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Erdbeeren richtig düngen: So klappt es mit saftigen, großen Früchten

Elias Thiel

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2.7.2024, 10:34 Uhr
Hier erfahren Sie, wann und wie Sie Ihre Erdbeerpflanzen düngen können. 

© pexels/Lukas Hier erfahren Sie, wann und wie Sie Ihre Erdbeerpflanzen düngen können. 

In diesem Artikel:

Erdbeeren gehören zu den beliebtesten Sommerfrüchten Deutschlands. Vor allem Erdbeeren aus dem eigenen Garten schmecken dabei besonders gut.

Allerdings ist eine angemessene Düngung für das gesunde Wachstum von Erdbeerpflanzen entscheidend. Dies erfordert ein gewisses Verständnis der Bedürfnisse der Pflanzen, denn sowohl ein Mangel als auch ein Überangebot an Nährstoffen können problematisch sein.

Aber wie kann man für eine reiche Ernte sorgen und die Erdbeerpflanze mit ausreichend Nährstoffen versorgen?

Für ein gesundes Wachstum benötigen Erdbeerpflanzen hauptsächlich Stickstoff, Kalium und Phosphor, neben anderen Spurenelementen wie Magnesium, Calcium, Eisen, Bor, Zink und Mangan, die in kleineren Mengen erforderlich sind.

Eine Überdüngung mit Stickstoff kann zu übermäßigem Blattwachstum auf Kosten der Blüten- und Fruchtbildung führen und die Pflanzen anfälliger für Krankheiten machen.

Daher ist die Kenntnis wichtig, welche Dünger verwendet werden können und wie oft sie angewendet werden sollten.

Um die Erdbeeren zu düngen, sollte man vor allem auf langsam wirkende organische Dünger setzen. Durch organischen Dünger wird der Humusaufbau gefördert und die Bodenstruktur verbessert. Außerdem wirken organische Dünger als Langzeitdünger, da die Nährstoffe durch das Bodenleben verstoffwechselt werden.

Damit der Dünger wirksam ist, sollte er gut in den Boden eingearbeitet werden. Weiterhin braucht die Erdbeerpflanze eine regelmäßige Wasserversorgung, damit die Erdbeere die Nährstoffe auch über ihre Wurzeln aufnehmen kann.

Mineralische Dünger haben negative Auswirkungen auf die Umwelt. Die leicht löslichen Nährsalze sind im Boden sehr mobil. Dadurch können sie zwar schnell wirken, aber sie sind auch leicht auswaschbar und können das Grundwasser belasten. Zudem sind mineralische Dünger nicht ideal für salzempfindliche Pflanzen wie Erdbeeren, die natürlicherweise in mineralarmen Böden mit leichter Humusstruktur wachsen. Selbst bei geringen Mengen an Salz können Erdbeerpflanzen mit Blattverfärbungen, Absterben und reduziertem Wachstum reagieren.

Aus diesem Grund sollte man lieber eigene natürliche Dünger herstellen oder kaufen, um nachhaltig zu gärtnern und die Umweltbelastung zu reduzieren.

Um Erdbeeren richtig zu düngen, sollte man einige Aspekte beachten.

Erdbeeren vertragen keinen Kompost

Die meisten Gärtner versorgen ihre Gemüsepflanzen bereits während der Vorbereitung des Beetes mit reifem Kompost und düngen nährstoffbedürftigen Pflanzen im Sommer noch einmal nach, um ihr Wachstum zu unterstützen. Obwohl einmaltragende Erdbeeren oftmals ebenfalls im Gemüsegarten wachsen, benötigen sie eine spezielle Nährstoffversorgung. Da die Stauden sehr salzempfindlich sind, sollte man auf Kompost als Düngemittel bei Erdbeeren möglichst verzichten.

Wer ein neues Erdbeerbeet anlegt, sollte keinen Gartenkompost in die Erde einarbeiten. Am besten eignet sich reiner Laubhumus oder Rindenkompost. Die Materialien bieten zwar kaum Nährstoffe, können aber die Bodenstruktur verbessern. Somit fühlen sich die Erdbeeren am neuen Standort direkt wohl und können kräftig wachsen.

Verzichten sollte man auf mineralische und organisch-mineralische Dünger, da sie zu viele anorganische Nährsalze enthalten. Guano-Anteile in organischen Düngern sind ebenfalls nicht ideal, da die Nährstoffe teilweise in mineralischer Form vorliegen. Am besten verwendet man organische Beerendünger oder Hornmehl/Hornspäne.

Mehrjährige Erdbeerpflanzen werden direkt nach der Ernte gedüngt, um ihre Nährstoffversorgung für das kommende Wachstumsjahr zu unterstützen. Diese Düngung erfolgt einmal jährlich, um die Erdbeeren für eine erfolgreiche Überwinterung und erneutes Wachstum vorzubereiten. Dabei werden entweder ein organischer Langzeitdünger oder reifer Kompost verwendet, um die Erdbeerpflanzen optimal zu versorgen.

Wer möchte, kann seine Erdbeerpflanzen mit einfachen Hausmitteln düngen und somit einen eigenen Dünger herstellen.

Erdbeeren düngen mit Hausmitteln:

Hornspäne

Hornspäne bieten einen stickstoffbasierten Dünger für Erdbeeren. Diese können über mehrere Gaben verteilt werden, um das Wachstum der Erdbeerpflanzen zu fördern.

Die Düngung mit Hornspänen erfolgt entweder während oder nach der Pflanzung. Im Frühjahr des zweiten Jahres (bei leichten Böden oder Mangelerscheinungen) mit 15 g pro Quadratmeter oder im Herbst nach der Ernte mit 30 bis 35 g pro Quadratmeter.

Achtung: Hornspäne enthalten nur geringe Mengen an Kalium und Phosphor, weshalb sie allein nicht ausreichen, um Erdbeeren zu düngen. Sie sind jedoch eine gute Ergänzung, um zusätzlichen Stickstoff zuzuführen. Dies gilt vor allem für die Zeit nach einer Grunddüngung. Die langsame Freisetzung von Stickstoff durch Hornspäne führt zu einer gleichmäßigen Versorgung der Erdbeerpflanzen und verringert das Risiko einer Überdüngung. Außerdem bewirkt Hornmehl eine leichte Ansäuerung des Bodens, was für Erdbeeren ebenfalls vorteilhaft ist.

Brennnesseljauche

Brennnesseljauche sollte mit Vorsicht verwendet werden, insbesondere wenn die Erdbeerpflanzen noch keine Früchte tragen. Ansonsten können sie den Geschmack der Jauche annehmen. Daher ist es ratsam, Brennnesseljauche nur in moderaten Mengen zu verwenden, um unerwünschte Effekte zu vermeiden.

Tomatendünger

Wer wenig Erfahrung mit organischen Düngern oder Angst vor einer Überdüngung hat, kann auf Tomatendünger zurückgreifen. Tomatendünger eignet sich auch sehr gut zum Düngen von Erdbeeren, da Tomaten ähnliche Nährstoff-Bedürfnisse haben und dieser Dünger entsprechend geeignete Nährstoffe liefert. Auf der Verpackung stehen Hinweise zur Anwendung und Dosierung, damit die Erdbeerpflanzen gut versorgt sind.

Kaffeesatz

Kaffeesatz enthält nur geringe Mengen an Nährstoffen und ist daher eher für eine zusätzliche Düngung während der Wachstumsperiode geeignet, um die Erdbeerpflanzen zu unterstützen. Zudem wirkt Kaffeesatz sauer auf den Boden, was vorteilhaft bei Erdbeeren ist.

Wer seine Erdbeeren mit Kaffeesatz düngen möchte, sollte diesen zunächst gut trocknen, um eine Schimmelbildung im Boden zu vermeiden. Danach vermengt man den Kaffeesatz mit Wasser in einem Verhältnis von 1:1 und gießt die Erdbeerpflanzen damit.

Wer Vieh-Mist als Dünger verwenden möchte, sollte ebenfalls einige Aspekte berücksichtigen:

  • Pferdemist hat im Vergleich zu anderen Düngern weniger Stickstoff, Kalium und Phosphor, weshalb eine alleinige Verwendung nicht ausreicht. Daher sollte man diesen mit anderen organischen Düngern wie Kompost und Hornspänen mischen.
  • Rindermist enthält viel Kalium, wenig Stickstoff und Phosphor, aber dafür nur einen niedrigen Salzgehalt.
  • Hühnermist ist stickstoffreich, hat weniger Kalium und Phosphor und ist zudem aufgrund der hohen Salzkonzentration für Erdbeeren weniger geeignet.
  • Schweinemist enthält eine ausgewogene Mischung aus Phosphor, Stickstoff und Kalium sowie viel Magnesium.

Die Zusammensetzung von Mistdüngung variiert je nach Futter stark und erfordert eine bedarfsgerechte Ergänzung mit anderen organischen Düngern für eine optimale Nährstoffversorgung.

Frischer Mist sollte vor der Pflanzung im Herbst eingearbeitet oder getrocknet in Form von Pellets verwendet werden, um Schäden an den Pflanzen zu vermeiden. Kompostierter Mist sollte vorsichtig angewendet werden, da er mehr Nährsalze enthält.

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