Garten
Wie kann man Mehltau umweltschonend bekämpfen?
5.6.2023, 08:02 UhrIn diesem Artikel:
- Beim Mehltau handelt es sich um eine Pilzkrankheit, die viele Pflanzen befallen kann.
- Die Blätter werden fleckig und weisen einen Belag auf - auf der Blattoberseite oder der -unterseite.
- Betroffene Pflanzen sollten umgehend behandelt werden.
Was ist Mehltau?
Mehltau ist eine Pilzerkrankung bei Zier- und Nutzpflanzen. Hinter dem Namen verbergen sich unterschiedliche Pilzgattungen, die jeweils unterschiedliche Pflanzen befallen. Einige Arten befallen nur bestimmte Pflanzen und sind somit wirtsspezifisch. Mithilfe der Schadsymptome können Experten die Mehltaupilze in zwei Gruppen einteilen: Falscher Mehltau und Echter Mehltau.
Die Unterscheidung ist nicht immer einfach, dennoch ist sie wichtig, denn beide Pilzgruppen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Ansprüche. Der echte Mehltau bevorzugt Wärme und wechselnde Trockenheit und Feuchtigkeit, während der falsche Mehltau die Feuchtigkeit liebt.
Echten Mehltau erkennen
Der Echte Mehltau ist ein abwischbarer, weißer Belag, den man zuerst auf der Blattoberseite und den Blüten einer Pflanze findet. Mit der Zeit breitet er sich auf die Blattunterseite aus und wird außerdem schmutzig-bräunlich bis gräulich. Der Echte Mehltau hat verheerende Auswirkungen auf die Lieblingspflanzen. Die Blätter vertrocknen und färben sich braun, während die Blüten verkümmern. Wenn ein besonders starker Befall vorliegt, können auch ganze Teile der Pflanze absterben.
An welchen Pflanzen tritt Echter Mehltau vermehrt auf?
- Rosen
- Herbst-Aster
- Rittersporn
- Indianernessel
- Salbei
Aber auch auf Obst- und Gemüsesorten kann man Echten Mehltau finden:
- Möhren
- Gurken
- Zucchini
- Schwarzwurzeln
- Stachelbeeren
- Äpfel
Durch den Befall werden die Früchte rissig und platzen oftmals auf.
Verschiedene Erreger, die den Echten Mehltau auslösen, werden zur Gruppe der Schlauchpilze gezählt. Durch Spritzwasser oder Wind gelangen die Sporen auf die Blätter der Nutz- oder Zierpflanzen. Dort keimen sie, dringen in die oberste Zellschicht der Blätter ein und bilden ein Pilzgeflecht. Für die Keimung benötigen sie mindestens zehn bis zwölf Grad Celsius und eine Luftfeuchtigkeit von 70 Prozent.
Falschen Mehltau erkennen
Falscher Mehltau bildet sich im Gegensatz zum Echten Mehltau meistens auf der Blattunterseite. Die Symptome zeichnen sich durch graue oder grauviolette Verfärbungen aus. Auf der Blattoberseite kann man gelbliche Flecken oder Aufhellungen erkennen. Die Sporen des Pilzes schwimmen in einem Wasserfilm auf den Blättern und dringen in die Spaltöffnungen der Pflanze ein. Gleichzeitig sterben die Blätter mit der Zeit ebenfalls ab.
Welche Pflanzen sind von Falschen Mehltaupilzen befallen?
- Rettich
- Radieschen
- Schwarzwurzeln
- Kopfsalat
- Erbsen
- Feldsalat
- Meerrettich
- Spinat
- Zwiebeln
- Kohlgewächse
Mehltau bekämpfen: Was tun gegen Mehltau?
Sowohl bei Falschem als auch bei Echtem Mehltau sollten die befallenen Pflanzenteile geschnitten und ausgelichtet werden. Der Rest der Pflanze sollte mit Hausmitteln behandelt werden. Bei starkem Befall muss die Pflanze aus dem Beet entfernt und entweder verbrannt oder im Hausmüll entsorgt werden. Wenn die vom Mehltau befallenen Blätter kompostiert werden, besteht die Gefahr, dass sich die Pilzsporen über die Erde übertragen.
Mehltau: Die besten Hausmittel
Mit bewährten Hausmitteln können beide Pilzarten im Garten bekämpft werden – und das auf umweltschonende Art und Weise.
Milch gegen Echten Mehltau
Die mit Echtem Mehltau befallenen Blätter müssen zunächst entfernt und anschließend entsorgt werden. Danach empfiehlt sich eine Behandlung der kompletten Pflanze mit Frischmilch (am besten Voll- oder Rohmilch), die in einem Verhältnis von 1:8 mit Wasser vermengt wird. Dann können die Hobby-Gärtner die Mischung mit der Sprühflasche auf die Pflanze sprühen. Diesen Vorgang wiederholt man mehrmals in der Woche. Die Mikroorganismen in der Milch bekämpfen den Pilz und stärken die Pflanze. Wer keine Milch im Haushalt vorrätig hat, kann auch auf Buttermilch oder Molke zurückgreifen. Allerdings sollte keine haltbare Milch verwendet werden, da diese kaum bei der Bekämpfung von Mehltau hilft.
Bei Falschem Mehltau hat die Mischung übrigens kaum eine Wirkung auf die Pilzerreger, da man die Unterseite meist nicht ausreichend besprühen kann, um dem Pilz wirklich zu schaden.
Rainfarn, Knoblauch und Ackerschachtelhalmkraut gegen Falschen Mehltau
Bei der Bekämpfung von Falschem Mehltau empfiehlt sich ein Sud aus verschiedenen Pflanzen. Der Sud wird aus Rainfarn, Knoblauch und Ackerschachtelhalmkraut hergestellt. Dazu werden die drei Zutaten zerkleinert und mit kochendem Wasser übergossen. Anschließend muss der Sud abkühlen. Dann sollte man die befallene Pflanze regelmäßig besprühen.
Apfelessig gegen Mehltau
Apfelessig hilft ebenfalls bei der Bekämpfung von Mehltau-Pilzen. Dazu wird ein Esslöffel Apfelessig mit einem Liter Wasser vermengt. Die Mischung sollte entweder morgens oder abends angewendet, damit die Pflanzen nicht der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind und verbrennen.
Backpulver oder Natron gegen Echten Mehltau
Ein Gemisch aus Backpulver oder Natron mit Rapsöl und Wasser unterstützt bei der Bekämpfung von Echtem Mehltau. Durch die schwach alkalische Reaktion, die Natron in Verbindung mit Wasser auslöst, können die Pilzerreger unterdrückt werden. Die Wirkung wird durch die Lecithine im Rapsöl noch weiter verstärkt.
Die Anwendung ist einfach: Ein Päckchen Backpulver wird mit 20 Milliliter Rapsöl in zwei Liter Wasser gemischt. Nachdem alles ordentlich umgerührt wurde, wird die Mischung alle zwei Wochen auf die befallenen Stellen aufgetragen. Die Mischung wirkt allerdings nicht bei Falschem Mehltau.
Marienkäfer
Marienkäfer und ihre Larven können auch sehr wirksam bei der natürlichen Bekämpfung von Mehltau sein. Dies gilt sowohl für Echten als auch für Falschen Mehltau. Allerdings steht der Pilzrasen nicht bei allen Arten der Marienkäfer auf dem Speiseplan.
Mehltau: Welche Ursachen gibt es?
Ein paar Fehler bei der Pflanzenpflege und schon begünstigen die Gärtner die Entstehung von Mehltau. Wer die folgenden Fehler vermeidet, kann dem Mehltau präventiv entgegenwirken.
Sowohl falsches Düngen als auch Gießen der Pflanzen kann die Entstehung von Mehltau fördern. Zu viel Stickstoff begünstigt die Pilzbildung und schwächt zudem das Abwehrsystem der Pflanzen. Daher sollte Düngemittel gewissenhaft dosiert werden. Gleichzeitig sollte beim Gießen abgewartet werden, bis das Substrat trocken ist. Bestenfalls werden nur die Wurzeln und nicht die Blätter gegossen. Das Wasser sollte möglichst morgens statt abends hinzugegeben werden, da möglicherweise durchnässte Blätter somit rascher abtrocknen können. Zuletzt sollten die Gewächse nicht zu dicht aneinander gepflanzt werden. Dies kann nämlich eine hohe Feuchtigkeit bedingen, da die Luft nicht mehr ausreichend zirkuliert.