Am Wasser wandern
30.08.2020, 07:00 Uhr.jpg?f=16%3A9&h=816&m=FIT&w=1680&$p$f$h$m$w=015b9ae)
Innerhalb des Burgfriedens gibt es nur wenige Zeugnisse aus der ersten Binnenschiffahrtsepoche der nordbayerischen Metropole. Übrig aber blieb das stille Wasser zwischen Gibitzenhof und Worzeldorf, ein Stück Landschaft, das für die Großstädter als Erholungsgebiet neu erschlossen wird und in dem die Angler daheim sind.
Treidelpfade, auf denen Pferde die Lastkähne von einer Schleuse zur anderen zogen, die „Schlagrahm-Dampfer“ nordwärts bis nach Kronach: das sind Erinnerungen, an denen die älteren Nürnberger hängen. Inzwischen liegt auf der alten Trasse der Westast der Schnellstraße, die ab der Stadtgrenze Fürth in einigen Jahren bis nach Erlangen führt. Wo sich einst Schiffe im gemächlichen Tempo vorwärts bewegten, flitzen heute die Autos. Aber auch den Bürgern, die einmal ein paar Stunden nichts von Auto hören und sehen wollen, kann der Ludwig-Donau-Main-Kanal etwas bieten: Wanderungen vom Südfriedhof bis weit in das Schwarzachtal hinein.
Rüstige stecken ihre Ziele sogar noch weiter, bis nach Wendelstein, Röthenbach, Kugelhammer oder bis zum Brückkanal. Die früheren Treidelpfade sind vom Wasserwirtschaftsamt hergerichtet und in Rad-und Fußwege umgestaltet worden. Für über 20 000 Mark entstanden auf dem viereinhalb Kilometer langen Abschnitt zwischen der Gartenstadt und Worzeldorf Ausflugswege, auf der linken Kanalseite für die Spaziergänger, rechts für die Radler. Sie führen vorbei an Schleusen, die längst ausgedient haben, an Schleusenwärterhäuschen, von denen einige noch bewohnt sind.
Den weiteren Ausbau von Worzeldorf bis zur Straßenkreuzung Schwarzenbruck/Dürrenhembach hat sich der „Verein Naherholung“ zur Aufgabe gemacht, dem die Stadt und der Landkreis Nürnberg sowie der Land-kreis Schwabach angehören. Die Arbeiten an dem 12 Kilometer langen Stück werden noch in diesem Jahr beginnen und voraussichtlich drei Monate dauern. Hin und zurück gemessen, steht dann den Bürgern ein 33 Kilometer langer Pfad zur Verfügung, genug, um bei einer Fußwanderung oder auf dem „Drahtesel“ die Beinmuskulatur in Schwung zu bringen.
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