernt werden.

Bei einigen Hybriden haben die neu entstehenden Pflanzen jedoch nicht die gleichen Eigenschaften wie die Mutterpflanzen und können sogar eine andere Blütenfarbe haben.

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