Semesterstart trotz Coronavirus an der FAU in Erlangen

Sharon Chaffin

Redakteurin Erlanger Nachrichten

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22.4.2020, 06:00 Uhr
Semesterstart trotz Coronavirus an der FAU in Erlangen

Rund 38 500 Studentinnen und Studenten sind zum Sommersemester 2020 an der Friedrich-Alexander-Universität eingeschrieben. Etliche von ihnen werden die Gebäude ihrer Fakultäten aber womöglich erst in Wochen oder gar Monaten betreten können, denn die Corona-Pandemie bestimmt natürlich auch das Leben an der Hochschule.


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Die FAU hat sich schnell auf die Lage  eingestellt und pünktlich zum Semesterauftakt vielfältige Formate für die nun nötig gewordene Online-Lehre entworfen. Das Angebot reicht von Begrüßungs- und Lernvideos, virutellen oder aufgezeichneten Vorlesungen über Online-Seminare bis hin zu Gruppendiskussionen.

Auch auf ein weiteres, ebenfalls durch die Corona-Krise verursachtes Problem hat die Hochschulleitung rasch reagiert: nämlich auf den Verdienstausfall etlicher Studierender. Viele Studenten-Jobs insbesondere in der Gastronomie fallen durch den Shutdown bis auf Weiteres weg. Auch Einsätze etwa als Werksstudent sind derzeit fast nicht mehr möglich. Viele Studierende, die kein oder nicht ausreichend BAföG bekommen, wissen nun nicht mehr, wie sie über die Runden kommen sollen.


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Daher hat die FAU unter dem Namen "#FAU4FAU - Staff for Students", also "#FAU für FAU - Personal für Studierende" einen eigenen Spendenfonds eingerichtet, mit dem sie vor  allem bei ihren Mitarbeitenden um Gaben bittet. Studierende, die sich in unmittelbarer Folge der Corona-Pandemie in einer finanziellen Notlage befinden, können bis Ende April einen Antrag auf Förderung stellen. Der Betrag  kommt dann entweder dem Lebensunterhalt (bis zu 900 Euro Eimalzahlung) oder der technischen Ausstattung (bis zu 300 Euro) zugute. 

Der Spendenaufruf sei sehr gut angenommen worden, heißt es aus der Uni-Pressestelle auf Anfrage. "Dank der Großzügigkeit und Solidarität der FAU-Mitarbeitenden und aller anderen, die gespendet haben, sind nach einer Woche mehr als 30 000 Euro an Spenden eingegangen", sagt eine Sprecherin. Sogar Studierende hätten wissen wollen, ob sie auch spenden dürfen. Inzwischen liegen der Hochschule mehr als 200 Anträge von in finanzielle Not geratenen Studierenden vor. "Sie werden mit Hochdruck bearbeitet, so dass wir möglichst bald, frühestens aber ab 27. April, mit der Auszahlung  beginnen können", sagt die Sprecherin. 

Auch  der Sprecher des Studentenwerks Erlangen-Nürnberg, Uwe Scheer, kann sich bei anhaltendem Lockdown vorstellen, dass Studierende noch mehr Schwierigkeiten bekommen könnten, ihr Wohnheimzimmer zu bezahlen. Schon jetzt habe der ein oder andere einen Mietvertrag nicht einhalten können, zum Beispiel, wenn ein ausländischer Studierender sein Semester aufgrund der Seuche in Erlangen nicht antreten kann.

"Egal, was der Grund ist, dass ein bestehender Vertrag geändert werden muss, wir verfahren generell studierendenfreundlich und großzügig, wie es angesichts der außergewöhnlichen Siutation geboten ist", sagt Scheer diesem Medienhaus. Jeder Einzelfall werde geprüft, bislang aber hat das Studentenwerk nicht auf die Einhaltung von Mietverträgen bestanden. Und im Fall eines Falles können Studierende mögliche Mietrückstände auch stunden, betont der Studentenwerkssprecher.  Das sei auch in nicht durch Corona-verursachten Notsituationen möglich. 

Studentenwerk: freie Appartments und Take-Away-Verpflegung 

Übrigens hat das Studentenwerk an seinen verschiedenen Standorten noch rund 50 freie Appartements der ingesamt 4000 Plätze. Auch das ist ungewöhnlich zu einem Semesterauftakt. Die Mensen sind natürlich  ebenfalls geschlossen. Doch ab Montag, 4. Mai, soll es unter bestimmten Sicherheits- und Hygienevorkehrungen zumindest Take-Away-Verpflegung in ausgewählten Einrichtungen des Studentenwerks geben, darunter die Erlanger Mensen am Langemarckplatz und auf dem Südgelände sowie in Nürnberg in der Regensburger Straße und auf der Insel Schütt. 


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