Ein Hausmittel wirkt Wunder

Schimmel bei Ihren Zimmerpflanzen: So werden Sie ihn schnell wieder los

vnp

22.11.2023, 07:00 Uhr
Oh Schreck: Schimmel in Zimmerpflanzen ist ein häufiges Problem. 

© IMAGO/imageBROKER/Firn Oh Schreck: Schimmel in Zimmerpflanzen ist ein häufiges Problem. 

Entdecken Hobbygärtner eine weiße Schicht oben auf der Blumenerde, klingeln oft die Alarmglocken. Doch nicht immer handelt es sich dabei um Schimmel. Lebt man in einer Region, in der das Leitungswasser sehr hart ist (also viel Kalk enthält), kann es sich bei der Schicht auch Mineralien oder Kalkablagerungen handeln. Das passiert besonders häufig, wenn die Pflanze in der Nähe einer Heizung steht und das Gießwasser an der Oberfläche verdunstet.

Bei der Unterscheidung hilft eine kurze Probe: Mit einem Holzstäbchen kratzt man ein wenig von der weißen Schicht ab und prüft die Konsistenz. Ist diese hart und krümelig, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Ablagerungen aus Mineralien oder Kalk. Diese sind nicht bedenklich. Falls Ihnen die Optik missfällt, können Sie sie einfach entfernen.

Ist die Schicht jedoch weiß, weich und flaumig, hat man es vermutlich mit Schimmel zu tun. Dieser siedelt sich nicht nur auf der Oberfläche an, seine Sporen durchziehen üblicherweise auch den Rest der Erde im Blumentopf. Staunässe durch zu häufiges Gießen und eine hohe Luftfeuchtigkeit sind typische Gründe für Schimmel. Zudem ist günstige Blumenerde mit hohem Kompost- und Schwarztorfanteil anfälliger für Schimmel als qualitativ hochwertigere Erde.

Wie gefährlich ist Schimmel und was sollte man tun?

Grundsätzlich sind nicht alle Schimmelpilze problematisch. Einige Arten werden jedoch als potenziell gesundheitsgefährdend eingestuft, wenn sich die Sporen in der Luft verbreiten. Vor allem Menschen mit einem geschwächten Immunsystem oder allergischen Atemwegserkrankungen sollten hier vorsichtig sein.

Aus Pflanzensicht ist Schimmel vor allem bei jungen Pflanzen gefährlich. Ist die Pflanze ausgewachsen und ansonsten gesund, kommt diese mit Schimmel in der Regel zurecht. Somit können befallene Pflanzen sich ganz gut erholen, wenn man den Schimmel bekämpft.

Essig als Hausmittel

Die gute Nachricht: Um die Schimmelbehandlung zu starten, reicht oft schon ein kurzer Gang zum Küchenregal. Denn als Hausmittel hat sich die Verwendung von Essig bewährt. Zuvor sollte man die Pflanze jedoch nach Möglichkeit ins Freie bringen und den Raum, in dem sie gestanden ist, ausgiebig lüften. Als Erstes muss die Schimmelschicht großzügig abgetragen werden. Die lockere Erde rund um den Ballen wird ebenfalls vorsichtig entfernt.

Übrig bleiben sollte also nur der Wurzelballen und die darin befindliche Erde. Bevor die Pflanze erneut eingetopft wird, muss der Blumentopf jedoch unbedingt gereinigt werden. Hier kommt der Essig ins Spiel. Dieser wird im Verhältnis 1:4 mit lauwarmen Wasser gemischt. Mit der Essig-Mischung und einer Bürste wird der Topf dann gründlich ausgewaschen, um mögliche Keime abzutöten. Anschließend mit klarem Wasser ausspülen.

Dann kann die Pflanze mit neuer, hochwertiger Blumenerde wieder eingesetzt werden. Enthält diese einen hohen mineralischen Anteil - etwa Sand, Lavasplit oder Tongranulat - kann überschüssiges Wasser gut abfließen. Achten sollte man zudem darauf, dass die Abzugslöcher am Boden des Pflanzgefäßes nicht verstopfen. Man kann diese mit Tonscherben abdecken oder unten eine fingerdicke Schicht Blähton einstreuen, um Staunässe zu verhindern.