Garten und Balkon
Tomatenpflege leicht gemacht: Welche Hausmittel sich zum Düngen eignen
8.8.2023, 07:44 UhrIn diesem Artikel:
Ein wichtiger Aspekt der erfolgreichen Tomatenpflege ist das richtige Düngen. Tomaten sind anspruchsvolle Pflanzen, die eine ausgewogene Versorgung mit Nährstoffen benötigen. Nur so können sie kräftig wachsen und eine reiche Ernte hervorbringen. In diesem Artikel bekommen Sie die besten Tipps, um Ihre Tomaten im eigenen Garten mit Hausmitteln umweltschonend zu düngen.
Warum sollte man Tomaten düngen?
Wenn Tomaten nicht gedüngt werden, können sie Mangelerscheinungen erleiden. Dies kann sich auf ihr Wachstum auswirken. Die Pflanzen entwickeln weniger Blüten und produzieren daher nur wenige Früchte. Zudem werden geschwächte Pflanzen anfälliger für Krankheiten. Daher ist eine regelmäßige Düngung wichtig, um gesunde Pflanzen und eine gute Tomatenernte zu gewährleisten.
Wie kann man Tomatenpflanzen düngen?
So sollten Tomatenpflanzen gedüngt werden.
- Startdüngung
Für die Startdüngung jeder Tomatenpflanze verteilt man etwa einen Esslöffel (30 bis 50 Gramm pro Quadratmeter Beetfläche) Tomaten- oder Gemüsedünger und harkt diesen anschließend oberflächlich mit einem Grubber ein. - Grundversorgung der Tomaten
Zusätzlich zur Startdüngung genügen drei bis fünf Liter Kompost pro Quadratmeter Beetfläche für die Grundversorgung der Tomatenpflanzen. Bei der Pflanzung können Hornspäne oder andere organische Dünger in die Erde eingearbeitet werden, alternativ auch ein mineralischer Langzeitdünger. - Fruchtbildung
Ab Beginn der Fruchtbildung sind weitere Nährstoffgaben hilfreich, idealerweise kalium- und magnesiumreiche Tomaten- oder Gemüsedünger. Stickstoffbetonte Gartendünger fördern das Wachstum von Blättern und Trieben, jedoch verringern sie die Blüten- und Fruchtbildung. Eine gleichmäßige Versorgung kann mit einer Mischung aus Beinwell- und Brennnesseljauche erreicht werden. Die Beinwelljauche wirkt nachhaltig, während die Brennnesseljauche schneller die Wirkung entfaltet.
Tipp: Die Reste der Jauche sollten nicht kompostiert, sondern rund um die Tomatenpflanzen verteilt und oberflächlich eingearbeitet werden.
Tomatendünger selbst machen
Um die Tomaten im Garten zu düngen, muss man nicht immer auf gekaufte Düngemittel zurückgreifen. Diese kann man auch ganz einfach selbst herstellen. Natürlicher Dünger für Tomaten ist nicht nur preiswert, sondern auch umweltfreundlich.
Tomaten düngen mit Hausmitteln
Diese Hausmittel haben sie bestenfalls bereits zu Hause und können sofort loslegen:
- Tomaten düngen mit Hefe und Zucker
Um Tomaten schnell und einfach mit einem effektiven Düngemittel zu versorgen, kann man einen Zucker-Hefe-Dünger selbst herstellen.
Dazu werden lediglich drei Zutaten benötigt: ein Liter lauwarmes Wasser, zehn Gramm Backhefe und 20 Gramm Zucker. Die Hefe wird mit dem Zucker vermischt und langsam mit Wasser verrührt. Die Mischung wird dann mehrere Tage stehen gelassen, bis sie gegärt hat.
Zum Schluss wird ein Liter des Konzentrats mit zehn Litern Gießwasser verdünnt und zum Bewässern der Tomaten verwendet.
Zucker-Hefe-Dünger ist übrigens ein sogenannter indirekter Dünger. Das heißt, dass nicht die Pflanze direkt unterstützt wird, sondern die Bodenorganismen. Diese Organismen werden durch die Mineralstoffe, Hefepilze und Kohlenhydrate genährt und stärken dann das Wachstum der Tomatenpflanze.
- Kompost als Tomatendünger
Beim Auspflanzen kann man drei bis fünf Liter Kompost pro Quadratmeter in die Erde einmischen. Kompost ist reich an organischen Nährstoffen und fördert das Wachstum der Tomatenpflanzen. - Tomaten düngen mit Pferdemist
Wer Zugang zu gut verrottetem Pferdemist hat, kann diesen auch als natürlichen Dünger verwenden. Pferdemist enthält Stickstoff, Phosphat, Kalium und Magnesium, alle diese Stoffe unterstützen die Tomatenpflanze. Dafür vermischt man diesen entweder gut mit der Erde oder lässt ihn vorher trocknen, um potenzielle Verbrennungen der Pflanzen zu vermeiden. - Brennnesseljauche als natürlicher Dünger für Tomaten
Für Brennnesseljauche sammelt man pro Liter Wasser etwa 100 Gramm frische Brennnesseln und schneidet diese klein. Anschließend kommen sie in einen Eimer und werden mit dem Wasser bedeckt. Die Mischung muss etwa zwei Wochen gären, währenddessen rührt man täglich um. Eine luftdurchlässige Abdeckung wie etwa ein Jutesack verringert die Geruchsbildung. Luftdicht darf man das Gefäß aufgrund der bestehenden Gase nicht abdecken. Sobald keine Blasen mehr aufsteigen, kann die Flüssigkeit abgegossen und verwendet werden.
Brennnesseljauche muss immer verdünnt verabreicht werden. Für junge Pflanzen empfiehlt sich eine 1:20-Mischung mit Wasser, ältere Pflanzen vertragen eine stärke Mixtur von 1:10. Mit dieser Mischung düngt man die Pflanzen alle ein bis zwei Wochen bis zur Blüte. Brennnesseljauche ist reich an Stickstoff und fördert das Wachstum der Pflanzen. - Tomaten düngen mit Beinwelljauche
Die Beinwelljauche wird ähnlich hergestellt und sollte im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnt werden, bevor sie alle zwei Wochen als Dünger verwendet wird. Beinwelljauche ist eine ideale Quelle für Kalium und fördert die Bildung von Blüten und Früchten. - Hornspäne als Tomatendünger
Für Tomaten eignet sich auch eine Handvoll Hornspäne, die man vor dem Auspflanzen in den Boden legt.
Achtung: Hornspäne sollten besser im Freiland als in Kübeln eingesetzt werden, da sie nur langsam abgebaut werden und ihre Wirkung erst über einen längeren Zeitraum entfalten.
- Tomaten mit Kaffeesatz düngen
Kaffeesatz ist reich an Nährstoffen wie Stickstoff, Kalium, und Phosphor, die für das gute Gedeihen von Tomaten essenziell sind.
Neben den Vorteilen als natürlicher Pflanzendünger lockt Kaffeesatz auch Regenwürmer an, die den Boden auflockern und dessen Struktur verbessern. Dies unterstützt das gesunde Wachstum der Tomaten. Um Kaffeesatz als Dünger zu verwenden, sollte er zuerst getrocknet werden.
Anschließend wird der Kaffeesatz oberflächlich in die Erde eingearbeitet, um eine Verklumpung zu vermeiden und den Boden nicht zu ersticken. Nach dem Düngen sollte man die Pflanze ausreichend gießen, da die Inhaltsstoffe des Kaffeesatzes langsam im Boden freigesetzt werden. - Tomaten mit Eierschalen düngen
Auch zerkleinerte Eierschalen können in den Boden eingearbeitet werden, um kalkliebende Pflanzen zu düngen. Aufgrund ihres hohen Kalkanteils sind Eierschalen eine ideale Nährstoffquelle für Tomaten. Die Eierschalen werden zerkleinert und in den Boden eingearbeitet. Alternativ kann man auch eine flüssige Düngerlösung aus Eierschalen herstellen, indem man die Schalen in Wasser einweicht und damit die Tomatenpflanze gießt. Für einen Liter Wasser werden zwei bis drei Eierschalen benötigt. - Bananen als natürlicher Dünger für Tomaten
Bananenschalen sind ebenfalls sehr wirksam als Dünger für Tomatenpflanzen. Um einen eigenen Dünger aus Bananenschalen herzustellen, sollte man Bio-Bananen verwenden, da diese nicht mit Fungiziden behandelt wurden. Die Banane isst man, die Schale zerkleinert man zuerst grob mit einem Messer und dann im Mixer.
Danach breitet man die zerkleinerte Bananenschale auf einem Stofftuch aus und lässt sie einige Tage trocknen. Nun wendet man die Schalenstücke regelmäßig und bewahrt sie in einem Raum mit geringer Luftfeuchtigkeit auf, um Schimmelbildung zu vermeiden. Zum Düngen arbeiten Sie die Schalenstücke im Wurzelbereich der Pflanzen flach in die Erde ein.
Wann sollte man Tomaten düngen?
Tomaten sollten bei der Pflanzung mit Langzeitdünger unterstützt werden. Ab Juni ist es ratsam, mit organischem Flüssigdünger über das Gießwasser zusätzlich zu düngen.
Wie oft sollte man Tomaten düngen?
Ab Juni sollte man die Tomaten etwa einmal pro Woche mit organischem Flüssigdünger düngen.
Ja, Kaffeesatz eignet sich ideal als Dünger für Tomaten. Dieser enthält viele Nährstoffe wie Stickstoff, Kalium und Phosphor. Diese fördern gesundes Wachstum und sind wichtig für die Entwicklung von Tomatenpflanzen.
Neben Kaffeesatz sind organische Dünger wie Kompost, gut verrotteter Mist oder Hornspäne eine gute Wahl, da sie den Boden langfristig verbessern und die Gesundheit der Tomaten fördern. Letztendlich sollte der Dünger immer an die Bedürfnisse der Tomatenpflanzen und den Bodenbedingungen angepasst werden, um optimale Ergebnisse zu erzielen.