Vielseitiger Reiniger
Essig zum Putzen verwenden: Wie funktioniert das?
10.5.2023, 08:31 UhrIn diesem Artikel:
- Mit Essig können einige teure Spezialreiniger mühelos ersetzt werden.
- Essig löst Kalk und wirkt reinigend und desinfizierend.
- Nicht alle Materialien vertragen Essig allerdings.
Wie kann man Essig zum Putzen verwenden?
Essig löst Fett, Kalk und Rost. Zudem wirkt er desinfizierend. Damit kann man ihn im Haushalt vielfältig einsetzen. Zum Putzen kommen mehrere Produkte infrage:
- Der herkömmliche Haushaltsessig
- Die stärker konzentrierte Essigessenz
- Spezielle Essigreiniger
Diese drei können relativ ähnlich verwendet werden, nur mit anderer Dosierung. Meist sollte man schon Haushaltsessig verdünnen, das gilt für die anderen zwei Produkte umso mehr.
Essig als Putzmittel ist für viele verschiedenen Zwecke einsetzbar. Im Haus oder in der Wohnung kann mit verdünntem Essig das Bad und die Küche gereinigt werden. Essig löst Kalk und sorgt so für glänzende Oberflächen. Zudem können in der Küche fettige Spritzer auf dem E-Herd oder an Rückstände an Küchenrückwänden problemlos entfernt werden.
Ebenso ist Essig im Garten ein guter Reiniger, mit dem man Vogeldreck entfernen kann. Dazu können Sie mit Essig Insekten, wie etwa fliegende Ameisen, vertreiben. Mit einem Teil Essigessenz auf 15 Teile Wasser kann Unkraut vernichtet werden. Dabei ist Essig umweltverträglicher als viele chemischen Mittel.
Auch zum Fensterputzen ist Essig als Zusatz im Putzwasser ideal geeignet und sorgt bei der richtigen Anwendung für blanke Fenster ohne Schlieren.
Zudem kann Essig gegen Rost genutzt werden. Dafür stellt man eine Paste aus einem Teil Essig und einem Teil Öl her, die man auf das betroffene Werkzeug oder die Metallteile aufträgt. Diese Masse kann je nach Rostmenge sogar einige Stunde einwirken. Dann entfernt man den Rost mit einem weichen Lappen, bei hartnäckigen Stellen hilft auch eine Drahtbürste.
Was lässt sich weiterhin mit Essig als Putzmittel reinigen?
- Schnuller oder Saugkappen auskochen (ein Teelöffel Essig pro halber Liter Wasser)
- bei einem verstopften Abfluss
- Schneidebrettchen
- Arbeitsflächen in der Küche
- oberflächlicher Schimmel in der Wohnung, wie etwa in der Dusche
- die Kaffeemaschine und Spülmaschine
- die Thermoskanne
- Weinflecken auf Textilien
- Rückstände von Nikotin
- Glastische
Wichtig ist, dass alle Gegenstände, die zur Lebensmittelzubereitung oder Nahrungsaufnahme genutzt werden, nach der Essigreinigung noch mit klarem Wasser gespült werden und der Geruch verfliegen kann, bevor man sie wieder nutzt. Denn einen unangenehmen Beigeschmack bei Kaffee und Co. will man wohl gerne vermeiden.
Was ist bei der Reinigung mit Essig zu beachten?
Essigessenz enthält circa 25 Prozent Säure und ist verdünnt zu nutzen. Gebrauchsfertige Essigreiniger haben einen Aufdruck, auf dem das empfohlene Verhältnis aus Wasser und Reiniger steht. Sie sind in der Regel mit weiteren Zusatzstoffen versehen. Darunter sind oftmals Düfte oder schaumerzeugende Zusätze, die das Putzen vereinfachen sollen.
Der Kühlschrank kann beispielsweise mit einem Teelöffel Essig auf einen halben Liter gereinigt werden. Die antibakteriell wirkende Säure sorgt für eine gründliche Reinigung.
Was darf man nicht mit Essig reinigen?
Mit dem Reiniger Essig können oftmals teure Putzmittel ohne Probleme ersetzt werden. In einigen Bereichen ist auch Vorsicht geboten, um keine größeren Schäden anzurichten. Nicht mit Essig gereinigt werden dürfen:
- Flächen aus Granit und Marmor (erhalten weiße Kalkflecken und werden von Essig zersetzt)
- Gummidichtungen und Silikonfugen (werden spröde, weil Essig Weichmacher entzieht). Essig können Sie zu Entfernung von Silikon aber benutzen.
- Gegenstände oder Armaturen aus Kupfer (Grünspan entsteht, hier lieber Zitronensäure verwenden)
- Waschmaschine (aufgrund der Gummidichtung). Lesen Sie unseren Beitrag, um zu erfahren, wie Sie Ihre Waschmaschine reinigen und entkalken können.
- Oberflächen mit einer dünnen Beschichtung (beispielsweise können verchromte Armaturen leiden)
- Bereiche von Haustieren wie das Katzenklo (der Geruch könnte Katzen abschrecken)
Da Essig Kalk und Weichmacher löst, kann er bei empfindlichen Oberflächen wie Marmor und bei Materialien wie Silikonfugen und Gummidichtungen möglicherweise zu Schäden führen. Das merkt man nicht unbedingt nach dem ersten Putzen. Mit der Zeit werden Dichtungen aber spröde und Steinböden fleckig und glanzlos.
Teilweise kann man hierzu den Essig verdünnen, oft empfiehlt es sich aber auch, auf einen anderen Reiniger umzusteigen. Gut geeignet für Silikonfugen ist beispielsweise Zitronensäure. Marmor sollte man am besten nur vorsichtig mit wenig Wasser oder einem speziellen Reinigungsmittel putzen.
Welche weiteren Allzweckreiniger gibt es als Alternativen zu Essig als Putzmittel?
Ein ähnlich erfolgversprechender Reiniger wie Essig als Putzmittel ist Zitronensäure. Insbesondere für empfindliche Bereiche und Flächen wie Armaturen dient Zitronensäure als guter Reiniger. Kalkablagerungen im Bad und an der Spüle werden gründlich gelöst.
Eine weitere Option für einen Allzweckreiniger ist Soda. Konkret handelt es sich dabei um Natriumcarbonat. Es dient als Reinigungsmittel für hartnäckige Verschmutzungen. Das Hausmittel ist ebenfalls umweltfreundlich und bei richtiger Anwendung sehr effektiv.
Zu den Wunderhausmitteln gehört auch Natron, was die Abkürzung für Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3) ist. Dabei handelt es sich um Waschsoda, welches nicht als Lebensmittelzusatz verwendet werden kann. Im Einzelhandel findet man Natron unter verschiedenen Synonymen: Kaiser-Natron, Backsoda oder Speisenatron.
Kann Essig schlecht werden?
Essig als Haushaltsmittel kann auch schlecht werden. Da es sich um eine natürliche Säure handelt, dauert es sehr lange, bis Essig verdirbt. Erkannt werden kann schlechter Essig an Schimmelstellen im Rand der Flasche oder im Innenbereich auf der Essigschicht. Hauptgründe, dass Essig überhaupt schlecht werden kann, ist eine falsche Lagerung oder Verunreinigungen in der Flasche.
Essig sollten kühl und dunkel gelagert werden, damit die Haltbarkeit verlängert wird.
Bei Essig handelt es sich um ein sauer schmeckendes Würz- und Konservierungsmittel. Es hat seinen Ursprung weit in der Vergangenheit. Bereits vor über 5000 Jahren wurde Essig in Tonkrügen hergestellt. Abgedeckt mit Tüchern wurden alkoholische Getränke wie Wein gelagert. Durch das Tuch konnte sich Essigsäurebakterien in die Tonkrüge gelangen, da diese in der Luft natürlich vorhanden sind. Bei langer Lagerung wurden der Alkohol und der Sauerstoff mithilfe der Essigsäurebakterien in Essigsäure und Wasser umgewandelt.
Essig als Lebensmittel sowie Putzmittel entsteht durch die Fermentation alkoholhaltiger Flüssigkeiten mit Essigsäurebakterien. Ergänzend zu dem Alkohol benötigen die Essigbakterien auch Sauerstoff.
Essig löst Kalk und Fett, zudem wirkt er desinfizierend. Der etwas strenge Geruch verflüchtigt sich schnell, wenn man Essig im Putzwasser verwendet.
Essigessenz hat meist einen Säuregrad von etwa 25 Prozent, ist also deutlich intensiver als normaler Essig. Putzessig bzw. Essigreiniger ist in der Regel nicht ganz so sauer, enthält aber noch andere waschaktive Substanzen.