Forchheimer Eltern machen Unmut über Schulschließungen Luft
17.4.2021, 15:41 UhrSie fordern, dass bei der Bekämpfung der Pandemie die Belange von Kindern und Jugendlichen mehr berücksichtigt werden. Dass Schulen und Kitas als letztes schließen müssen und als erstes wieder öffnen dürfen. Und dass der Besuch dieser Einrichtungen durch Infektionsschutzmaßnahmen wie den Einsatz von mehr Schulbussen, versetzten Unterrichtsbeginn, größere Räumen, Masken tragen und Schnelltests gesichert wird.
All das haben die Initiatorinnen und Initiatoren des örtlichen Zusammenschlusses der deutschlandweiten Initiative Familie bei einer Kundgebung auf dem Forchheimer Marktplatz deutlich gemacht. Die Einladung dazu erfolgte relativ kurzfristig - und vor allem vor dem Hintergrund, dass das Landratsamt am Dienstag entschieden hatte, ab Mittwoch die Schulen und Kitas im Landkreis wieder zu schließen. Das hatte bei vielen Eltern für Unmut gesorgt.
Viele Familien hätten die Herausforderungen des Homeschoolings und der Kinderbetreuung bislang gut aufgefangen. "Aber inzwischen sind die Ressourcen aufgebraucht, wir sind mit unseren Kräften am Ende", erklärte Andrea Doyle, Mutter von drei Kindern und eine der Sprecherinnen auf dem Marktplatz. Darüber hinaus wollte sie auf die Familien und Kinder aufmerksam machen, die noch mehr unter der Situation leiden. Auch auf die Auswirkungen auf die Psyche der Kinder, auf die Gefahr der Mediensucht sowie auf Bewegungsmangel wies sie hin.
Ulrike Petry-Färber, die zu der Kundgebung eingeladen hatte, wurde in ihrer Kritik noch deutlicher: Während es für Kinder in der Schule eine Pflicht zum Maskentragen sogar auf dem Schulhof gebe, "müssen Arbeitgeber ihren Arbeitnehmern im Berufsleben die Masken nur bereit stellen". Gleiches geschehe mit Schnelltests. Für die Kinder gebe es die Pflicht zu Schnelltests in der Schule, Arbeitgeber aber müssten ihren Angestellten die Schnelltests nur zur Verfügung stellen, ohne Nachweis, ob diese auch durchgeführt werden.
"Die Infektionszahlen steigen, weil unsere Regierung es verpasst hat, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen", sagt sie und beklagt: "Nun sollen es die Kinder und Jugendlichen für den Rest der Gesellschaft richten", in dem sie erneut zu Hause bleiben müssen. Die Initiative will das nicht mehr länger hinnehmen.
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