Sieben Tipps
Schal fusselt: Was kann ich tun?
14.11.2024, 07:31 UhrDer Schal ist erst wenige Tage alt - weist aber schon erste Fusseln und Knötchen auf. Dazu kommt: Lose, helle Fasern kleben an den Schultern und dem Rücken des dunklen Mantels. Nervig, oder? Aber meist kann man etwas dagegen tun.
Wieso entstehen Fusseln?
Fusseln entstehen, wenn die Kleidungsfasern nicht ausreichend gut zusammen halten - beispielsweise, wenn sie sehr kurz oder glatt sind. Dann rutschen Fasern entweder gänzlich aus dem Schal heraus oder verhaken sich auf der Oberfläche zu kleinen Fusseln. Hochwertige Schals bestehen oft aus längeren Fasern, die besser zusammenhalten. Das muss aber nicht immer der Fall sein.
Je mehr der Stoff bewegt wird, desto mehr Fusseln entstehen. Schals sind also weniger anfällig als Pullover, bei denen schnell Knötchen zwischen Arm und Rumpf entstehen. Denn dort gibt es naturgemäß viel Bewegung und Reibung. Aber auch das Waschen in der Maschine sorgt für Reibung auf dem Stoff. Deshalb sollte man fusselanfällige Schals so selten und vorsichtig wie möglich waschen - und sie anschließend an der Luft trocknen lassen, statt sie in den Trockner zu geben.
7 Tipps gegen das Fusseln
- Fusselrolle: Bei neuen Schals aus Wolle ist es normal, dass sich anfangs Fusseln lösen. Die Fusseln sollten aber mit der Zeit weniger werden. Um lose Fusseln loszuwerden, kann man einen Fusselroller verwenden. Alternativ funktioniert auch ein breites Stück Klebeband. Damit tupft man den Schal ab. Die Fusseln bleiben auf der Klebefläche hängen.
- Staubsauger: Eine bequeme Alternative ist der Staubsauger. Wenn man ihn auf eine niedrige Stufe stellt, kann man mit ihm den Schal absaugen, um lose Fasern und Fusseln zu entfernen. Am besten verwendet man dazu einen kleinen Bürstenaufsatz. Das ist zudem umweltfreundlicher als die Fusselrollen, deren Blätter man nur einmal verwenden kann.
- Fusselrasierer: Sind die Fusseln hartnäckiger, macht ein Fusselrasierer den Schal wieder schön. Das klappt vor allem bei glatten Schals ohne Struktur. Allerdings muss man bedenken, dass man mit dem Rasierer meist auch andere Fasern durchtrennt. Somit ist es sehr wahrscheinlich, dass mit der Zeit neue Fusseln entstehen. Wenn man den Schal aufgrund der Fusseln aber gar nicht mehr tragen würde, lohnt sich der Griff zum Fusselrasierer aber durchaus. Zudem kann man diesen auch für Pullover und andere Kleidungsstücke verwenden.
- Schere: Sind die Fusseln besonders groß, ist der Fusselrasierer meist das falsche Werkzeug: Er schafft es schlicht nicht, größere Fussel abzutrennen. Hier muss man selbst an: Mit einer Nagelschere oder einer anderen präzisen, scharfen Schere trennt man die Fussel ab.
- Gefrierschrank: Dieser Tipp hilft bei langfaserigen Wollschals, beispielsweise Angora und Mohair. Wenn man sie leicht feucht macht, in eine Plastiktüte gibt und für einige Stunden in den Gefrierschrank legt, stellen sich die Fasern auf und halten wieder besser im Garn. Damit entstehen auch deutlich weniger neue Fusseln.
- Imprägnierspay: Das Spray verhindert, dass der Schal sich statisch auflädt und dadurch andere Fasern anzieht. Vor allem synthetische Fasern und Wolle neiden dazu, sich statisch aufzuladen. Ob Ihr Schal sich auflädt, merken Sie daran, wenn Haare förmlich an ihm kleben bleiben.
- Richtig waschen: Wie alle Kleidungsstücke sollte man auch Schals vor dem ersten Tragen waschen, um Chemikalien aus dem Herstellungsprozess zu entfernen. So wird man auch lose Fasern los. Man sollte Schals immer schonend waschen und bei Wolle ein Wollwaschmittel und den Wollwaschgang wählen. Weiß man schon, dass der Schal fusselt, empfiehlt sich ein feinmaschiges Wäschenetz. Alternativ funktioniert auch ein Kissenbezug, der beim Waschen als Hülle für den Schal dient. Die Fusseln bleiben dann größtenteils in der Hülle hängen und verteilen sich nicht auf dem Rest der Kleidung. Anschließend sollte der Schal an der Luft trocknen.
Welcher Schal fusselt nicht?
Wie viele Fusseln entstehen, hängt vom Material und der Verarbeitung ab. Kaschmir fusselt beispielsweise immer ein wenig. Man spricht hier auch von Pilling, also kleinen Knötchen auf der Kleidung. Das liegt daran, dass die Kaschmirziegen nicht geschoren, sondern gekämmt werden. Dadurch gewinnt man unterschiedlich lange Fasern, die zu Wolle und schließlich zu einem Schal versponnen werden.
Wenn man möglichst wenige Fusseln will, empfiehlt sich grobe Wolle. Hier verhaken sich die Fasern gut untereinander und neigen nicht zum Rutschen. Auf Baumwolle sollte man hingegen verzichten, weil die Fasern hier relativ kurz sind. Zudem sollte man wissen, dass bei Naturmaterialien irgendwann alle kurzen Fasern verloren gegangen sind. Damit hört das Fusseln auf.
Polyesterschals hingegen können unbegrenzt fusseln. Sie bestehen meist aus sehr langen Fasern, die ein Stück weit herausrutschen und sich dann verknoten. Schneidet oder rasiert man die Fusseln weg, können die Faserenden erneut herausrutschen und sich wieder verknoten.
Wer möglichst wenig Fusseln auf dem Schal will, sollte zudem darauf achten, wie die Fasern verarbeitet sind. Ein grob gestrickter Acrylschal, von dem schon im Laden Fasern abstehen, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit lästige Knötchen und Fusseln bilden. Je feiner und dichter der Stoff gewebt oder gestrickt ist, desto besser können sich auch kurze Fasern in ihm halten.