Alpenverein Neumarkt baut für 2,5 Millionen Euro eigenes Kletterzentrum

16.01.2016, 13:13 Uhr
Alpenverein Neumarkt baut für 2,5 Millionen Euro eigenes Kletterzentrum

© Foto: Herbaty

Rund 180 Vereinsmitglieder hatten sich im G 6 eingefunden, wo Karl Gottschalk, Leiter des Projektteams, und Architekt Tobias Kirchmair die Details des geplanten Zentrums vorstellten. Das neue DAV-Zentrum soll einerseits die Neumarkter Geschäftsstelle beheimaten, andererseits aber Kletterfreunden in weitem Umkreis einzigartige sportliche Möglichkeiten bieten. Auch in Hersbruck ist ein Kletterzentrum im Werden. In Nürnberg soll gar ein Kletterzentrum für die Elite der Welt entstehen.

Wichtigstes Element des Gebäudes in Holzbauweise ist deshalb die 14 Meter hohe Kletterhalle. Sie besitzt 800 Quadratmeter Indoor-Kletterfläche mit 100 Kletterrouten, einen Schulungsbereich sowie im Außenbereich eine weitere, 400 Quadratmeter große Fläche. Eine 4,5 Meter hohe Boulderhalle mit 300 Quadratmetern Boulderfläche ergänzt das Angebot. Ebenfalls vorgesehen sind ein Bistro, eine Bibliothek und mehrere Veranstaltungsräume.

Ständig Terminprobleme

Bislang nutzte die Klettergruppe des DAV Neumarkt die Kletterhallen in Feucht und Altdorf. Diese Hallen sind jedoch so gut ausgelastet, dass es zunehmend Terminprobleme gibt. Auch die Geschäftsstelle des DAV ist vor allem in der Saison häufig vom Ansturm überlastet – der DAV Neumarkt ist mit rund 4000 Mitgliedern der größte Verein im Landkreis.

Deshalb hatte sich eine Projektgruppe – Karl Gottschalk, Wolfgang Kirsch, Achim Fischer, Christine Wild, Barbara Peukert, Jutta Frosch und Bastian Biebl – in den vergangenen Monaten ausführlich mit Planung und Finanzierung des DAV-Zentrums befasst. Das Projektteam geht von Gesamtkosten von rund 2,5 Millionen Euro aus, wovon etwa zwei Millionen auf das Gebäude entfallen, 162 000 Euro auf das Grundstück und der Rest auf die Ausstattung. Bei der Finanzierung hofft die Sektion zum einen auf Zuschüsse von DAV, BLSV und Kommunen. Auch aus dem Leader-Programm könnten 200 000 Euro kommen. Zum anderen sollen Mitglieder und Sponsoren ihren Beitrag leisten. Zum Vergleich: Bei der Alternative „Kletterzentrum im Neuen Markt“ hätte sich der DAV auf 25 Jahre verpflichten müssen und rund 90 000 Euro jährlich als Miete zahlen müssen.

Einen kostendeckenden Betrieb hält das Projektteam für realistisch. So zeigen Erfahrungen bei anderen Kletterhallen, dass Veranstaltungen eine gute Einnahmequelle sind – „besonders Kindergeburtstage“, so Gottschalk. Auch nach Abzug der Tilgungs- und Betriebskosten blieben so am Jahresende rund 14 000 Euro Gewinn übrig. „Wir geben kein Geld aus, das wir nicht haben“, versprach Karl Gottschalk eine nochmalige Überprüfung der Finanzierung.

Sofern die Finanzierung steht und die Baugenehmigung vorliegt, kann der Bau im Oktober beginnen. Für die Eröffnung des Kletterbetriebs ist Herbst 2017 angepeilt.

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