5. Mai 1969: Eine Nürnbergerin ist die Schönste
5.5.2019, 07:00 UhrNürnberg darf stolz sein: seine jungen Damen zählen zu den schönsten im ganzen Land!
Bei den Wahlen zur „Miß Germany“ in der Nacht zum Sonntag im Hotel „Bayerischer Hof“ in München holte sich „Miß Nürnberg 1969“, die 21 Jahre alte Betriebswirtschaftsstudentin Gesine Froese, vor neun Konkurrentinnen den begehrten deutschen Titel, der zur Teilnahme an den Wahlen zur „Miß Universum“ in Miami (Florida) berechtigt. Bundesgesundheitsministerin Käte Strobel – prominenter Gast des Abends – lächelte verschmitzt, als sie das Ergebnis erfuhr, denn sie hatte richtig getippt.
Um den nordbayerischen Triumph zu vervollständigen: Christa Markgraf, Studentin der Germanistik und Soziologie aus Nürnberg und im Vorjahr zur „Miß Franken“ gekürt, kam punktgleich mit der Frankfurterin Elke Hein auf den zweiten Platz.
Es war ein spannendes Rennen um den Thron, denn nach den beiden ersten Durchgängen in Abendrobe und Badeanzug lagen die zehn langbeinigen Schönen Kopf an Kopf. Die Jury – neben der Bundesgesundheitsministerin sa-ßen beispielsweise Aufklärer Oswalt Kolle, Fußballstar Peter Radenkovic und Chris Howland im Preisgericht – mußte sich trotz der prominenten Zusammensetzung etliche grelle Pfiffe gefallen lassen.
Als Vico Torriani seine Show beendet und mit aufpolierten Schlagern vor allem bei seinen Verehrerinnen ins Schwarze getroffen hatte, neigte sich die Waage zugunsten der Nürnbergerin. Wie schon vor einigen Monaten bei der Wahl zur „Miß Nürnberg 1969“ gab der Intelligenztest den Ausschlag.
Die blauäugige Gesine Froese – Idealmaße 95 – 62 – 95, schwarzhaarig und 1,72 Meter groß – schlug mit ihren diplomatischen Worten über die Bedeutung des Glücks ihre Mitbewerberinnen aus dem Feld. „Glück ist, wenn man mit sich zufrieden sein kann“, philosophierte sie auf die entsprechende Frage von Wim Tölke, der durch das Programm führte. So ergab sich am Ende: 233 Punkte für die 21jährige Studentin der Betriebswirtschaft, je 230 Punkte für Christa Markgraf (22) und Elke Hein.
Besonders erfreut über den Ausgang zeigte sich „Miß Germany 1968“, Lilian Atterer, denn auch sie hat einst ihre Laufbahn als „Miß Nürnberg“ begonnen. Strahlend standen sie hinterher bei der Proklamation der Siegerin nebeneinander auf der Bühne: die alte und die neue Miß, die mit dem Titel und der USA-Reise einen schicken weißen Sportwagen und einen 20 000-Mark-Vertrag eines Textilwerkes gewann. Übrigens weiß sie schon, was sie mit ihren Einkünften anfangen wird: Schauspielunterricht nehmen und ihrem ebenfalls studierenden Freund unter die Arme greifen.
Nicht minder stolz auf die 21jährige aber soll ist Studiochefin Susann Katoll. „Schon die fünfte ,Miß Germany‘ aus dem Kreis meiner Schülerinnen. Und noch dazu ein zweiter Platz für Christa. Das bestätigt mir, daß ich das Rezept gefunden habe“, bejubelte sie den Erfolg auf im jüngsten großen Schönheitswettbewerb.
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