Tipps für Pflanzenpflege
Erdbeeren überwintern: So bereiten Sie die Pflanzen für den Winterschlaf vor
14.11.2024, 07:24 Uhr
Erdbeeren sind nicht nur eine köstliche Sommerfreude, sondern auch ein Highlight in vielen heimischen Gärten. Aber wie stellt man sicher, dass diese empfindlichen Pflanzen den Winter gut überstehen? Mit den richtigen Maßnahmen können Sie Ihre Erdbeerpflanzen schützen und sicherstellen, dass sie im nächsten Jahr wieder kräftig austreiben und Früchte tragen.
Was macht man mit Erdbeerpflanzen zum Winter hin?
Wie das Portal "Plantura" verrät, verlangen Erdbeeren nach der Erntezeit eine besondere Pflege, insbesondere wenn sie in der vorhergehenden Saison Früchte getragen haben. Bei frisch gesetzten Pflanzen kann man auf das Schneiden im Herbst verzichten. Bei älteren Erdbeerpflanzen jedoch empfiehlt es sich, das Laub zu entfernen. Dies dient nicht nur der Optik, sondern vor allem dem Pflanzenschutz. Befallene Blätter, die Symptome von Krankheiten wie Erdbeermehltau oder Grauschimmelfäule aufweisen, sollten entfernt werden, um eine Ausbreitung der Krankheiten zu verhindern.
Der ideale Zeitpunkt für diesen Pflegeschritt liegt kurz nach der Ernte, spätestens aber bis Ende Juli. Für spättragende Sorten ist ein Rückschnitt jedoch nicht ratsam, da die verbleibende Wachstumsperiode für die Entwicklung neuer Blätter und Blüten zu kurz wäre. Ein später Schnitt könnte die Blütenbildung des nächsten Jahres beeinträchtigen und den Ertrag schmälern.
Während des Rückschnitts ist höchste Vorsicht geboten, um die Erdbeerpflanze nicht zu verletzen. Einige Gärtner nutzen dafür Rasenmäher, wobei darauf geachtet werden muss, dass die Schnittfläche möglichst hoch eingestellt ist. Dennoch ist ein manueller Rückschnitt vorzuziehen, weil dabei keine allzu großen "Wunden" entstehen.
Ein weiterer wichtiger Schritt nach dem Schnitt ist die Düngung. Ein organischer Langzeitdünger, wie beispielsweise ein spezifischer Bio-Tomatendünger, versorgt die Pflanzen kontinuierlich mit den notwendigen Nährstoffen. Bei in Töpfen kultivierten Erdbeeren ist ein hochwertiger Flüssigdünger ideal. Ein solcher Dünger, angereichert mit Kalium, kann zudem die Winterfestigkeit der Pflanzen unterstützen.
Erdbeerpflanzen überwintern
Gerade im ersten Pflanzjahr präsentieren sich Erdbeerpflanzen oft noch recht zierlich und zeigen eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Witterungseinflüssen. Um ihnen einen guten Start und ein erfolgreiches Überwintern zu ermöglichen, sollte die Pflanzung idealerweise bis Mitte August abgeschlossen sein. Denn sowohl die Wurzeln als auch die Blütenanlagen sind frostempfindlich. Während die Wurzeln nur knapp unter der Erdoberfläche liegen und daher anfällig für Frost sind, zeigen sich die Blüten besonders im Frühjahr als kälteanfällig.
Eine oft gestellte Frage: Sind Erdbeeren überhaupt winterhart? Die Antwort ist ja, Erdbeeren können Temperaturen bis etwa -10 Grad standhalten. Dennoch profitieren sie von einer gezielten Wintervorbereitung, um optimal durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Ob Sie Ihre Erdbeeren im Beet oder im Topf kultivieren, bestimmt die genauen Überwinterungsmaßnahmen.
Erdbeeren im Topf überwintern
Die Mobilität von Erdbeerpflanzen in Töpfen oder Blumenkästen stellt einen großen Vorteil dar, insbesondere während der kalten Wintermonate. Sie lassen sich einfach an windgeschützte Orte versetzen, idealerweise in die Nähe einer schützenden Hauswand. Um die Kälte vom Topfboden fernzuhalten, empfiehlt es sich, isolierende Unterlagen wie Holz oder Styropor zu verwenden.
Um die Erdbeeren optimal vor Frost zu schützen, insbesondere in Regionen mit starken Temperaturschwankungen, kann ein Überzug aus Reisig, Stroh oder Vlies hilfreich sein. Das Pflanzgefäß selbst kann zusätzlich mit Materialien wie Jute, Gartenvlies oder einem Pappkarton ummantelt werden, um weitere Isolierung zu bieten.
Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Überwintern von Erdbeeren im Topf ist das Gießen. Wenn sie unter einem schützenden Dach stehen, sollten sie an frostfreien Tagen moderat bewässert werden. Hierbei ist Vorsicht geboten: Zu viel Feuchtigkeit könnte dazu führen, dass das Wasser bei Frost in der Erde gefriert und die empfindlichen Wurzeln schädigt.
Erdbeeren im Beet überwintern
Erdbeeren, die direkt im Beet angepflanzt werden, sind den Witterungsbedingungen stärker ausgesetzt. Daher ist es bei der Pflanzung vorteilhaft, Standorte zu wählen, die vor starken Winden und sogenannten Kälteseen geschützt sind. Ein besonderes Augenmerk sollte auf die Bodenbeschaffenheit gelegt werden, denn Staunässe im Winter kann erhebliche Frostschäden an den Wurzeln verursachen. Bei standortbedingten Bodenproblemen, beispielsweise durch lehmigen Boden, kann die Zugabe von Sand zur besseren Entwässerung beitragen.
Ein weiterer Trick, um Erdbeeren vor Feuchtigkeitsschäden zu bewahren, ist das Pflanzen auf Hügel- oder erhöhten Beeten, etwa 40 Zentimeter hoch. Diese Anordnung fördert die Drainage und schützt die Pflanzen vor Staunässe. Abhängig vom jeweiligen Klima ist es ratsam, Erdbeeren im Beet ähnlich wie die im Topf zu schützen. Ein Überzug aus Laub, Reisig oder Gartenvlies eignet sich ideal. Von der Verwendung einer Folie wird abgeraten, da sie die Luftzirkulation behindert und das Risiko von Krankheiten erhöht. Es ist wichtig, den Frostschutz im Frühjahr nicht zu früh zu entfernen. Spätfrost kann die Blüten erheblich schädigen, wobei ein schwarzer Blütenstempel ein Anzeichen für Frostschäden ist, was bedeutet, dass diese Blüten keine Früchte tragen werden.