Experten warnen: Handel und Gastronomie droht Pleitewelle 2021

Claudine Stauber

Lokalredakteurin Nürnberg

E-Mail zur Autorenseite

15.7.2020, 05:55 Uhr

Das elektrische Auge auf dem Dach der Buchhandlung Thalia ist unbestechlich. Jeden Tag, 24 Stunden lang, zählt ein Laserscanner dort oben die Passanten in der Karolinenstraße; auch Kaiserstraße und Breite Gasse stehen unter Beobachtung. Im Internet kann man dann nachlesen, wie’s läuft in Nürnbergs teuersten Lagen. Und vergleichen, wie der Zuspruch vor Corona war.

Viele Geschäftsleute tun das, auch wenn die Zahlen zurzeit wenig aufbauend sind. Was der Laserscanner nicht enthüllt: In der Fußgängerzone, und nicht nur dort, geht hinter den Fassaden die Angst um.


Galeria Karstadt Kaufhof will mehr Filialen retten


21 Prozent der Einzelhändler, hat das Ifo-Institut herausgefunden, sehen sich durch Corona in ihrer Existenz bedroht. Der Lockdown hat große Lücken in Finanzpläne gerissen, und wer wieder bummeln geht, lässt noch lange kein Geld im Laden. Kurzarbeit, Maskenpflicht, nichts ist mehr wie vorher. Nicht erst seit dem Karstadt-Schock scheint deshalb über den herausgeputzten Schaufenstern mit ihren "Sale"-Schildern die unausgesprochene Frage zu schweben: Wer wird durchhalten?