Ermittlungen laufen
Familientragödie in Weisendorf sorgt für Betroffenheit - was wir derzeit wissen
7.1.2023, 08:34 UhrEs sind unfassbar schreckliche Stunden und Momente, die eine Familie aus dem Landkreis Erlangen-Höchstadt derzeit durchleben muss. Am Freitagmorgen (06.01.2023) ist es in Weisendorf zu einer „Familientragödie“ gekommen – wie das Polizeipräsidium Mittelfranken in einer Pressemitteilung von Freitagabend erklärt. Bei dem Vorfall kam ein 14-jähriges Mädchen ums Leben, ihr 17-jähriger Bruder wurde wenig später von Einsatzkräften festgenommen.
Gegen 8.40 Uhr seien Zeugen auf Schreie aufmerksam geworden und hätten daraufhin unverzüglich die Polizei verständigt. Mehrere Streifen umliegender Polizeidienststellen fuhren daraufhin zu der Adresse im Osten Weisendorfs. In einem Anwesen fanden die Beamten dann „eine leblose und eine schwerverletzte weibliche Person auf“.
Bei Beiden habe man Anzeichen äußerer Gewalteinwirkung erkennen können. Bei dem toten Mädchen handele es sich um eine 14-Jährige, die Schwerverletzte sei ihre 41-jährige Mutter gewesen. Nach sofort eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen konnte der 17-jährige Sohn der verletzten Mutter wenig später in Tatortnähe festgenommen werden. Die Verletzungen der Mutter seien nicht lebensgefährlich, für die weitere Behandlung sei sie in ein Krankenhaus eingeliefert worden.
Noch vor Ort habe der Kriminaldauerdienst Mittelfranken die Ermittlungen übernommen. Beamte der Erlanger Mordkommission sowie die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth sind in diesen Fall zur Unterstützung ebenfalls eingeschaltet. Umfangreiche Spurensicherungsmaßnahmen seien noch am Tattag durchgeführt worden.
Warum es am Freitagmorgen zu der Familientragödie kam – das ist laut Polizei derzeit noch unklar und Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Der 17-jährige Festgenommene gelte jedoch als „dringend tatverdächtig“. Er wurde am Samstag auf Antrag der Staatsanwaltschaft dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser habe einen Haftbefehl erlassen, wie ein Polizeisprecher mittlerweile bestätigte. Neben zahlreichen Polizeibeamten waren am Tatort auch Rettungsdienst, Notarzt sowie ein Seelsorger vor Ort. Noch in der Nacht zum Samstag haben Menschen Blumen und Kerzen vor dem Tatort aufgestellt. Rosen und kleinere Kerzen waren um das Haus in Weisendorf bei Erlangen platziert, in dem die Jugendliche am Freitagmorgen gewaltsam zu Tode gekommen war. Als mögliche Tatwaffe gilt laut aktuellen Informationen der Polizei ein "spitzer Gegenstand". Am Montag soll die Obduktion der 14-jährigen Leiche stattfinden.
Hier finden Sie alle Informationen zu diesem Fall im Überblick:
- Etwas mehr als 24 Stunden nach der Bluttat in der mittelfränkischen Kleinstadt Weisendorf steht der kleine Ort unter Schock. Warum attackierte der 17-Jährige am Dreikönigstag mutmaßlich seine Mutter und verletzte seine Schwester tödlich?
- Bei einer Andacht nehmen zahlreiche Weisendorfer Anteil am Schicksal des 14-jährigen Mädchens. Die Pfarrerin spricht über "das große Warum", das die trauernden Menschen nun alle umtreibt.
- Es gibt ein erstes Ergebnis der Obduktion. Die Staatsanwaltschaft äußert sich auch, wie es mit dem mutmaßlichen Täter, dem 17-jährigen Bruder, weitergeht.
- Auch vier Tage nach dem Vorfall ist in Weisendorf und Umgebung nichts, wie es vorher war. An der Schule des Mädchens wird ein Raum eingerichtet, in dem die Mitschüler trauern können.
- Schock, Trauer und Wut: Nach der Bluttat in Weisendorf ist in der Schule des Opfers Krisenintervention angesagt. Dabei helfen Schulpsychologen mit einer Zusatzausbildung für den Notfall.
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