Erlangen: Intersport Eisert droht Schließung
20.8.2020, 14:53 UhrWie ausführlich berichtet hatte das Sportfachgeschäft Anfang Mai infolge der wochenlangen, coronabedingten Zwangsschließung Insolvenzantrag gestellt. Der vom Gericht bestellte vorläufige Insolvenzverwalter Volker Böhm von der Kanzlei Schultze & Braun konnte zwar den Betrieb zunächst fortführen.
"Allerdings haben die Umsätze trotz der treuen Stammkundschaft nicht das Niveau erreicht, das für einen längerfristig rentablen Betrieb des Unternehmens erforderlich ist", erläutert Volker Böhm die derzeitige Lage.
Pferdefuß Umbau
Dies sei nicht zuletzt auf den noch laufenden, bereits vor der Coronakrise begonnenen Umbau der Verkaufsfläche zurückzuführen. Damit verbunden waren und sind umfangreiche Beeinträchtigungen: Unter anderem ist das Sporthaus seit Monaten nur durch einen Seiteneingang zugänglich. Außerdem schränken die laufenden Bauarbeiten auch die Nutzung der Verkaufsfläche erheblich ein. Zwar wurde der Umbau nach dem Insolvenzantrag zunächst fortgesetzt. "Für die Fertigstellung der Sanierung stehen jedoch unter den aktuellen Insolvenzbedingungen nicht die nötigen Mittel zur Verfügung", so Böhm weiter.
Auch konnten bisher keine Investoren für das Traditionshaus gefunden werden. "Aufgrund der derzeit äußerst schwierigen Rahmenbedingungen und der höchst ungewissen Perspektiven herrscht verständlicherweise bei potenziellen Investoren große Zurückhaltung", ergänzt der vorläufige Insolvenzverwalter. Intersport Eisert könne nur rentabel weitergeführt werden, wenn eine attraktive Verkaufsfläche zur Verfügung stehe, die den aktuellen Kundenanforderungen entspreche. "Dies ist ohne einen Investor nicht möglich", so Böhm.
Die rund 40 Beschäftigten von Intersport Eisert hätten bei der Betriebsversammlung die Nachricht der bevorstehenden Schließung gefasst aufgenommen, heißt es in einer Pressemitteilung des vorläufigen Insolvenzverwalters. Wie es darin weiter heißt, werden die Kündigungen bereits Ende August erfolgen. "Dass meine langjährigen Mitarbeiter in einigen Monaten ihre Stelle verlieren, schmerzt mich sehr", so Sport-Eisert-Geschäftsführer Christian Bier. "Angesichts ihrer hohen Kompetenz bin ich aber zuversichtlich, dass alle bald wieder eine qualifizierte Beschäftigung finden", ist sich Bier sicher.
Intersport Eisert gehört mit einer Verkaufsfläche von bisher rund 2700 Quadratmetern zu den führenden Sportartikel-Fachgeschäften in Nordbayern. Das Unternehmen feierte im vergangenen Jahr sein 100-jähriges Bestehen und befindet sich seit seiner Gründung in Familienbesitz, mittlerweile in der vierten Generation.
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