Bamberg und die Corona-Menschenmengen: Kein Alkoholausschank nach 20 Uhr

Milena Kühnlein

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2.7.2020, 17:51 Uhr

Vor allem das Sandgebiet und die untere Brücke sind bei den Menschen beliebt. Viele Bars und Cafés sind wegen Corona auf den Straßenausschank umgestiegen. Die Menschen trinken ihr Glas Wein nun also gerne mitten in der Stadt. Der Oberbürgermeister Andreas Starke und Bürgermeister Jonas Glüsenkamp wollen die Bevölkerung aber vor eben diesen Ansammlungen schütze. Das Gesundheitsamt Bamberg hat angesichts der Lage in der Sandstraße Alarm geschlagen.


In der Coronakrise: Ein Sommer ohne Sandkerwa, Bamberg zaubert & Co.


Es müsse weiterhin "alles getan werden, um die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen. Dazu gehört auch, große Menschenansammlungen, wie etwa im Sandgebiet und auf der Unteren Brücke, zu verhindern", so die Stadtspitze zu der Maßnahme.

In den vergangenen Tagen gab es wohl zahlreiche Verstößen gegen die Hygiene- und Abstandsregelungen. Man könne sich schlichtweg nicht einfach auf die Vernunft der Menschen verlassen. Oberbürgermeister sagt deshalb Andreas Starke: "Darüber dürfen wir nicht hinwegsehen.Der Verkauf von alkoholischen Getränken durch die Fenster der Lokale, die erheblichen Ruhestörungen an den Hot-Spots in der Altstadt sowie die großen Verunreinigungen durch Müll im gesamten Innenstadtbereich können wir nicht dulden." Bürgermeister Jonas Glüsenkamp merkte viele Beschwerden von Bürgern und Hinweise der Polizei an: Es bestand dringender Handlungsbedarf.

Ab Freitag ist also Schluss mit den nächtlichen Trinktreffen in der Stadt. Somit ist jetzt der Verkauf und die Abgabe von alkoholischen Getränken innerhalb des Geltungsbereichs der Allgemeinverfügung (Sandgebiet, Untere Brücke, Obere Brücke, Obstmarkt, Gabelmann) ab 20.00 Uhr von Freitag auf Samstag, Samstag auf Sonntag sowie vor einem gesetzlichen Feiertag untersagt. Es gibt aber Ausnahmen: Der Ausschank von Alkohol im konzessionierten Bereich von Gaststätten ist weiterhin erlaubt.

Zustände wie auf der "Sandkerwa"?

Die Maßnahme soll helfen, die Menschenmassen deutlich zu verringern. Der Ordnungsreferent Christian Hinterstein meinte sogar, dass die Zustände an die traditionelle Sandkerwa erinnern würden. Die Bamberger Polizei "unterstützt das Verbot des Außer-Haus-Verkaufs von alkoholischen Getränken ausdrücklich", erklärte der Leiter der Polizeiinspektion Bamberg-Stadt, Thomas Schreiber. Auch Streetworker sollen eingesetzt werden, um die Maßnahmen durchzusetzen und "beruhigend einwirken."

Im Bamberger Rathaus fand überdies bereits eine Besprechung mit den betroffenen Gastronomen, dem Hotel- und Gaststättenverband, dem Brauereivertreter sowie den Bürgervereinen und der IG InteresSand statt, um die Situation zu besprechen. Um die Maßnahmen durchzusetzen sei auch erhöhte Polizeipräsenz geplant.

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