16. Juni 1969: Schwarzachtal in Not

F. H.

16.6.2019, 07:00 Uhr
16. Juni 1969: Schwarzachtal in Not

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Noch in diesem Jahr soll der erste Schritt getan werden: der Ausbau des reizvollen Wanderweges entlang der Schwarzach zwischen Gsteinach und dem Bruckkanal, der sich in einem äußerst schlechten und obendrein noch gefahrvollen Zustand befindet. Aber damit wird sich die Initiative der Beteiligten nicht erschöpfen. Auf den Plänen der Kommunen stehen die Anlage neuer Wanderwege rund um den Moritzberg, im Eismannsberger Tal sowie in der Gegend von Altdorf.

„Es ist nicht nur die Pflicht einer Großstadt, Straßen und Schwimmbäder zu bauen, sondern auch in unmittelbarer Nähe für ausreichende Erholungsmöglichkeiten zu sorgen.“ Diese Erklärung gab der Oberbürgermeister nach einem ausgedehnten Marsch entlang der Schwarzach ab: zusammen mit SPD-Fraktionschef Willy Prölß, Rechtsreferent Dr. Richard Sauber, MdL Leonhard Heiden und Schwarzenbrucks Bürgermeister Albrecht Frister war er die drei Kilometer lange Strecke von Gsteinach bis zum Bruckkanal bei der Autobahnraststätte Feucht spaziert, um sich von dem trostlosen Zustand des Weges zu überzeugen.

„Es ist ewig schade, daß die wildromantische Gegend so verwahrlost ist“, klagte SPD-Landesvorsitzender Vollemar Gabert, der zum 50jährigen Bestehen des SPD-Ortsvereins Schwarzenbruck überraschend erschienen war und die Wanderung spontan mitgemacht hatte. Wenn es nach ihm ginge, kann schon schnell Hilfe vom Freistaat kommen. Er forderte erneut ein Fünf-Jahres-Programm, „um die Sache in den Griff zu bekommen. Fünf Millionen DM sind jährlich bestimmt nicht zu viel, damit die Gemeinden Grundstücke erwerben und ihre Anlagen pflegen können“.

Dr. Urschlechter hieb in die gleiche Kerbe. „Die Bevölkerung muß aus dem Häusermeer herauskommen können“, meinte er. „Wir streben deshalb einen Vertrag mit den Beteiligten an, in dem die finanzielle Seite geregelt wird.“ Der Oberbürgermeister kündigte schon bald die Gründung eines Naherholungs-Vereins an, „den die Stadt bestimmt tatkräftig unterstützen wird“. Gleichzeitig warnte jedoch das Stadtoberhaupt vor zu hochgestecken Erwartungen. „Wir können selbstverständlich das nicht über Nacht schaffen, was in Jahrzehnten versäumt worden ist.“

Die Schwarzach-Anrainer haben bereits wertvolle Vorarbeit geleistet, um das Gebiet zu erschließen. Schon seit längerer Zeit verfolgt Bürgermeister Albrecht Frister zusammen mit dem Städtebauinstitut dieses Ziel. Die komplette Instandsetzung des Weges von Gsteinach zum Bruckkanal erfordert einen Kostenaufwand von etwa 65 000 DM. „Fürs Erste brauchen wir dringend 20 000 DM, um die gröbsten Gefahrenquellen zu beseitigen.“

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