Für den Klimaschutz: Nürnberg nimmt am "Wattbewerb" teil

14.3.2021, 13:53 Uhr
Auch Nürnberg macht beim "Wattbewerb" mit - darüber freuen sich Umweltaktivistin Ulrike Müller-Telschow von Artists for Future (links) und Umweltreferentin Britta Walthelm.

© Roland Fengler Auch Nürnberg macht beim "Wattbewerb" mit - darüber freuen sich Umweltaktivistin Ulrike Müller-Telschow von Artists for Future (links) und Umweltreferentin Britta Walthelm.

„Wattbewerb“: Das ist eine Zusammensetzung der Wörter „Watt“ – also der Einheit für Leistung – und „Wettbewerb“. Es handelt sich somit keinesfalls um einen Tippfehler, sondern um den Namen eines bundesweiten Wettbewerbs. Die Idee entstand in Karlsruhe und wird von lokalen Umweltaktivisten derzeit an vielen Standorten umgesetzt.

Energiewende durch Solarenergie

Ziel ist es, die Energiewende durch den Ausbau der Solarenergie in den Städten zu beschleunigen. Denn auf diese Weise kann ein wichtiger Beitrag zum Einhalten des Pariser Klimaabkommens von 2015 und des 1,5-Grad-Ziels geleistet werden.

Anstoß von Artists for future

Am Freitag fiel nun auch der Startschuss für Nürnbergs Teilnahme am „Wattbewerb“. Bei einem Pressetermin vor dem Rathaus stellten Umwelt- und Gesundheitsreferentin Britta Walthelm und Ulrike Müller-Telschow, Mitglied von Artists for future, das Projekt vor. Das Bündnis Artists for future beteiligt sich am Klimacamp auf dem Sebalder Platz und hat die Beteiligung Nürnbergs am „Wattbewerb“ angestoßen.

Über 60 Städte sind dabei

An dem seit dem 21. Februar laufenden Wettbewerb kann man in zwei verschiedenen Kategorien teilnehmen: Städte bis 100.000 Einwohner und Großstädte. Aktuell haben sich schon über 60 Städte registriert.

Das Rennen ist beendet, sobald die erste Großstadt ihre Photovoltaik-Leistung verdoppelt hat. Gewinnerin ist die Stadt, die über den gesamten Wettbewerbszeitraum die größte Leistungszunahme pro Einwohner zu verzeichnen hat.

"Die Zeit ist reif"

Laut Ulrike Müller-Telschow reicht der im Rahmen des Wettbewerbs angestrebte Faktor zwei, also die Verdopplung der Leistung, nicht aus. Sie wünscht sich Faktor sechs und sagt: „Die Zeit ist reif und die Technik ist da. Sonne in Energie umwandeln – das ist der Weg.“

"Eine große Schippe drauflegen"

„Da müssen wir noch eine große Schippe drauflegen“, macht auch Britta Walthelm deutlich. Aktuell betreibt die Stadt Nürnberg zirka 65 Solaranlagen selbst, weitere 53 sind auf von der Stadt an private Investoren vermieteten Dächern installiert.

Stadt muss Vorreiter sein

Achim Scheidel, Mitglied von Extinction Rebellion und Mitgründer des Nürnberger Klimacamps, ist es wichtig, nicht alles auf die Bürgerinnen und Bürger abzuwälzen. Die Stadt müsse hier mit großen Projekten als Vorreiter vorangehen.

Gute Zusammenarbeit ist entscheidend

Für eine erfolgreiche Teilnahme Nürnbergs am „Wattbewerb“ müssen die Rahmenbedingungen und die finanziellen Ressourcen verbessert sowie die Bürgerinnen und Bürger aktiv miteinbezogen werden. Außerdem kommt es auf eine gute Zusammenarbeit aller Beteiligten an.

Solarinitiative als wichtiger Ansprechpartner

In Nürnberg gibt es bereits seit 2010 die städtische Solarinitiative, bei der sich sowohl Bürgerinnen und Bürger als auch Unternehmen beraten lassen können und Unterstützung für Projekte mit Solaranlagen finden.

"Wertvoller Beitrag für die Zukunft"

Bis zum Ende des Wettbewerbs kann es durchaus fünf Jahre dauern, vermutet Ulrike Müller-Telschow. Am Ende hinge das aber von der Bereitschaft aller ab, sich aktiv am „Wattbewerb“ zu beteiligen. Denn je mehr in Solaranlagen investieren, desto schneller geht es.

Dabei springe durchaus auch viel für jeden einzelnen heraus. Durch in Photovoltaik investiertes Geld entstehe nicht nur ein monetärer Wert in Form von selbst produziertem Strom. „Zusätzlich dazu leistet man einen wertvollen Beitrag für Nürnberg und die Zukunft.“

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