Vor AfD-Büro

Kundgebung gegen Rechts am Samstag in Nürnberg - Holocaust-Überlebender spricht

Isabel Pogner

Online-Redaktion

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18.1.2024, 19:02 Uhr
Am Wochenende gab es Demonstrationen in Berlin und Brandenburg, kommendes Wochenende beteiligen sich auch die Franken an den deutschlandweiten Protesten.

© IMAGO/Rainer Keuenhof Am Wochenende gab es Demonstrationen in Berlin und Brandenburg, kommendes Wochenende beteiligen sich auch die Franken an den deutschlandweiten Protesten.

Für demokratische Werte und gegen rechtes Gedankengut: Das Bündnis Nazistopp ruft am Samstag von 14 bis 15.30 Uhr am Willy-Brandt-Platz in Nürnberg zu einer Kundgebung auf. Das Motto: "Jetzt! Kein Fußbreit den Faschist:innen". Als Hauptredner hat der 91 Jahre alte Holocaust-Überlebende Ernst Grube zugesagt, teilt das Bündnis mit.
Grube soll sich laut "NN.de" mit Rechtsextremismus-Expertin Birgit Mair über die momentane Bedrohungslage austauschen. Zudem soll der Nürnberger Liedermacher Gymmick auftreten.

Anlass für die Kundgebung sind die "Correctiv"-Recherchen zu dem geheimen Treffen im November, bei dem sich Unternehmer, hochrangige AfD-Mitglieder und radikale Rechte darüber ausgetauscht haben, Millionen von Migrantinnen und Migranten aus Deutschland zu vertreiben.


"Damit sollen wohl die rassistischen Deportations-Phantasien des Thüringer Faschisten Björn Höcke in die Tat umgesetzt werden", schreibt das Bündnis. Der habe bereits 2018 in einem Buch von einem "großangelegten Remigrationsprojekt" gesprochen - und von einer "wohltemperierten Grausamkeit".
Das Nürnberger Bündnis ist der Meinung: Um die Vertreibungspläne zu stoppen, müsse man die AfD stoppen. Um dahingehend ein Zeichen zu setzen, ruft das Bündnis zur Kundgebung am Willy-Brand-Platz auf - dort befindet sich nämlich auch das Büro der AfD. Zeitgleich findet in Erlangen auf dem Platz neben der Herz-Jesu-Kirche eine Gedenkkundgebung für die Opfer der NS-Euthanasie statt.

Deutschland gegen Rechts

Seit "Correctiv" die Recherchen zum Deportations-Treffen veröffentlicht hat, versammeln sich Menschen in ganz Deutschland, um sich für demokratische Werte und gegen rechtes Gedankengut zu bekennen. In Potsdam und Berlin haben vergangenes Wochenende bereits insgesamt über 35.000 Menschen demonstriert, darunter auch Bundeskanzler Olaf Scholz und Außenministerin Annalena Baerbock. Montagabend gingen die Protestzüge in Essen, Leipzig und Rostock weiter - nach Schätzungen der Polizei haben ungefähr 15.000 Menschen teilgenommen.


Für das kommende Wochenende soll es erneut in ganz Deutschland Kundgebungen geben. Alleine in München sollen laut "Süddeutscher Zeitung" über 90 Organisationen unter dem Motto "Gemeinsam gegen Rechts - Für Demokratie und Vielfalt" zu Demonstrationen aufgerufen haben.

Dieser Artikel erschien bereits am Dienstag, 16. Januar 2024.