Gegen Kalk und Schmutz
Wasserhahn entkalken: Das sind die besten Hausmittel
2.7.2024, 07:12 UhrIn diesem Artikel:
Je nach Wohnort hat das Wasser, das aus der Leitung fließt, einen unterschiedlichen Härtegrad. Ist das Wasser hart, so ist mehr Kalk enthalten als in weicherem Wasser. Das ist grundsätzlich erst einmal kein Problem, wenn sich der Kalk aber am Wasserhahn und in den Leitungen absetzt, besteht Handlungsbedarf.
Eine Verkalkung am Wasserhahn bemerkt man nicht nur durch die optisch unschönen Flecken auf dem Chrom, auch der Wasserfluss kann gestört sein. Fließt das Wasser langsamer oder spritzt ungleichmäßig aus dem Hahn, kann Kalk der Grund sein. Sogenannte Einhebelmischer können zusätzlich beeinträchtigt sein. Lässt sich der Hebel zur Temperatureinstellung nicht frei hin und her bewegen, sollte man zunächst versuchen, den Kalk zu entfernen.
Mit welchen Hausmitteln kann man den Wasserhahn entkalken?
Als Kalkentferner kann die Chemiekeule ruhig stehengelassen werden. Chemische Reinigungsmittel sind weder notwendig noch ratsam. Da Wasser aus der Leitung oft auch getrunken wird, empfiehlt es sich, auf bewährte Hausmittel und Naturstoffe zurückzugreifen.
Essig zählt zu diesen bewährten Hausmitteln. Mischt man Essig in gleichen Teilen mit Wasser, erhält man ein gutes Hausmittel gegen Kalk. Essigessenz hilft ebenso, diese sollte aber stärker verdünnt werden, im Verhältnis 1:5. Auch Zitronensäure ist ein wirksames Hausmittel gegen Kalk. Diese kann in Pulverform in Drogerien erworben werden. Ein halber Esslöffel Zitronensäure, aufgelöst in 100 ml warmem Wasser, ergibt ein gutes Mittel gegen Kalk. Dabei gilt es, auf das richtige Mischverhältnis zu achten, denn in konzentrierter Form kann Zitronensäure ätzend wirken.
Tipp: Beim Entkalken sollte man am besten Handschuhe tragen, eventuell auch eine Schutzbrille. Denn man arbeitet mit Säuren, die auch die Haut angreifen können. Die Arbeit ist angenehmer, wenn man kein allzu heißes Wasser verwendet. Denn durch Hitze entstehen Dämpfe, die die Augen und die Nase reizen können.
Während des Entkalkens sollte man zudem den Raum lüften. Dadurch verfliegt der Essiggeruch.
Wasserhahn entkalken: Was soll gereinigt werden?
Ist die Wahl auf eines der beschriebenen Hausmittel gefallen, gilt es noch zu klären, welche Arbeit eigentlich gemacht werden will. Denn es gibt verschiedene Arten, den Wasserhahn zu entkalken.
Spritzt das Wasser ungleichmäßig aus dem Hahn, kann es schon reichen, den Perlator zu reinigen, anstatt die gesamte Armatur zu entkalken. Der Perlator ist das Sieb am Ende des Wasserhahns.
Die Reinigung kann von innen oder von außen erfolgen.
Perlator von außen reinigen
Dabei handelt es sich um die simpelste, aber auch am wenigsten gründliche Methode. Der Perlator wird nur oberflächlich von außen sauber, dafür braucht es kein handwerkliches Geschick und kein Werkzeug.
- Das Hausmittel in einen Beutel füllen (Es kann ein Luftballon, eine kleine Plastiktüte oder auch ein Kondom verwendet werden).
- Den Beutel von unten über den Wasserhahn stülpen und nach oben ziehen, bis der Perlator komplett im Hausmittel steht. Gegebenenfalls muss der Beutel am Hahn befestigt werden, hierfür eignet sich ein Haushaltsgummi.
- Einige Stunden einwirken lassen. Der Schmutz und der Kalk sollen vom Hausmittel der Wahl komplett aufgeweicht werden.
- Beutel entfernen. Schmutzreste mit einer Bürste, beispielsweise einer alten Zahnbürste, entfernen.
- Gründlich von außen abspülen und Wasser durch den Hahn laufen lassen, bevor man es wieder zum Trinken oder Händewaschen verwendet.
Perlator von innen reinigen
Den Perlator kann man relativ leicht vom Wasserhahn abnehmen. So ist eine gründlichere Reinigung möglich.
- Den Perlator vom Wasserhahn abschrauben. Das funktioniert manchmal einfach per Hand, je nach Verkalkung kann der Perlator aber auch festsitzen. Zum Lösen der Mutter gibt es spezielle Armaturenzangen, eine einfache Rohrzange tut aber auch ihren Zweck. Verwendet man eine Zange, empfiehlt es sich, zuvor ein Geschirrtuch um den Hahn zu wickeln, um Kratzer an den Armaturen zu vermeiden.
- Ist der Perlator vom Hahn getrennt, lässt er sich in drei Teile zerlegen, einer Überwurfmutter, einem Sieb und einem Gummiring. Die Überwurfmutter und das Sieb können dann in einem Behälter in das Hausmittel der Wahl gelegt werden.
- Dann einige Stunden einwirken lassen, bis der Kalk aufgeweicht ist.
- Der Gummiring sollte einzeln mit Wasser gesäubert werden, da er durch die Hausmittel porös werden kann.
- Anschließend alles gründlich ausspülen und zurückgebliebenen Schmutz mit einer alten Zahnbürste entfernen.
- Die drei Einzelteile wieder zusammensetzen und zurück auf den Hahn schrauben.
Wasserhahn von innen entkalken
Der Perlator ist eine der anfälligsten Stellen am Wasserhahn, an dem sich Kalk bilden kann. Daher sollte die Reinigung mindestens einmal jährlich erfolgen. Wenn die Perlatorreinigung nicht ausreicht, also immer noch verlangsamt Wasser aus dem Hahn läuft, kann sich auch im Wasserhahn Kalk gebildet haben.
Die Entkalkung des gesamten Wasserhahns ist etwas aufwendiger, doch auch Kalkablagerungen innerhalb des Wasserhahns können die Funktion einschränken und Grundlage für Bakterien im Wasser sein.
- Zunächst muss man die Wasserzufuhr abdrehen. Das funktioniert über zwei Eckventile (Kalt- und Warmwasser) unter dem Waschbecken. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann auch den Haupthahn zudrehen.
- Den Wasserhahn aufdrehen, bis kein Wasser mehr fließt. Das dient zum einen der Kontrolle, dass auch wirklich die Zuläufe zu sind, zum anderen sollte sich in der Leitung möglichst wenig Wasser befinden.
- Einen Eimer unter das Waschbecken stellen. Ein bisschen Wasser bleibt immer in der Leitung übrig, dieses kann so aufgefangen werden.
- Mit einer Rohrzange können dann die Schlauchverbindungen an den Eckventilen unter dem Waschbecken gelöst werden. Ein Schlauch für warmes, ein Schlauch für kaltes Wasser. Dabei kommt der Eimer zum Einsatz. Man stellt ihn vorsichtshalber unter den jeweiligen Schlauchverschluss, bevor man ihn löst.
- Anschließend muss man noch die Halteplatten unter dem Waschbecken lösen. Dann kann man die Scheibe abnehmen und anschließend den Wasserhahn mitsamt den Schläuchen nach oben herausziehen.
- Das ganze Paket an Hahn und Schläuchen dann in einem Eimer im Hausmittel der Wahl einweichen lassen. Das Hausmittel sollte die Armaturen komplett bedecken. Dabei gilt es auch zu beachten, dass keine Luftblasen in den Schläuchen zurückbleiben, damit das Hausmittel überall seine Wirkung entfalten kann.
- Einige Stunden einweichen lassen, nach Möglichkeit über Nacht. Verschmutzungen und Kalk sollen komplett aufweichen und sich lösen, da man innerhalb der Schläuche nicht nachschrubben kann.
- Dann alles gründlich ausspülen.
- Den Wasserhahn und die Schläuche wieder einsetzten und alles in umgekehrter Reihenfolge zum Abbau wieder zusammenschrauben. Dabei darauf achten, dass in den Schlauchverbindungen die Dichtungsringe vorhanden und nicht porös sind, sonst kann Wasser auslaufen.
- Am Ende den Wasserzulauf wieder aufdrehen. Nun sollte sauberes Wasser aus dem Hahn strömen.
Wie lange soll man den Wasserhahn in Essig einlegen?
Essig ist ein nützliches Hausmittel, das in vielen Bereich im Haushalt zum Einsatz kommen kann. Will man den Wasserhahn von Kalk befreien, sollte man für das Aufweichen schon ein paar Stunden einplanen. Die genaue Einwirkzeit hängt vom Grad der Verschmutzung ab, doch je länger, desto besser. Am besten beginnt man mit der Arbeit am Abend, lässt Perlator oder den Wasserhahn über Nacht einweichen und spült alles am nächsten Tag aus und setzt dann alles wieder zusammen.
Wie oft soll man den Wasserhahn entkalken?
Wie häufig man die Armaturen entkalken sollte, hängt natürlich auch vom Härtegrad des Wassers ab. Je härter das Wasser, umso höher der Kalkgehalt, umso mehr Kalk kann sich auch absetzen.
Tipp: Je mehr Kalkflecken Sie außen auf den Armaturen sehen und je mehr Kalk sich im Wasserkocher ansammelt, desto härter ist das Wasser. Sie können auch beim lokalen Wasserwerk nach der Wasserhärte fragen oder sich in der Apotheke einen Teststreifen holen.
Als Faustregel lässt sich die Entkalkung einmal im Jahr empfehlen. So beugt man Kalkablagerungen, die Bakterien als Brutstätte dienen können, vor.
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