Frankenschnellweg-Ausbau: BN gibt heute Abstimmungsergebnis bekannt
12.4.2021, 10:59 UhrHeute Mittag will die Spitze der BN-Kreisgruppe Nürnberg das Ergebnis bekannt gegeben. Ihm kommt große Bedeutung zu. Denn damit entscheidet sich, ob der BN seine Klage gegen das Straßenprojekt zurückzieht oder weiter juristisch dagegen vorgehen wird. Gegner wie Befürworter des 660 Millionen Euro teuren Projekts hatten zuletzt intensiv "Wahlwerbung" betrieben.
Wohnqualität soll sich verbessern
So hat der CSU-Landtagsabgeordnete Jochen Kohler aus dem Nürnberger Westen darauf hingewiesen, dass der Bund Naturschutz in den Verhandlungen mit der Stadt viel erreicht habe: "Die erarbeiteten Konzepte werden die Wohnqualität der Anwohner signifikant verbessern."
In den Osterferien werden Teile des Frankenschnellwegs saniert
Kohler, der auch Sprecher der Bürgerinitiative "Pro Frankenröhre" ist, sieht in dem Vergleich die große Chance, dass "neben der gesteigerten Wohnqualität die bislang getrennten Stadtviertel wieder zusammenwachsen und Räume für Stadtentwicklung, Grün und Freizeit entstehen können". Der Unterstützerkreis "Pro Frankenröhre" hat sich vor 20 Jahren auf Initiative von Markus Söder gegründet.
Bangen um Flächen
Vertreter des Klimacamps Nürnberg dagegen riefen die Mitglieder dazu auf, den Kompromiss abzulehnen. Der sofortige Ausbaustopp sei die erste von zwölf Forderungen der Camp-Mitglieder für die Umsetzung einer klimaneutralen Stadt. Durch den Ausbau nehme der Verkehr zu, Flächen würden versiegelt.
Eine Anwohnerin aus St. Leonhard indes hofft auf einen Rückbau der Straße, so wie es auch eine Reihe an studentischen Entwürfen an der Technische Hochschule Nürnberg vorsehen. Dann habe dieser Stadtteil das Potenzial, ein begehrtes Quartier zu werden. "Man soll nicht mehr an den Siechenkobel, den Schlachthof, die Müllverbrennungsanlage und die Stadtautobahn denken, sondern an eine lebenswerte Zukunft", wünscht sich die Bürgerin.
Schwierige Umsetzung
Die Alternativ-Varianten der Studenten, die den Verkehr teils komplett umlenken würden, hatten zuletzt für Diskussionen unter Usern von nordbayern.de gesorgt. Nürnbergs Dritter Bürgermeister Christian Vogel, der für den Straßenbau zuständig ist, kritisiert an den Entwürfen, dass die Durchführbarkeit und die Möglichkeit der Realisation solcher Gedankenspiele "nicht einmal im Ansatz" geprüft worden sei.
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