Hohe Beteiligung bei der Stichwahl in Erlangen
29.3.2020, 18:00 UhrKnapp 50.000 Wahlunterlagen waren am Sonntag Nachmittag bereits im Erlanger Rathaus eingegangen. Bei 83.000 Wahlberechtigten entspricht dies einer Wahlbeteiligung von 59 Prozent.
Doch zu diesem Zeitpunkt fehlten noch die Wahlunterlagen aus den Tonnen, die an den 15 Grundschulen aufgestellt waren. Als diese am Abend gegen 18.20 Uhr beim Rathaus angeliefert wurden, war schnell klar, dass die Wahlbeteiligung noch höher liegt: sogar bei 65,77 Prozent.
Ganz klar: Die Wahlbeteiligung bei der Stichwahl zum Oberbürgermeister in Erlangen hat gegenüber 2014 zugenommen. Vor sechs Jahren traten der damalige Amtsinhaber Siegfried Balleis (CSU) und sein Herausforderer Florian Janik (SPD) ebenfalls in einer Stichwahl gegeneinander an. Die Wahlbeteiligung lag 2014 bei 48,5 Prozent. Balleis erhielt 36,3 Prozent der Wählerstimmen, Janik 63,7 Prozent.
2020 kommt der Herausforderer aus den Reihen der CSU. Doch bis Florian Janik und Jörg Volleth wissen, wer von ihnen die Gunst der Wähler auf seiner Seite hat, müssen sie sich gedulden.
Die Stichwahl in Zeiten von Corona läuft bekanntlich anders ab - als reine Briefwahl. 83.000 Wahlberechtigte erhielten ihre Wahlunterlagen per Post. Am Dienstag wurden von der Stadt die letzten Wahlscheine zur Post gegeben. "Es müsste alles geklappt haben", war am Sonntag aus der Stadtverwaltung zu hören. Zwar seien am Samstag bis 12 Uhr zirka 100 Anrufe von Bürgerinnen und Bürgern eingegangen, die bis zu diesem Zeitpunkt noch keinen Wahlschein bekommen hatten. Bei einem Teil brachte der Postbote den Wahlschein noch danach. 70 Bürgern brachten städtische Mitarbeiter den Wahlschein persönlich nach Hause, nachdem zuvor der urspüngliche (und per Post nicht angekommene) Wahlschein für ungültig erklärt worden war.
Eine weitere Besonderheit: Es gab am Samstag um 18 Uhr Sonderleerungen der Post-Briefkästen. Hierbei wurden zirka 3500 Wahlunterlagen entnommen und zum Rathaus gebracht.
Nicht möglich ist bei dieser Stichwahl die sonst übliche Zuordnung zu Stimmbezirken. Anstelle der 100 Stimmbezirke und 32 Briefwahlbezirke wurden diesmal 48 Briefwahlbezirke gebildet. Am Montag zählen 200 bis 250 Wahlhelfer - allesamt städtische Mitarbeiter - in 48 Teams unterschiedlicher Größe die Stimmen aus. Zunächst werden die Wahlbriefe geöffnet , die Umschläge mit den Stimmzetteln auf die 48 Urnen verteilt. Beginn ist um zehn Uhr, das Ergebnis wird am Nachmittag verkündet.
Verpassen Sie keine Info bei der Stichwahl: In unserer Wahlkarte finden Sie alle Ergebnisse im Überblick. Alle aktuellen Entscheidungen, Stimmen und Hintergründe finden Sie hier in unserem Liveticker. Mit unserem Chatbot informieren wir Sie direkt auf dem Handy über alle Ergebnisse bei der Kommunalwahl. Aber Achtung: Aufgrund der Corona-Krise werden manche Ergebnisse erst am Montag bekannt gegeben.