Auch in Kalchreuth dürfen die Bienen derzeit kuscheln
20.1.2021, 16:20 Uhr"Je kälter es wird, desto wichtiger ist das Zusammenkuscheln der Tiere", sagt Maximilian Schminder, Imker aus Kalchreuth und damit Herr über 50 Völker, was im Sommer rund 2 Millionen Bienen bedeutet.
Aber die Honigbienen, die im Frühjahr, Sommer und Frühherbst jeden Tag schuften, erleben den Winter meist schon nicht mehr. Maximal drei bis sechs Wochen werden diese fleißigen Bienen nur alt – ein weiterer Beweis dafür, dass hart arbeitende Lebewesen eine geringere Lebenserwartung besitzen.
Gelee-Royal für die Königin
Denn die Tage der weit fliegenden Honigbienen sind prall ausgefüllt mit Arbeit: Nektar sammeln, Blüten suchen, Wege zu neuen Nektarquellen den übrigen Bienen durch Tanz mitteilen, Honig und Wachs produzieren, Waben bauen, Nachkommen füttern und pflegen, Gelee Royal für die Bienen-Königin produzieren und zu guter Letzt auch noch den Bienenstock im Notfall vor Eindringlingen verteidigen. Zurücklehnen und die Flügel hochlegen kann eine Sommerbiene nicht.
Ganz anders geht es dagegen den Winterbienen. Im Grunde machen sie kaum mehr als zu kuscheln. "Wird es kalt, fliegen die Kundschafter schon noch aus – sie finden aber keine Nektarquellen mehr", so Schminder. Daher ziehen sich die Bienen im Stock zurück, bilden eine sogenannte Wintertraube, eine Art Ball aus Bienen – in der Mitte die Königin und das Futter.
Kollektives Muskelzittern bei Winterbienen
Wobei der Honig, auf dem sie dann eigentlich sitzen, von Schminder und seinen Imker-Kollegen da längst gegen Zuckerlösungen ausgetauscht worden ist. Diese sind aber sogar bekömmlicher und bleiben sogar noch bei kälteren Minusgraden flüssig – anders als der Honig, den sich die Bienen dann erst flüssig zittern müssten.